WhatsApp ist eines der unsichersten Online-Netzwerke überhaupt. Das Recht auf Datenschutz bleibt bei diesem Messenger komplett auf der Strecke.
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Vor zwei bis drei Jahren hat sich unter Jugendlichen die Ansicht durchgesetzt: Facebook ist "out"; WhatsApp ist die neue Anwendung, über die man sich austauscht. Bald begannen auch immer mehr Erwachsene, den Dienst zu nutzen. Mittlerweile sind es rund 700 Millionen User weltweit, die jeden Tag rund 30 Milliarden Nachrichten, 700 Millionen Fotos und 100 Millionen Videos teilen.
Datensicherheit schlechter als bei der Konkurrenz
In Österreich wird die Nutzer-Zahl auf über eine Million geschätzt. WhatsApp, so heißt es, hat SMS und MMS so gut wie ersetzt. Klingt nach einer sinnvollen Dienstleistung, die noch dazu kostenlos ist. Sie bringt nur ein großes Problem mit sich: Um die Datensicherheit ist es bei WhatsApp eher schlecht bestellt – noch schlechter als bei vergleichbaren Diensten.
Zugriff auf Kontakte, Standort, Kamera, ...
Das beginnt schon bei der Anmeldung. Wer die App auf sein Smartphone laden will, muss zuerst eine Reihe an fragwürdigen Zugeständnissen machen. Denn der Messenger fordert schon vor der Installation eine Einwilligung für den Zugriff auf App-Käufe, den Geräte- und App-Verlauf, die Identität des Handybesitzers, seine Kontakte, seinen Standort, seine SMS, Fotos, Medien und andere Dateien; auf seine Kamera und sein Mikrofon, seine WLAN-Verbindungsinfos und seine Geräte-ID sowie die Anrufinformationen.
Sprich: Der Dienst lässt sich den Zugriff auf alles bewilligen und kann sich schon bei der Installation alle Daten auf seine Server ziehen – was generell, vor allem aber bei den Kontakten, bedenklich ist. Denn das Unternehmen erhält dadurch Informationen über Menschen, die mit dem Dienst nichts zu tun haben und auch nie ihr Einverständnis zu einem Zugriff gegeben haben.
Erst nach Einwilligung nutzbar
Erst wenn die Einwilligung dazu erteilt ist, gelangt der User auf die Willkommens-Seite, wo er aufgefordert wird, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zuzustimmen und fortzufahren. Den Link zu den AGB klicken die wenigsten überhaupt an, geschweige denn, dass sie den zwölf A4-Seiten langen Text durchlesen oder zumindest überfliegen.