Jedes rohe Ei, das in Österreich im Lebensmittelhandel verkauft wird, muss mit einem Zahlen- und Buchstabencode gekennzeichnet sein, der über Haltungsform und Herkunft informiert. Eier aus Käfighaltung erkennt man an dem Code "3".
Die Haltung in konventionellen Käfigen ist in der gesamten EU seit 2012 verboten. In der Europäischen Union sind nur mehr sogenannte ausgestaltete Käfige erlaubt. Sie sind etwas größer – pro Henne werden 600 statt 550 cm2 vorgeschrieben (etwa ein DIN A4-Blatt) – und es gibt Sitzstangen sowie Nestflächen mit Einstreu. Auch bei dieser Haltungsform können sich die Tiere kaum artgerecht verhalten, weshalb Tierschützer sie ablehnen.
Noch ausgestaltete Käfige in Österreich
In Österreich leben derzeit noch 61.622 Hühner in ausgestalteten Käfigen. Wie es in anderen Ländern aussieht, können Sie der interaktiven Karte auf Seite 2 entnehmen.
Diese ausgestalteten Käfige darf es in Österreich nur mehr bis Ende 2019 geben. Der Import von Käfigeiern aus anderen EU-Ländern sowie Nicht-EU-ändern ist aber weiterhin erlaubt. Die Importware landet meist in verarbeiteten Produkten.
Im Gegensatz zu Österreich gibt es in der Europäischen Union kein Datum für einen Ausstieg aus der Haltung in ausgestalteten Käfigen. Das "alte", konventionelle System der Käfighaltung ist nur in der EU verboten, weltweit aber sehr verbreitet.
Eier in verarbeiteten Produkten
Während Sie sich bei frischen Eiern durch die klare Kennzeichnung per Stempelaufdruck bewusst gegen die Haltung in Kleingruppenkäfigen entscheiden können, haben sie diese Möglichkeit bei Fertiglebensmitteln nicht. Bei verarbeiteten Produkten muss die Haltungsform nicht gekennzeichnet werden.
Das gilt auch für gefärbte Eier, sie dürfen ohne jegliche Angabe zur Herkunft und Haltungsform verkauft werden. Lediglich bei Biolebensmitteln ist vorgeschrieben, dass auch die verwendeten Eier aus biologischer Landwirtschaft stammen müssen. Berechnungen zufolge dürften noch über 50 % der Eier in der EU von Hühnern in ausgestalteten Käfigen stammen. Manche Hersteller kennzeichnen die Haltungsform freiwillig.
Tipps
- Ist Ihnen Tierschutz wichtig, greifen Sie zu Bio- oder Freilandeiern.
- Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, kaufen Sie Bioware. Sind verarbeitete Produkte als bio gekennzeichnet, müssen auch eventuell verwendete Eier aus biologischer Produktion stammen.
- Wenn Sie auswärts essen: Betriebe mit dem AMA-Gastrosiegel müssen Herkunft und Haltungsform der verwendeten Eier verpflichtend angeben.
- Ist Ihnen wichtig, welche Eier in der Betriebskantine verwendet werden: Fragen Sie! Für zunehmend mehr Unternehmen ist ethisch korrektes Verhalten inzwischen auch ein Marketinginstrument.
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