Ein digitales Klavier kann einen akustischen Flügel ersetzen. Und es bietet, das zeigt unser Test Digitalpianos, eine ganze Reihe Extras, von denen Klavierspieler früher nur träumen konnten.
Digitalpianos werden als Alternative zum akustischen Klavier immer beliebter. Zwei Gründe sind dafür ausschlaggebend: Sie sind billiger, und man kann den Ton auch bloß über Kopfhörer anhören, was Mitbewohner und Nachbarn in den meisten Fällen sehr zu schätzen wissen werden.
Digitalklaviere nicht mit Keyboards verwechseln
Digitalpianos unterscheiden sich von einfachen Keyboards verwechseln, die leicht zu transportieren sind und mit denen man sehr viele Instrumente und Klänge imitieren kann. Sie reichen aber weder an den Klang noch an den Tonumfang eines "echten" Musikinstruments, geschweige denn eines hochwertigen Klaviers, heran. Digitalpianos - das zeigt unser Test - können das sehr wohl.
Test zeigt: ziemlich ausgereifter Klang
Bei diesen basiert die Klangerzeugung auf Aufnahmen ("Samples") realer Klaviere bei beispielsweise vier verschiedenen Anschlagstärken. Als vor rund 20 Jahren die ersten Digitalpianos für den Heimgebrauch auf den Markt kamen, hörten sie sich nicht viel besser an als Keyboards. Doch die Samplingtechnik hat sich seither entscheidend verbessert, die meisten Digitalen sind schon ziemlich ausgereift – was die Klangerzeugung betrifft. Probleme bestehen eher in der Wiedergabe, denn die Qualität der verbauten Verstärker und Lautsprecher lässt häufig zu wünschen übrig.
Probleme bei der Wiedergabe
Das ist auch das wichtigste Ergebnis des Tests von Digitalklavieren, den die Stiftung Warentest durchgeführt hat. Zehn Homepianos mit Preisen zwischen 800 und 1.700 Euro standen auf dem Prüfstand. Zum Vergleich: Akustische Klaviere werden ab 2.000 Euro angeboten, nach oben gibt es kaum eine Grenze. Keyboards erhält man auch schon um 50 Euro, solche mit akzeptablem Klang kosten rund 400 bis 500 Euro (sie haben aber keine gewichtete Tastatur und meist nur 61 Tasten).
Besserer Klang über Kopfhörer
Zumindest bei drei Testinstrumenten erwies sich der Klang als unbefriedigend. Besonders bei den Piano-Modellen von Casio und Korg klingen die Lautsprecher dumpf. Bei Korg wurden im Test überdies Verzerrungen festgestellt. Beim Kawaii CL 36 wurden vor allem die fehlenden Basstöne kritisiert. Über Kopfhörer klingen fast alle besser, bei Korg wirken allerdings die Stereokanäle zu stark getrennt.