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Lampen richtig einsetzen - Ins rechte Licht gerückt

, aktualisiert am

Test Energiesparlampen: Der aktuelle Lampentest (großer Sockel, ab 800 Lumen) bietet Gelegenheit, sich ­einmal grundsätzlich mit der Beleuchtung in den ­eigenen vier Wänden auseinanderzusetzen.

Diese Lampenmarken finden Sie in den Testtabellen:

  • ecobulb
  • GE
  • Ledon
  • LightMe
  • Megaman
  • Osram
  • Philips
  • Samsung
  • Sygonix
  • Sylvania
  • Toshiba

Getestet wurden u.a. folgende Kriterien: lichttechnische Eigenschaften (Farbe, Helligkeit), Haltbarkeit, Umwelt und Gesunheitseigenschaften und die Deklaration.


Eine Deckenleuchte in der Mitte des Zimmers, das galt lange Zeit als Standardausstattung, dazu vielleicht noch eine Stehlampe im Wohnzimmer oder eine "Neonröhre" in der Einbauküche. Heute sind nicht nur die Ansprüche der Menschen gewachsen, auch die Vielfalt an Modellen wird immer größer.

Welche Lampe für welchen Zweck?

Selbst Energiesparlampen (korrekte Bezeichnung: Kompaktleuchtstofflampen), früher der Inbegriff der Hässlichkeit, sind heute in vielen – durchaus ansprechenden – Formen erhältlich. Mit ­modernen Lampen lässt sich der Wohnraum gestalten, zweckmäßig oder angenehm. ­Gegenstände oder Raumteile müssen erst ins rechte Licht gerückt werden, um ihre Wirkung zu entfalten. Welche Lampe ist also die passende für welchen Zweck? Lesen Sie unseren Testbericht:

Schlafbereich: Gemütlichkeit

Für Gemütlichkeit ist die richtige Farbtemperatur entscheidend, gemessen in Kelvin: Warmweißes Licht entspannt und beruhigt, es reicht etwa von 2.700 bis 3.200 Kelvin (achten Sie auf die Kennzeichnung auf der Verpackung). Noch niedrigere Farbtemperaturen sind für die Nachttischlampe empfehlenswert, weil sie den Schlaf-Wach-Rhythmus am wenigsten stören. Die beiden Kompaktleuchtstofflampen von Osram (Dulux Superstar) weisen eine Farbtemperatur von 2.500 Kelvin auf, sie wären daher für diesen Zweck eine gute Wahl.

Bild: kuponjabah / Shutterstock.com  

Schlafzimmer: Für die Nachttischlampe ist sehr warmes Licht angesagt (2500 Kelvin). Beim Kleiderschrank zählt wiederum ein hoher Ra-Wert.

LED-Lampe LED-Lampen    Kompaktleuchtstofflampe

Kompaktleuchtstoff-
lampen

Halogenglühlampe Halogenglühlampen

 

Welche Lampen sich in unserem Test am besten für Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Küche oder Bad/WC geeignet haben, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Gemütlichkeit im Wohnzimmer

Gemütlichkeit im Wohnzimmer

Viele Menschen schwören auf Dimmer – für sie entsteht erst durchs Dimmen eine gemütliche Atmosphäre. Bei den alten Glühlampen hat das gestimmt, durchs Dimmen erschien weißes Licht gelblicher und wirkte wärmer. Bei Sparlampen hingegen wird nur die Lichtmenge reduziert, das Farbspektrum bleibt gleich. ­Unser Auge empfindet das als kühl, fahl und ungemütlich. Abgesehen davon verschwendet Dimmen unnötig Energie: Gedimmte Lampen verbrauchen nur etwas weniger Strom, liefern aber viel weniger Licht. Zumindest bei Deckenleuchten sollte man daher auf Dimmer verzichten und die Lichtmenge besser mit mehreren kleinen Leuchten dosieren.

So hell wie die alten 75-Watt-Birnen

Übrigens: Die Helligkeit einer Lampe wird in Lumen angegeben. Grob gerechnet entspricht die Wattzahl einer alten Glühlampe dem zehnfachen Lumenwert, bei helleren Lampen ist es etwas mehr. Der vorliegende Test, der unter Federführung der Stiftung Warentest durch­geführt wurde, nahm warmweiße Lampen mit großem Schraubsockel (E27) unter die Lupe; die Lumenzahl bewegte sich zwischen rund 700 und 1.100 – gemessen, wohlgemerkt. Die Hersteller neigen in der Regel zu etwas höheren Angaben. Damit sind die getesteten Lampen ungefähr so hell wie die alten 75-Watt-Birnen oder etwas heller. 

Bild: archideaphoto / Shutterstock.com

Wohnzimmer: Warmweißes Licht (rund 3000 Kelvin) von LED oder Leuchtstofflampen, zum Lesen ist der höhere Ra-Wert von LEDs vorteilhaft.

Konzentration im Arbeitszimmer

Konzentration im Arbeitszimmer

Am Schreibtisch ist Tageslicht am besten geeignet, Lampen, die diesem Licht nahe­kommen, müssen eine Farbtemperatur von über 5.000 Kelvin aufweisen. "Kaltweiß" nennt man dieses Licht; es ist bläulich, aktiviert, motiviert und steigert die Konzentra­tionsfähigkeit. Verantwortlich dafür ist ein Rezeptor im Auge, der auf das blaue Licht ­reagiert: Er bremst die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und beschleunigt im Gegenzug die Produktion des Stresshormons Cortisol, das den Stoffwechsel anregt und den Körper auf Aktivität programmiert.

Hoher Kelvinwert = "kaltweißes" Licht

Außerdem verstärkt es die Ausschüttung des stimmungsaufhellenden und leistungssteigernden Hormons Serotonin. Diese Wirkungen werden auch von Unternehmen bewusst genutzt, um die Konzentrationsfähigkeit (etwa bei Schichtdiensten in der Nacht) zu fördern. Für den Arbeitsbereich sind auch Leuchtstoff­lampen sehr gut geeignet, bei hohem Kelvinwert geben sie Farben viel natürlicher wieder als bei niedrigerer Farbtemperatur. 

Bild: Africa Studio / Shutterstock.com

Arbeitszimmer: Kaltweißes Licht mit hoher Farbtemperatur (5000 Kelvin) erhöht die Konzentrationsfähigkeit: Leuchtstofflampen haben hier ihre Stärke.

Satte Farben für die Küche

Satte Farben für die Küche

Bild: Dmitry Pistrov / Shutterstock.com
Küche: In Küche und Esszimmer ist
eine natürliche Farbwiedergabe wichtig.
Halogenlampen schaffen dies am besten
(Ra-Wert 100).

Beim Kochen kommt es ebenso wie beim Essen auf eine möglichst gute Farbwiedergabe an. Reife Tomaten erscheinen sonst bräunlich, ­frisches Rindsfilet wirkt mattgrau und grüner Salat blass.

Hier sind Halogenlampen (oder die alten Glühlampen) das Maß aller Dinge. Ihr Licht weist ein gleichmäßiges Farbspektrum mit hohem Rotanteil auf.

Damit sehen auch rote Speisen natürlich aus, unterschiedliche Rottönungen lassen sich besser erkennen. Auch Leuchtdioden (LED) können meist auf ­eine ganz gute Farbwiedergabe verweisen.

Energiesparlampen hingegen neigen stark zur Verfälschung der Farben, vor allem Speisen sehen wenig appetitlich aus.

Ra-Wert: Farbwiedergabe

Die Farbwiedergabe wird im sogenannten ­Ra-Wert ausgedrückt. Nur Halogen- oder Glühlampen kommen auf den Bestwert 100, gute LEDs erreichen fast 90, Leuchtstoff­lampen bleiben meist unter 80. Leider ist die Kennzeichnung des Ra-Wertes nur unzureichend geregelt. Die Hersteller geben einen Mittelwert von acht Indizes an, die für ein­zelne Farben stehen.

Ausgerechnet Rot gehört nicht dazu! In unserem Test wurde ein Mittelwert aus 15 Farbtönen, inklusive Rot, gebildet. Ergeb­nis: Sämtliche Leuchtstoff­lampen kommen auf einen Ra-Wert zwischen 71 und 73, während die Angaben auf der ­Verpackung um rund 10 Punkte darüber ­liegen. Die beste LED erreicht immerhin 87 Ra, es handelt sich um ein Produkt des Vorarlberger LED-Spezialisten ­Ledon. Leider hat die Lampe einen großen Nachteil: Sie brummt unüberhörbar.

Nebenräume: Schnelligkeit zählt

Nebenräume: Schnelligkeit zählt

Bild: jur_ziv / Shutterstock.com

Nebenräume: In Bad, WC oder
Vorraum wird Licht sofort und nur für
kurze Zeit benötigt. Leuchtstoff-
lampen sind daher eher ungeeignet.

Egal ob im Stiegenhaus, in Vorraum, Bad oder Toilette: Hier wird die Lampe häufig ein- und ausgeschaltet und man benötigt das Licht ­klarerweise sofort.

Dafür sind Kompakt­leuchtstofflampen wirklich nicht geeignet.

Die ­Energy Saving Classic von Megaman benötigt fast zwei Minuten, um die Hälfte ihrer Helligkeit zu erreichen.

Bis dahin hat man eine Toi­lette oder das Stiegenhaus meist schon wieder (und hoffentlich heil) verlassen. Aber auch die übrigen brauchen 6 bis 56 Sekun­den.

LED, Halogen: Keine Verzögerung

LED- und Halogenlampen kennen keine solche Verzö­gerung. Auch punkto Schaltfestigkeit sind Energiesparlampen schwach. Nur in Ausnahmefällen schafften sie unsere Testhürde von 90.000 Ein-Aus-Schaltungen, was für die anderen Testteilnehmer kein Problem darstellte.

Bei Minusgraden sind LED-Lampen ebenfalls im Vorteil. Je niedriger die Temperatur, desto effizienter arbeiten sie. Energiesparlampen hingegen verlieren bei Minusgraden stark an Helligkeit – sie sind also nicht geeignet für ­Außenleuchten.

Testtabelle: LED-Lampen

Testtabelle: Kompaktleuchtstofflampen

Testtabelle: 1 Halogenglühlampe

Testergebnisse auf einen Blick

- LED top: In der Regel ist es so: LED-Lampen sind besonders sparsam und langlebig; Kompaktleuchtstofflampen können da nicht (ganz) mithalten, außerdem haben sie einige Nachteile (u.a. bei Farbwiedergabe und Schaltfestigkeit). Halogenlampen hätten zwar die besten lichttechnischen Eigenschaften, sind aber kurzlebige Energieverschwender.

- Durch Test bestätigt: Der aktuelle Test bestätigt diese typischen Eigenschaften der drei Lampentypen. Sowohl bei LED- als auch bei den Energiesparlampen gab es jeweils einen Ausreißer, was die Nutzlebensdauer betrifft. In beiden Fällen zwar kein vorzeitiger Totalausfall bei der 6.000-Stunden-Dauerprüfung, aber sowohl LightMe als auch Megaman lieferten von Anfang an viel weniger Licht als deklariert und wurden deshalb abgewertet.

- Kurzlebig: Leider sind auch diesmal wieder einige Modelle bereits im Auslaufen, Restbestände sollten im Handel aber noch vorhanden sein. Es ist typisch für eine nach wie vor unausgereifte Technologie: Modelle verschwinden rasch wieder vom Markt, weil die Hersteller ständig versuchen, nachzubessern und – nicht zuletzt durch unsere Tests aufgedeckte – Mängel zu beseitigen.

Testkriterien

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest wurden LED-Lampen, Kompaktleuchtstofflampen und Halogenglühlampen (alle warmweiß, E27-Schraubsockel) getestet.

Lichttechnische Eigenschaften
Farbwiedergabe: Bewertung anhand des Mittelwertes der speziellen Farbwiedergabeindizes R1 bis R15 nach DIN 6169.
Helligkeit nach dem Einschalten: Mittels Oszillogrammen wurde das Startverhalten nach dem Einschalten untersucht. Wir ermittelten die Zündzeit bis zum Beginn des Aufleuchtens sowie die Zeiten für 50 % und 80 % des vollen Lichtstroms.
Helligkeit bei Kälte und hoher Temperatur: In einem Klimaschrank wurden bei  –10, 0 und +50 °C die Lichtströme überprüft. Bewertet wurde das Verhältnis dieser Lichtströme zum Lichtstrom bei +25 °C.

Haltbarkeit
Die Nutzlebensdauer prüften wir mit je fünf Lampen in Anlehnung an DIN EN 60969 (165 Minuten "Ein", 15 Minuten "Aus") über 6.000 Brennstunden und kontrollierten dabei den Lichtstrom. Bewertet wurde die Brenndauer, während der mindestens 80 % des deklarierten Lichtstroms zur Verfügung steht. Außerdem wurde die Brenndauer bis zum Totalausfall gemessen. Die Schaltfestigkeit prüften wir an je drei Lampen über bis zu 100.000 Schaltungen (Zyklus 1 Minute "Ein", 3 Minuten "Aus").

Umwelt und Gesundheit
Ökobilanz (Life Cycle Assessment) in Anlehnung an DIN EN ISO 14040 und 14044 sowie kumulierter Energieaufwand (KEA) in Anlehnung an VDI-Richtlinie 4600: Sachbilanz und Wirkungsabschätzung im Hinblick auf Ökosystemqualität, Gesundheit und Ressourcen, bezogen auf die in der Nutzlebensdauer abgegebene Lichtmenge. Wir berücksichtigten: Aufwand für Transporte, Rohstoffe, ihre Vorketten und die benötigte Energie für die wesentlichen Herstellungsmaterialien und -prozesse sowie Entsorgung. Berechnung mit Ökobilanz-Datenbank Ecoinvent 2.2, Strommix Deutschland 2013, ReCiPe-Methode (Midpoint und Endpoint) und KEA.
Raumluftbelastung: Subjektive Geruchsermittlung durch 3 Experten sowie Messung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) nach einstündiger Brenndauer in einer Prüfkammer. Bei Kompaktleuchtstofflampen: Bewertung des Schutzes vor Bruch und Quecksilberdampf.
Flimmern und Geräusche: Prüfen der Amplitude der Lichtstromschwankungen bis zu einer Frequenz von 200 Hertz. Geräusche: subjektive Ermittlung durch 3 Experten.

Deklaration
Abweichung zwischen gemessenem und deklariertem Wert von Lebensdauer, Schaltfestigkeit, Lichtstrom, Leistungsaufnahme, Farbwiedergabe und Farbtemperatur. Außerdem: Infos zu Quecksilber, Entsorgung, Energieklasse und Dimmbarkeit.

Ergänzende Messungen (nicht bewertet)
Wir prüften die Drehfestigkeit des Sockels. Alle Lampen waren in dem Prüfpunkt sehr gut. Exemplarisch prüften wir elektromagnetische Wechselfelder im Abstand von 30 cm in Anlehnung an DIN EN 55015.
Eignung für Flure und Treppen: Schnelles Erreichen der Helligkeit nach dem Einschalten sowie der Schaltfestigkeit.
Eignung für Dimmen: Die als dimmbar deklarierten Lampen untersuchten wir mit je einem billigen und teuren Phasenanschnitts- und Phasenabschnittsdimmer.
Eignung für den Außenbereich: Helligkeit bei Kälte sowie Brenndauer bis Totalausfall und Lichtausbeute.
Wirkung auf den Schlaf-Wach-Rhythmus: Wirkungsspektrum für Melatoninsuppression (DIN V 5031, Teil 100), Angabe in Prozent der Wirkung vergleichbarer Glühlampen.

Leserreaktionen

Plädoyer für Halogen

Aus der Seele sprechen Sie mir mit diesem Artikel! Es freut mich, dass Sie die Halogen-Lampe nicht total ignoriert haben, sondern ihr ihren Platz in der Welt einräumen.

Ing. Alfred Peischl
Gumpoldskirchen
(aus KONSUMENT 7/2014)

Welche Lampen wofür?

Vielen Dank für den Artikel, dieser „Einsatzplan“ beim Lampenkauf hat mir schon lange gefehlt.

User "greytabby"
(aus KONSUMENT 6/2014)

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Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

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