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Geld - Zukunft ohne Bares

Als wäre die Verunsicherung nicht schon groß genug, geistert auch noch das Gerücht von der Abschaffung des Bargelds herum. - "Kunde König", ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck (Bild: privat)
Alois Grasböck

Das würden wir uns niemals gefallen lassen, sagen die Optimisten. Aber mit der Einführung des Euro ist man auch über uns drübergefahren, meinen die Pessimisten. Was geht in den Gehirnen von Leuten vor, die das Bargeld gerne abschaffen würden? Das wissen wir nicht, und falls sie es uns erklären, werden wir ihnen ziemlich sicher nicht glauben, dass sie es gut mit uns meinen.

Der Teufel an der Wand

Könnte eine bargeldlose Welt überhaupt funktionieren? Zum Glück ist das Science-Fiction, also malen wir den Teufel, Pardon, die Zukunft an die Wand:

Es war kein guter Morgen für AUT91334y, weil er feststellen musste, dass das Finanzamt 500 Euronen von seinem Konto abgezogen hatte. 334y, wie ihn seine Freunde nannten, ägerte sich am meisten über die Begründung "Wir brauchen es halt".

Faule Ausreden

Was die Bezeichnung 334y angeht, muss man wissen, dass fünf Jahre nach dem Bargeld auch die Namen abgeschafft und durch eine Kontonummer ersetzt worden waren. Mit der faulen Ausrede, man wolle Kriminelle daran hindern, unter falschem Namen aufzutreten. Und um unschuldige Kinder vor blöden Vornamen zu schützen.

Schrullige Zeit damals

Vor dem Haus saß ein Bettler, dem 334y mit seinem Kleingeld-Chip 70 Cent aufs Konto drückte. Ihm fiel das Gurkenglas mit alten Münzen ein, das er im Keller gefunden hatte. Solche Dinger hätten sie früher dem Bettler in den Hut geworfen. Muss eine schrullige Zeit gewesen sein.

Hacker-Mafia schlug wieder zu

Die große Leuchtwand mit den News brüllte eine Schlagzeile hinaus: "Hacker-Mafia schlug schon wieder bei 50.000 Konten zu!" Hacker-Mafia, dass ich nicht lache, dachte 334y. In Wahrheit war's das Finanzamt. Und das nächste Mal ist es eine Erhöhung der Kontogebühr, obwohl die eh schon bei 30 Prozent liegt. Aber was soll man machen, wir sind denen ausgeliefert!

Betrübt ging er heim und betrachtete die alten Münzen. Vielleicht waren die doch nicht so übel gewesen, wie die Mächtigen sagten.

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