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Konto: happige Überziehungszinsen - Kommentar von KONSUMENT-Redakteurin Veronika Kaiser

Konto überziehen ist ein Kredit und solche unbürokratischen Kleinkredite sind sauteuer. Eine gute Einnahmequelle für die Geldinstitute, denn deren Aufwand ist gering. - Ein "Aufgespießt" von KONSUMENT-Redakteurin Veronika Kaiser.

Veronika Kaiser (Bild: Wilke)
  E-Mail: Veronika Kaiser
Chefin vom Dienst

Wenn das Weihnachtsgeld auf dem Konto eingegangen ist, tätigen viele Familien größere Anschaffungen. Und oft wird dabei das Konto überzogen. Anders würden Kleinverdiener finanziell nicht über die Runden kommen.

Was vielen aber nicht bewusst ist: Die Möglichkeit, dass Bankkunden unbürokratisch Schulden machen können, lassen sich Österreichs Banken geradezu fürstlich honorieren. Zinsen von 10 Prozent und mehr sind keine Seltenheit, wie Sie in unserem Bericht Kontoüberziehung 12/2010 lesen können. Kleine Sparbuchsparer werden jedoch mit bestenfalls 1,5 Prozent abgespeist. Denn derzeit ist das Zinsniveau ja sooo niedrig.

Geringe Kosten der Bank

Auch mit den Kosten sind die hohen Überziehungszinsen nicht zu erklären. Überziehung und Zinsberechnung übernimmt Kollege Computer. Ein Schalterkredit hingegen erfordert mehr Aufwand, etwa Beratung oder Bonitätsprüfung, der Zinssatz liegt aber deutlich niedriger.

Und wer rechnet schon nach, wie viel seine Bank fürs Überziehen verlangt? Hier holen sich die Banken offenbar das Geld, das sie nach der Finanzkrise dringend brauchen. Wie meinte Bertolt Brecht: "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"

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