Zum Inhalt

Sicherheit von Feuerzeugen - Explosiv

Täglich wird es millionenfach verwendet. An jeder Ecke ist es um 10 Schilling oder wenig mehr erhältlich. Kaum ein Benützer verschwendet daher einen Gedanken daran. Und dennoch kann es gefährliche Situationen heraufbeschwören: das Einweg-Feuerzeug.

Funktions- und Belastungstest

Der VKI hat in Kooperation mit dem Verbraucherrat am Österreichischen Normungsinstitut eine Sicherheitsprüfung durchgeführt (im Auftrag der ANEC, der europäischen Verbrauchervertretung im Normenwesen). Von 15 gängigen Produkten – Markenware oder No-Name-Produkte – wurden jeweils 30 Exemplare einem Funktions- und Belastungstest unterzogen. Getestet wurde nicht nur nach einzelnen Bestimmungen, die von ISO 9994 vorgegeben werden, sondern auch unter den realistischeren Bedingungen einer erweiterten Norm.

Nur 40 Prozent erfüllen die Norm

Die höchste zulässige Flammenhöhe beträgt 15 Zentimeter, gemessen wurden freilich Flammen bis zu 30 Zentimeter. Dennoch konnten immerhin 11 der 15 Feuerzeuge diesen Durchgang unbeanstandet absolvieren. Problematischer wurde es schon bei der Prüfung, wie „sauber“ die Flamme brennt. Sie darf nicht spucken oder flackern, Sternchen dürfen nicht wegspritzen. Da konnten nur mehr 9 Feuerzeuge mithalten.

Wärme- und Falltest

Wirklich bedenklich wurde es aber beim Falltest. Gleich 10 Modelle waren nach dem dritten Aufprall funktionsuntüchtig. Ein No-name-Produkt explodierte gar regelrecht. Schließlich wurden drei Modelle beim Wärmetest disqualifiziert. Selbst bei einer relativ lauen Temperatur von 55 Grad Celsius entstanden Sprünge, das Gas trat aus. Alles in allem überstanden nur sechs Feuerzeuge die ISO-Normüberprüfung unbeschadet.

Keine benutzerorientierte ISO-Norm

Dabei sind die Sicherheitsanforderungen nicht gerade benutzerorientiert. So sind einige Modelle nicht für Dauerbetrieb geeignet. Bei anhaltendem Brennen der Flamme kam es in sechs Fällen zum Schmelzen von Plastikteilen oder im günstigen Fall zu „Sternspritzern“: In der ISO-Norm wird das nicht berücksichtigt.

Ein Konsument darf sein Feuerzeug auch nicht öfter als drei Mal fallen lassen – sonst verhält er sich nicht „normgerecht“. Wir haben den Falltest 18 Mal durchgeführt: 13 Modelle waren danach kaputt, wobei gleich bei sieben ernsthafte Defekte bis zu einer Explosion drohen.

Nur drei überstehen alle Tests

Der Wärmetest wird bei einer Temperatur von 55 Grad durchgeführt. Während der Sommermonate kann die Temperatur in einem Auto jedoch an die 80 Grad erreichen. Das übersteht ein Feuerzeug wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen. Bereits bei einer Erhöhung auf 65 Grad versagten statt der drei Modelle im ISO-Test gleich acht. Bei einer Temperatur von 75 Grad kamen drei weitere dazu. Und in vielen Fällen waren die Mängel beim verschärften Temperaturtest bedenklich; mehrmals kam es zu Explosionen, Feuerzeuge zerbarsten in kleine Stücke, was schwere Augenverletzungen zur Folge haben könnte.

Am Ende blieben nur drei Markenmodelle über: Bic, Cricket und Djeepy. Sie belegen, dass es auch möglich ist, Produkte so zu erzeugen, dass sie den in der Praxis zu erwartenden Belastungen standhalten. Die europäischen Konsumentenvertreter sind sich einig: Die Behörden müssen aktiv werden; sie müssen Markterhebungen durchführen und unsichere Feuerzeuge aus dem Verkehr ziehen. Darüber hinaus sollte die Norm ISO 9994 verbessert werden.

Gefährliche Feuerzeuge

×
Feuerzeug
Feuerzeug Atomic |
Feuerzeug
Feuerzeug Drospa |
Feuerzeug
Feuerzeug Globus |
Feuerzeug
Feuerzeug Klik |
Feuerzeug
Feuerzeug SPC Product line |
Feuerzeug
Feuerzeug Noname |
Feuerzeug
Feuerzeug
Feuerzeug
Feuerzeug
Feuerzeug
Feuerzeug

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Test: Jausenboxen premium

Test: Jausenboxen

Wir haben 14 Jausenboxen getestet, darunter zwei Modelle aus Edelstahl.

premium

Einweggeschirr - Alternativen gesucht

Die EU hat über Einmal-Strohhalme, -Besteck und -Geschirr aus Plastik ein Verbot verhängt. Diese Ware wird bald vom Markt verschwinden. Doch sind Produkte aus Karton, Palmblätter oder auf Zuckerrohrbasis eine gute Alternative?

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang