Gründe dafür dürfte es unter Windows wohl mehr geben als Microsoft Programmierer beschäftigt – allein, nun kommt ein neuer hinzu: Schadhafte Speichermodule, wie sie in der Zeit zwischen März 2002 und Juli 2003 von namhaften Herstellern produziert und allein in bis zu 900.000 Notebooks von HP und Compaq eingebaut worden sein dürften.
Kostenloser Tausch
HP und Compaq haben diesen Fehler erkannt und für einige ihrer Notebook-Modelle bestätigt. Seit Juni läuft eine groß angelegte Austauschaktion, in deren Rahmen Testsoftware zur Verfügung gestellt und defekte Arbeitsspeicher kostenlos ausgetauscht werden.
Umtausch mit Hürden
Auf der österreichischen und auf der deutschen Website von HP gibt es den Link zur Rückrufaktion, jedoch führt dieser nur zu einer englischen Beschreibung. Besser informiert wird auf einer HP Detailseite, die die nötigen Informationen zum Umtausch liefert (siehe Link).
Betroffene Modelle von HP und Compaq
- Compaq Evo Notebook N610c
- Compaq Evo Notebook N610v
- Compaq Evo Notebook N620c
- Compaq Evo Notebook N800c
- Compaq Evo Notebook N800v
- Compaq Evo Notebook N800w
- Compaq Evo Notebook N1000c
- Compaq Evo Notebook N1000v
- Compaq Presario 1500
- Compaq Presario 2800
- Compaq Presario x1000
- Compaq Presario x1200
- HP Compaq Business Notebook nx7000
- HP Pavilion zt3000
Andere Hersteller
Sind andere Hersteller auch betroffen? Dell behauptet bislang noch nichts festgestellt zu haben, Acer meint dies betrefffe sie aus heutiger Sicht nicht und IBM habe Probleme schon im Vorfeld eliminiert.
Eine gewisse Zurückhaltung gegenüber diesen Aussagen scheint angebracht. Namhafte Speicher-Produzenten wie Infineon, Samsung, Winbond und Micron könnten auch betroffen sein. HP-Pressesprecherin Mag. Sonja Köhlich beschreibt die Situation so: „Es handelt sich bei den Teilen um standardisierte Industriebausteine, dass diese nur an uns geliefert worden sein sollen, ist nicht plausibel.“
Fehler bei bestimmten Hardware-Rahmenbedingungen
Besitzer von Notebooks anderer Hersteller sollten die Augen offen halten und Ungereimtheiten nachgehen. Bei häufig auftretenden Fehlern sollte bei der nächsten Reparatur ausdrücklich die Kontrolle des Arbeitsspeicher verlangt werden.
Unter folgenden Rahmenbedingungen, welche die Hardware betreffen, können Fehler auftreten:
- Herstellungszeitraum des Arbeitsspeichers: März 2002 bis Juli 2003
- Betroffene Modulgrößen: 128, 256, und 512 Megabyte.
- Speicherhersteller: Infineon, Samsung, Winbond oder Micron.
- Fehler tritt auf in Verbindung mit: Prozessor Pentium IV oder Pentium M sowie Intel-Chipsätzen 845MP, 845MZ, 852PM, 852GME und 855PM.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sollten Sie sich vom Händler oder Hersteller nicht abwimmeln lassen. Auch bei HP/Compaq führte man vorerst die Störanfälligkeit etlicher Modelle auf andere Ursachen zurück.
Auch der Händler muss austauschen
Geschädigte können den Arbeitsspeicher, innerhalb der zweijährigen Gewährleistungspflicht, auch beim Händler austauschen lassen. Die voraussichtliche Dauer des Eingriffs ist laut Hp nicht abzuschätzen. Hp verschenkt jedoch bei direkter Reklamation ein kleines „Trostplaster“ in Form eines 32-Megabyte USB-Sticks.