Dr. József Béres wird als „der Robert Koch unseres Jahrhunderts“ oder schlicht als „Genie“ gepriesen. Er hat Tropfen entwickelt, die bei allen erdenklichen Krankheiten Linderung, wenn nicht Heilung versprechen, vor allem aber bei Krebs. In scharfem Gegensatz zu den Erfolgsmeldungen („Heilerfolge bei mehr als 5 Millionen Menschen“) steht die Art und Weise, wie dieses Produkt vertrieben wird. Von Zürich aus werden Konsumenten direkt angeschrieben; wer Näheres erfahren will, wird an eine Schweizer Telefonnummer verwiesen. Doch dort wird man lediglich über den Preis aufgeklärt – eine 100-Tage-Kur zu 181,50 Euro –, mit Informationen wird gegeizt: „Wir sind ja eine Info-Zentrale, wir verschicken keine Prospekte.“
Béres-Tropfen - Bescheidenes Genie
Nutzen und Wirkung
Wenn man weiß, dass Béres-Tropfen in Österreich nicht als Arzneimittel zugelassen sind, wird die Zurückhaltung verständlich. Ergiebiger ist da die medizinische Fachliteratur. Eine Analyse einschlägiger Beiträge ergibt: Der Nutzen der Tinktur ist nicht überzeugend belegt und deren Wirkung am Patienten bisher noch niemals seriös untersucht worden. Eine direkte Schädigung dürfte andererseits auch nicht wahrscheinlich sein – außer für den Geldbeutel nicht informierter Patienten.
Zusammensetzung
Neben der unseriösen Art der Vermarktung wird aber auch die fragwürdige
Zusammensetzung der Tropfen kritisiert. Da Vanadium im Verdacht steht Krebs
erregend zu sein, erscheint unverständlich, warum gerade in einem Mittel, das
gegen Krebs wirken soll, eine solche Substanz „in nicht gerade kleiner Menge“
enthalten ist. Ähnlich verhält es sich mit Nickelsulfat.
Die Tropfen
enthalten weiters zahlreiche Metallionen. Gleichzeitig ist aber auch der
Komplexbildner EDTA enthalten, der die Eigenschaft hat, diese Metalle zu binden
und damit zu verhindern, dass sie für den menschlichen Organismus nutzbar
gemacht werden können.