"Vor Kurzem habe ich bei den Bioprodukten eine ESL-Milch gesehen. Wie geht ein so stark verarbeitetes Produkt mit bio zusammen?" - In unserer Rubrik "Tipps nonstop" stellen Leser Fragen und unsere Experten geben Antwort - hier Mag. Birgit Beck.
Mag. Birgit Beck |
Die Bio-Kennzeichnung bei Lebensmitteln bezieht sich auf Anbau, Tierhaltung, Fütterung, teilweise aber auch auf die Lebensmittelverarbeitung. Es wird weitestgehend auf Zusatz- und Verarbeitungsstoffe verzichtet. ESL-Milch widerspricht diesen Grundsätzen nicht.
Längere Haltbarkeit im Regal
ESL steht für „extended shelf life“ und bedeutet längere Haltbarkeit im Regal. Es handelt sich dabei um ein Herstellungsverfahren, bei dem die Milch entweder filtriert (Porengröße des Filters bis zu 1,5 Mikrometer) oder für wenige Sekunden auf maximal 127 Grad C erhitzt und dadurch länger haltbar gemacht wird. Egal welches Verfahren zum Einsatz kommt: ESL-Milch ist in keinem Fall völig keimfrei, deshalb muss sie gekühlt aufbewahrt werden. Beim traditionellen Herstellungsverfahren von Frischmilch wird hingegen für 15 bis 30 Sekunden auf mindestens 72 Grad C erhitzt.
Kein Unterschied beim Vitamingehalt
Das Max-Rubner-Institut in Kiel, wo Milchproben aus mehreren deutschen Molkereien verglichen wurden, konnte zwischen den einzelnen Herstellungsvarianten der Milch keinen Unterschied in Bezug auf den Vitamingehalt (A, B-Vitamine, C und E) feststellen.