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Gänse - Tierleid

, aktualisiert am

Leserbrief zu Konsument 12/2002.

Grundsätzlich begrüße ich die Bemühungen Ihrer Redaktion um Einbeziehung ethischer Überlegungen bei der Bewertung der Testartikel. Umso mehr bin ich darüber enttäuscht, dass im "Konsument" Ethik ausschließlich auf den Menschen bezogen und nicht auch auf die Tierethik ausgeweitet wird. Zu diesem Schluss komme ich beim Lesen des Artikels "Gänse – Kulinarische Tradition". Wegen der fehlenden tierethischen Hintergrundinformationen ist für mich der Artikel ein Musterbeispiel dafür, wie man bei an und für sich sachlicher Berichterstattung durch Weglassen wichtiger Details im Sinne der Wirtschaft die Konsumenten manipulieren kann.

Ein Beispiel gefällig? Sie bezeichnen die "foie gras"-Fettleber als zu den feinsten französischen Produkten gehörend, auf die "Feinschmecker" (vielleicht Ihre Redakteure?) nicht verzichten müssen, obwohl deren Erzeugung in Österreich verboten ist. Kein Wort darüber, warum die Stopfleber bei uns und in anderen Ländern, die höhere Tierethikstandards als Frankreich haben, verboten ist. Auch kein Wort darüber, dass Stopfleber-Erzeugnisse aus Tierschutzgründen von vielen Speisekarten erstklassiger Speiselokale verschwunden sind und auch etablierte Haubenköche mit der "foie gras"-Stopfleber nichts mehr zu tun haben wollen.

Kurt Hug
Innsbruck

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