"Kunde König" - ein tierischer Kommentar zum Thema Tierversicherungen von Alois Grasböck.
Wahre Liebe ist, wie Schlagersänger gern bestätigen, das Schönste überhaupt. Dazu gehört auch die Liebe zu einem Haustier. Zu den ergreifendendsten Liebeserklärungen zählt, wenn ein Österreicher, unter dessen grantelnder Schale ein goldenes Herz wohnt, gesteht: „Mein Hund ist mir beim Arsch lieber als die ganze Menschheit beim G’sicht.“ Weil der Hund treu und ehrlich ist, während die Menschen – eh schon wissen.
3 Millionen Haustiere in den USA versichert
So wird verständlich, dass in den USA zwar an die 50 Millionen Menschen keine Krankenversicherung haben, gut drei Millionen Haustiere jedoch schon. Auch in Holland blüht der Markt, vor allem, seit eine spezielle Kaninchenversicherung angeboten wird. Wenn man bedenkt, wie viel Zuneigung dabei im Spiel ist, mag man sich gar nicht vorstellen, dass es Bestien gibt, die beim Stichwort „Kaninchen“ an ein Schmorgericht mit Senfsauce denken können. Fortschritte wie dieser sind bekanntlich nicht aufzuhalten, weshalb ein wenig Phantasie genügt, um sich auszumalen, wie weitere Geschäftsideen ausschauen könnten. Was weiß man schon über Hamster, die an Depression leiden, weil sie kapiert haben, dass sie in ihrem Radl gar nicht vom Fleck kommen? Mit einer maßgeschneiderten Versicherung wäre psychologische Betreuung wenigstens kein finanzielles Problem.
Zukunftsvision: Schönheitschirurgie für Haustiere?
Geht man von der Entwicklung bei den Menschen aus, drängt sich außerdem folgende Zukunftsvision auf: Schönheitschirurgie für Haustiere! Eine kleine Schnauzerlkorrektur beim Hund, vielleicht kommt auch die Schwanzverlängerung eines Tages in Mode. Und eine Fettabsaugung für den faulen Kater. Ja, das klingt übertrieben, aber der Blick in die Vergangenheit macht sicher. Oder hat sich vor 30 Jahren jemand vorstellen können, dass der mit Silikon aufgeblasene Atombusen quasi zur Selbstverständlichkeit wird?