Ist Silber eine sinnvolle Geldanlage? Wir geben Antworten.
"Silber ist der kleine Bruder des Goldes" oder "Silber als Gold des kleinen Mannes" heißt es immer wieder bei Anlageempfehlungen. Wie auch der Goldpreis notiert der Silberpreis in US-Dollar (USD). Der Silberpreis ist in der Vergangenheit viel stärker gefallen als Gold - Silber von 50 USD auf 22 USD, d.h. um 56 Prozent und Gold von 1.920 USD auf 1.400 USD, d.h. um 27 Prozent. Daher wird Silber oft eine höhere Kurschance für die Zukunft nachgesagt.
Die aktuelle Chartsituation ist klar:
Quelle: www.finanztreff.de
Höchststand im Jahr 2011
Im Jahr 2011 erreichte der Silberpreis mit fast 50 USD einen Höchststand in diesem Jahrtausend. Und sollte dieser Höchststand wieder erreicht werden, winken natürlich erhebliche Kursgewinne. Oftmals wird hier auch von einem historischen Höchstkurs gesprochen. Dies aber liegt vor allem daran, dass die meisten Charts nur die letzten 5 bis 10 Jahre betrachten.
Hier sehen wir mehr als 40 Jahre Kursentwicklung, leider ohne das Jahr 2011 und damit dem letzten Höchstkurs:
Quelle: www.silber.de
Dieses Diagramm zeigt sehr schön, dass bereits im Jahr 1980 der Höchstkurs von 50 USD erreicht wurde.
Spekulation ist nicht aufgegangen
Seinerzeit war es die Spekulation der amerikanischen Brüder Hunt, die versuchten die physischen Reserven von Silber aufzukaufen und damit den Preis in die Höhe zu treiben. Der anschließende Preisverfall auf nur noch 5 USD zeigt jedoch deutlich auf, dass diese Spekulation nicht aufging. Ob der Silberpreis vom aktuellen Kurs bei 22 USD in den nächsten Jahrzehnten wieder auf 50 USD ansteigt oder auf das Niveau von rund 5 USD zu Beginn der aktuellen Hausse (Aufschwung) im Jahr 2003 zurückfällt – wir können es Ihnen nicht sagen.
Auch in der Industrie gefragt
Den eingangs erwähnten Vergleich von Silber mit Gold möchten wir jedoch relativieren: zwar sind beides Edelmetalle, Silber ist jedoch im Gegensatz zu Gold auch ein Industriemetall. Dies bedeutet, dass Silber auch bei Industrieprodukten als Rohstoff eingesetzt wird. Es ist also tendenziell bei der Nachfrage nach Silber auch von der Konjunktur abhängig.
Kein Schutz vor Inflation
Allerdings ist Silber auch wesentlich weniger selten als Gold. Im obigen Langfristchart sehen wir daher eine Bodenbildung von über 10 Jahren bei rund 5 USD. Und dies trotz Konjunkturaufschwüngen und Inflation. Gerade der Schutz vor der Inflation wird auch oft als Argument für den Kauf von Edelmetallen herangezogen. Für Silber lässt sich dies aus der historischen Kursentwicklung von über 40 Jahren jedoch nicht belegen. Wer im Jahr 1980 Silber bei 50 USD kaufte konnte im Jahr 2011 kurzfristig zum nominal gleichen Betrag aussteigen, einen Inflationsausgleich gab es nicht! Davor und danach statt dessen Kursverluste.
Rein spekulativ
Eines ist bereits aufgrund der historischen Kursentwicklungen klar: eine sichere Anlage ohne Kursrisiken ist auch Silber nicht! Nur spekulativer orientierte Anleger sollten über eine Veranlagung in Silber nachdenken und sich hierbei der Risiken von Kursverlusten im Klaren sein.
Kleinbarren oft unverhältnismäßig teuer
Für Kleinanleger gibt es etliche Angebote (auch) im Internet, bei denen sie auch Kleinst-Barren von 1 Gramm, einer Unze, etc. kaufen können. Hierbei jedoch ist äußerste Vorsicht geboten! Zumeist sehen Sie bei den Angeboten nur die Verkaufspreise, die Handelsspanne als Differenz zwischen An- und Verkaufspreis können Sie weder sehen noch errechnen. Für Sie ist diese Handelsspanne des Anbieters jedoch der Verlust, den Sie beim An- und kurzfristigem Verkauf erleiden würden. Generell sind kleine Handelseinheiten wesentlich teurer sind als größere. Dies bemerken Sie, wenn Sie alle Barrenpreise auf eine einheitliche Größe von 1 Kilogramm umrechnen.