Im Handel selten angeboten
Unter Insidern erfreut sich das Linux-Betriebssystem wachsender Beliebtheit, doch für die meisten „normalen“ Privatanwender bleibt die preiswerte Alternative zu Windows eine große Unbekannte. Denn der Handel bietet keine Computer speziell mit Linux-Betriebssystem an. Lediglich die Elektrohandelskette Niedermeyer bildet da eine Ausnahme: Schon seit geraumer Zeit offeriert sie preisgünstig Computer des Linzer Hardwareherstellers chiliGREEN mit Linux-Paketen. Zuletzt (im Oktober) einen chiliGREEN Experience, in der stärkeren Variante mit AMD Sempron 2500+ Prozessor, 256 MB Arbeitsspeicher und 120 GB Festplatte, inkl. DVD-Brenner, Kartenleser sowie SUSE Linux eval 9.0 – Preis 399,90 Euro.
Keine optimale Abstimmung
Die Installation ist einfach und selbsterklärend. Auch Benutzer, die nur mit Windows vertraut sind, finden sich in der Linux-Welt schnell zurecht, das gilt beispielsweise für die Tabellenkalkulation oder für die Fotobearbeitung. Allerdings dürfte der PC nicht optimal auf Linux abgestimmt sein. Die Internet-Verbindung via ADSL kam nicht immer zu Stande, mit dem Modem funktionierte es problemlos.
Welche Lehren kann der interessierte Anwender daraus ziehen? Linux gilt zwar inzwischen als durchaus ausgereift. Wegen der potenziellen Abstimmungsmängel, die beim weniger gebräuchlichen Linux eher auftreten können als bei Windows, empfiehlt es sich jedoch, nicht den „nackten“ Computer sozusagen von der Stange zu kaufen und daheim die Software zu installieren. Denn dort steht man mit seinen Problemen allein da. Besser ist es, ein maßgeschneidertes Paket fertig installiert zu beziehen. Dann muss der Händler auch dafür sorgen, dass alles funktioniert. Lokale Computerfachhändler bieten diesen Service häufig an, das muss nicht einmal teurer sein als die Sonderangebote im Diskonthandel, sofern billige, aber gleichwertige Bauteile eingesetzt werden.