Zum Inhalt

Kontopakete - Hitparade der Billigen

  • Pauschalverrechnung setzt sich durch
  • Nicht alle Buchungen inbegriffen
  • Bindung an Preisindex wird umgangen

Phantasie beim Preiserhöhen

Umsonst ist heute nichts, schon gar nicht das Konto. Da beweisen unsere Geldinstitute Phantasie beim Schnüren immer neuer Pakete. Die Kunden werden mit Gratisaktionen zu diesen Pauschalkonten überredet. Diese Entwicklung ist aus zwei Gründen ärgerlich.

Die Pauschalverrechnung umfasst erstens Leistungen, die man vielleicht überhaupt nicht braucht, etwa eine Clubmitgliedschaft. Zweitens: Nicht alle gängigen Buchungsposten sind mit der Pauschalgebühr abgegolten.

Überweisungen kosten

Interessant ist hier die Spalte „12 beleghafte Überweisungen“ in unserer Tabelle. Das sind jene Überweisungen, wo man den Zahlschein am Bankschalter (oder in der Selbstbedienungsbox) abgibt. Früher war dies oft im Paket drinnen. Aber sogar bei den fünf „Billigen“ halten zwei nochmals die Hand auf: Die P.S.K. verlangt 25 Cent, die Erste Bank sogar 50. Kein Zufall: Auslandsüberweisungen innerhalb der Euro-Zone müssen gleich viel kosten wie inländische. Also werden letztere halt teurer.

Mach die Arbeit selbst

Generell wollen die Geldinstitute ihre Kunden zu Computern und Automaten „umleiten“. Daher wird für Schaltertransaktionen zusätzlich kassiert: Bar-Ein- und Auszahlungen, Ändern und Löschen von Daueraufträgen…

Sparda Bank, BAWAG und Easybank bieten „echte“ Pauschalkonten, wo der Großteil aller möglichen Transaktionen inkludiert ist: Nur Bareinzahlungen auf Fremdkonten oder Spezielles wie die Nichtdurchführung wegen mangelnder Kontodeckung werden separat verrechnet.

Gestiegenes Preisniveau

Unsere Tabelle mit Billig-Konten mag etwas täuschen. Das generelle Spesenniveau ist höher. So kommt das BTV Kompakt-Konto auf stolze 82,80 Euro! Die Entwicklung der Kontospesen ist meist an den Verbraucherpreisindex gebunden. Dies umgehen die Banken, indem sie flugs neue Kontomodelle kreieren. Beispiel Erste Bank: Die Jahresgebühr wurde gesenkt, doch eine Schalter-Barauszahlung (die früher im Paketpreis inbegriffen war) kostet jetzt 1,50 Euro.

Einzelverrechnung kann billiger sein

Wer wirklich wenig Transaktionen hat, sollte gezielt nach der Einzelverrechnung fragen. Die Kontoführung inklusive Bankomatkarte kostet etwa zwischen 20 und 55 Euro im Jahr. Allerdings kostet jede weitere Buchung extra (ein paar Freibuchungen vielleicht ausgenommen). Jedenfalls verhandeln sollten Sie die Überziehungszinsen. Hier gibt es, wie die Tabelle zeigt, oft noch jede Menge Spielraum!

BAWAG: Geldbezug verteuert

BAWAG-Kunden konnten Bargeld bisher mit einer kostenlosen Kundenkarte bei Foyer-Automaten beheben. Doch die werden nun durch Bankomaten ersetzt, man kann dort nur mehr mit einer Bankomatkarte abheben. Das erhöht die Kontokosten je nach Kontomodell um etwa 17 Euro.

Wer bei seinem Einzelverrechnungskonto auf die Karte verzichtet und nur am Schalter abhebt, zahlt pro Behebung 20 Cent. Früher, am Automaten, waren es nur 7 Cent. Ähnliches passiert auch bei der Erste Bank.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Girokonten - Schröpf, lass nach!


Erhebliche Verteuerung bei allen Kontogebühren
Überziehungszinsen weniger reduziert als Privatkreditzinsen
Sanfter Druck hin zum Pauschalkonto
Nur durch Selbstbedienung lässt sich sparen

Vorsicht beim Kauf auf Pump

Vorsicht beim Kauf auf Pump

„Kauf jetzt, zahl später“ ist der neueste Onlinetrend bei Konsumkrediten. Wir raten zur Zurückhaltung.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang