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Lampen: LED, Energiespar, Spots - Kalt - warm

Wie finde ich die richtige Lampe? Anhand des aktuellen Lampentests gehen wir wichtigsten Aspekte und Produkteigenschaften durch.

Folgende Lampen sind in unserem Test:

  • dm/Profissimo - High Power LED
  • Ikea-  Ledare LED
  • Ledon - LED Lamp A66
  • Lightme - LED HighCRI Par16
  • Megaman - Nature Color WL130 (KLL)
  • Osram - LED Parathom Pro Par16
  • Osram - LED Superstar A60 Advanced
  • Philips - Master LEDspot
  • Philips - Tornado Cool Daylight (KLL)
  • Viva-Lite - Fullspectrum Daylight LED
  • Vosla - VosLED
  • Xavax - High Line LED

In der Testtabelle finden Sie Angaben zu: Preis, Stromkosten, Testurteil, Farbtemperatur, Lichtstrom, Leistungsaufnahme (Watt), Lichtausbeute, Farbwiedergabe. - Hier unser Testbericht:


In den Elektromärkten und sonstigen Verkaufsstellen wird eine Vielfalt an unterschiedlichsten Leuchtmitteln angeboten. Um die richtige Lampe zu finden, gilt es, genau auf die Produkt­deklaration zu achten. Doch leider nehmen es die Hersteller damit nicht immer so genau.

12 Lampen im Test

Im vorliegenden Test, den die Stiftung Warentest durchgeführt hat, war die Kennzeichnung nur in zwei von zwölf Fällen korrekt – im Sinne von vollständig, richtig und lesbar: bei den LED-Lampen von Xavax und Ledon. Dennoch sollte man die gebotene Deklaration, so gut es eben geht, zur Orientierung nutzen. Gleichzeitig empfiehlt es sich, sich gleich beim Kauf zu vergewissern, dass ein Umtausch problemlos möglich ist, sollte die Lampe die Erwartungen nicht erfüllen.

Schraub- oder Stecksockel

Was sind nun die wichtigsten Produkteigenschaften? Zuerst natürlich der Sockel: Schraub- oder Stecksockel, welche Größe.

Lumen ist die Maßeinheit für die Helligkeit des Lichts: Ausgehend von der vertrauten Wattangabe auf Glühbirnen muss man zumindest den zehnfachen Wert in Lumen wählen, um die gewünschte Lichtstärke zu erhalten, konkret: 75 Watt entsprechen ­etwa 800 bis 900 Lumen.

Die Farbtemperatur in Kelvin: Sie gibt an, ob das Licht eher rötlich-warm oder bläulich-kühl ist. Herkömmliche Glüh­lampen hatten rund 2700 Kelvin; diese niedrige Farbtemperatur steht für warmweißes Licht, dessen Farbspektrum einen hohen Rotanteil aufweist.

Blauanteil, wie beim Tageslicht

Hohe Kelvin­zahlen über 5000 bedeuten, dass das Spektrum einen deutlich höheren Blau­anteil hat. Das Licht wird als kühl empfunden und entspricht dem Tageslicht. Licht mit Kelvinwerten dazwischen wird als ­neutralweiß bezeichnet.

Die Farbwiedergabe beschreibt der ­sogenannte Ra-Wert (oft auch englisch: CRI-Wert – Color Rendering Index). Er gibt die Qualität der Farbwiedergabe an: Maximalwert ist 100.

Schließlich sollte auch angegeben sein, ob die Lampe dimmbar ist. Hier gab es im Test übrigens die größten Defizite. Entweder es fehlt ein Hinweis oder aber eine angeblich dimmbare Lampe erweist sich als nicht mit jedem Dimmer kompatibel.

Bessere Farbwiedergabe

Lediglich bei der Angabe des Sockeltyps ist eine falsche Angabe kaum zu befürchten. Doch schon mit der korrekten Helligkeits­angabe haben so manche Hersteller ihre ­Probleme, wie ein Blick in die Tabelle zeigt. Der gemessene Lichtstrom weicht im Falle der dm-Lampe um über 30 Prozent vom deklarierten Lichtstrom ab. Der Fairness halber sei hinzugefügt, dass die Messung nach 1.500 Brennstunden erfolgte. Doch so lange sollte eine LED-Lampe wohl halten (ohne Helligkeitsverlust), denn sonst hätten wir uns nicht von der Glühlampe verabschieden müssen.

Farbwiedergabe verbessert

Ein wichtiger Aspekt ist die Farbwiedergabe. Früher war dies kein Problem, denn sowohl Glüh- als auch Halogenglühlampen gaben die Farbtöne, auch feine Nuancen, korrekt wieder. Die Energiesparlampen der ersten Stunde waren diesbezüglich eine Katastrophe, mittlerweile erreichen sie aber immerhin auch an einen Ra-Wert von 90, jedenfalls die besseren unter ihnen.

Sparlampen: Probleme mit Rot

Die Farbwiedergabe hat nichts mit der ­Farbtemperatur zu tun, sowohl warmweiße als auch tageslichtweiße Lampen können ­Farben realitätsnah wiedergeben. Die Kennzeichnung der Farbwiedergabe bietet leider bloß einen groben Orientierungsrahmen, denn die Hersteller geben nur den Mittelwert von acht Farbindizes an. Kurioserweise fehlt gerade der wichtigste Farbton in dieser Auswahl, nämlich Rot. Gerade damit haben Sparlampen die größten Probleme – saftige Tomaten etwa erscheinen in ihrem Licht häufig bräunlich statt rot. Im Test wurden daher insgesamt 15 Farbindizes gemessen und deren Mittelwert wurde ermittelt. Nach dieser realistischen Messmethode erreichen einige Lampen nicht einmal einen Wert von 80.

Neue Lampen besser

Mit mangelhaften Angaben muss man auch beim Abstrahlwinkel rechnen. In vielen ­Fällen fehlt jeder Hinweis darauf; nicht selten vermitteln sie ein positiveres Bild, als tatsächlich zutrifft. Realistischer wäre die Angabe des Halbwertswinkels – er zeigt den Bereich an, in dem mindestens 50 Prozent der Lichtstärke ausgestrahlt werden. Auch hier ist man von der Glühlampe gewohnt, dass sie rundum leuchtet; Sparlampen ­haben traditionell ein gerichtetes Licht. Trotz Fortschritten in der letzten Zeit erreicht der ­Halbwertswinkel oft nicht einmal 200 Grad. Bei Spotlampen ist er viel kleiner, dort ist es aber auch gewünscht.

Qualität: neue Lampen besser

Generell ist jedoch festzustellen, dass die Qualität der neuen Lampengeneration besser geworden ist. Die meisten Testkandidaten können auf ein gutes Gesamturteil verweisen, einer schaffte sogar ein knappes „sehr gut“. Bei den warmweißen Vertretern enttäuschte, wie schon erwähnt, die Profissimo von der Drogeriekette dm.

Die Tageslichtlampen sind eher eine Domäne der Leuchtstofflampen, die beiden ge­tes­teten Kompakt-Leuchtstofflampen zeigten aller­dings Schwächen. Nur die LED von Viva-Lite erwies sich als stark, sie ist aber unverhältnismäßig teuer (über 50 Euro).

Spots: ausgewogene Leistung

Die drei Testkandidaten in der Kategorie Spots (mit GU10-Stecksockel) zeigten eine erstaunlich ausgewogene Performance: alle drei erreichten 70 Prozentpunkte und somit ein gut abgesichertes "gut“.

Testtabelle: LED-Lampen - E27-Schraubsockel, warmweiß

Testtabelle: LED-Lampen - E27-Schraubsockel, tageslichtweiß

Testtabelle: LED-Lampen - Spots mit GU10-Sockel, warm- und neutralweiß

Zusammenfassung

  • Gute Qualität: Bei den meisten LED-Lampen kann man heute von einer guten Qualität ausgehen. Und die Preise kommen langsam in einen akzeptablen Bereich – im Test ab 7 Euro (Herstellerangabe).
  • Strom sparen: Der große Vorteil der LED- gegenüber Glühlampen: Die Stromkosten sinken um mehr als vier Fünftel. Da sie auch länger halten, kann man trotz des hohen Preises auf die Dauer eine Menge Geld sparen. Pro Haushalt sind jährliche Einsparungen im dreistelligen Bereich möglich.
  • Nicht erhältlich? Die große Angebotsvielfalt macht es schwer, die richtige ­Lampe zu finden. Wer eine ­bestimmte Lampe sucht, ist gut beraten, beim Anbieter Bezugsquellen in der Nähe zu erfragen oder im Internet bei Preispor­talen danach zu suchen.

Testkriterien

Der Test wurde von der Stiftung Warentest durchgeführt und umfasste LED- und Kompaktleuchtstofflampen mit unterschiedlicher Lichtfarbe inklusive 3 Spots mit GU10-Sockel – zum Teil mit möglichst hohem Ra-Wert.

LICHTTECHNIK, ENERGIEEFFIZIENZ
Farbwiedergabe
: Bewertung anhand der speziellen Farbwiedergabeindizes R1 bis R15 in Anlehnung an DIN 6169.
Lichtausbeute: Ermittelt aus den gemessenen Werten von Lichtstrom (Lumen) und Leistungsaufnahme (Watt) nach 1.500 Brennstunden. Die Lichtausbeute (in Lumen/Watt) ist bei den technischen Merkmalen angegeben. Sie zeigt die Energieeffizienz.
Startverhalten: Zeit bis zum Erreichen von 50 % des deklarierten Lichtstroms.
Helligkeit bei Kälte oder hoher Temperatur: Messung des Lichtstroms im Klimaschrank bei –10 °C (wichtig bei Kompaktleuchtstofflampen) beziehungsweise +50 °C (bei LED-Lampen).

PRAXISTEST
Dauerprüfung
: Wir schalten je drei Lampen 25.000 Mal (Zyklus: 1 Minute „Ein“ und 3 Minuten „Aus“). Außerdem prüfen wir je fünf Lampen über 1.500 Brennstunden in Anlehnung an DIN EN 60969 (Zyklus: 165 Minuten „Ein“, 15 Minuten „Aus“) und kontrollieren anschließend den Lichtstrom. Eine Lampe gilt als ausgefallen, wenn sie weniger als 80 % des deklarierten Lichtstroms liefert.
Flimmern: Messung der mittleren Lichtstromamplitude in Prozent des Lichtstroms sowie der Frequenzhäufigkeiten im Bereich bis 200 Hertz.
Geräusch: Sechs Experten (Männer und Frauen unterschiedlichen Alters) beurteilen je drei Prüfmuster – vor und nach der Dauerprüfung.

DEKLARATION
Wir kontrollieren Abweichungen zwischen gemessenen und deklarierten Werten von Lichtstrom, Farbwiedergabe, Leistungsaufnahme, Lebensdauer, Schaltfestigkeit, Farbtemperatur und ggf. Ausstrahlungs-/Halbwertswinkel sowie Lichtstärke. Wir beurteilen auch Entsorgungshinweise auf der Lampe und Infos zur Energieklasse. Sofern eine Lampe als dimmbar deklariert ist, überprüfen wir dies anhand von vier exemplarisch ausgewählten Dimmern.

SICHERHEIT
Wir überprüfen die Drehfestigkeit des Sockels, die elektrische Sicherheit (u.a. Berührbarkeit des eingeschraubten Sockels) sowie bei Kompaktleuchtstofflampen das Vorhandensein von Quecksilber.

Leserreaktionen

Zum Wegwerfen

Vor ein paar Tagen wollte ich eine Stehlampe kaufen, dazu wollte ich gleich 2–3 zusätzliche Leuchtmittel mitbesorgen. Die Verkäuferin erklärte mir daraufhin, dass die LED-Leuchtmittel auf einer Platine in dieser Stehlampe fix montiert sind und ein Tausch ausgeschlossen ist. Das bedeutet, wenn die erste der 5 Lampen kaputt ist, müsste ich die ganze Lampe ersetzen. Nach den ersten Schocksekunden hab ich vom Kauf der Lampe Abstand genommen. Angeblich ist dies bei den meisten LED-Lampen der Fall.

Auf eine 10-jährige Lebensdauer ausgelegt

Zugegeben verbrauchen LED-Lampen wesentlich weniger Strom, aber deshalb gleich die ganze Lampe neu kaufen zu müssen, wenn das erste Leuchtmittel versagt? Die Lampen sind angeblich auf eine 10-jährige Lebensdauer ausgelegt – und dann produzieren wir eine Menge unnötigen Müll und müssen eine neue Lampe kaufen? Das kann doch nicht das Ziel sein! Ich habe mich jetzt für eine Stehlampe mit einer guten alten E27-Fassung entschieden. Gottseidank hab ich vor dem Kauf nach Ersatzlampen gefragt!

Elfriede Klein
Wien
(aus KONSUMENT 12/2015)

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