Heumilchwirtschaft ist eine traditionelle Form der Milcherzeugung.
Der wesentliche Unterschied zur konventionellen Milchproduktion besteht darin, dass die Milchkühe keine Gärfuttermittel wie z.B. Silage in den Futtertrog bekommen. Eine silagefreie Fütterung wirkt sich positiv auf den Geschmack der Milch und ihre Eignung zur Herstellung von Hartkäse aus.
Verbindliche Standards für Heumilch
Im März 2016 hat Heumilch das EU-Zeichen „garantiert traditionelle Spezialität“ (g. t. S.) erhalten. Dafür müssen Produzenten verbindliche Standards einhalten. Das Futter für die Kühe besteht im Wesentlichen aus:
- frischen Gräsern, Leguminosen (Hülsenfrüchte), Kräutern im Sommer,
- Heu im Winter sowie zusätzlich
- Raufutter wie Grünraps, Grünmais, Grünroggen und Futterrüben, aber auch Heu-, Luzerne- und Maispellets.
Zusätzliche Futtermittel wie Getreidemischungen sind in kleinen Mengen ebenfalls erlaubt.
Verboten sind dagegen Silage, Feuchtheu oder Gärheu, aber auch Nebenprodukte von Brauereien, Mostereien und Brennereien sowie Futtermittel tierischen Ursprungs – mit Ausnahme von Milch und Molke für das Jungvieh. Nicht zulässig ist außerdem Futter, das nach den geltenden Rechtsvorschriften als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden muss.