KONSUMENT-Computertipps: Wir zeigen, wie Sie Umwege vermeiden, Probleme lösen und informieren über nützliche Alternativen. – Diesmal: Bei manchen Downloads werden „Installationsassistenten“ mitgeliefert. Vorsicht, denn hinter den Dateien kann Adware stecken, die das Nutzerverhalten ausspioniert.
Dieser Computertipp resultiert aus der Erfahrung eines KONSUMENT-Lesers, die kein Einzelfall ist. Er installierte über die Website www.chip.de, wo u.a. der Download kostenloser Software angeboten wird, einen Browser. Dabei schlug sein Virenschutz (Avast Free) Alarm, der eine Datei namens IconInstaller.exe als PUP eingestuft und in den Virencontainer verschoben hatte.
Was war geschehen?
Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass es sich nicht um einen Virus im engeren Sinne handelt, sondern um einen Installationsassistenten, der von Chip zusätzlich mitgeliefert wird. Versprochen werden „sicherer“ Download und Installation, was an sich nicht falsch ist. Allerdings wird etwas verschwiegen.
Nach Einschätzung des Virenschutzes handelt es sich um PUP, was für „potenziell unerwünschtes Programm“ steht. Das ist in der Regel Software, die das Nutzerverhalten ausspioniert und mittels Pop-up-Fenster interessenbezogene Werbung einblendet. Es handelt sich also um sogenannte Adware, und man kann im weiteren Sinne doch wieder von einem Virus sprechen.
Unseriöse Praxis
Chip ist nicht der einzige Anbieter, der bereits mit einer solchen Vorgangsweise aufgefallen ist. Die dahinterstehenden Absichten sind zwar nicht betrügerisch, aber unseriös. Die Tatsache, dass man in der Regel die Alternative der „manuellen Installation“ angeboten bekommt, macht die Sache um nichts besser, zumal der Hinweis meist sehr klein ausfällt. Unser Rat lautet, Downloads nach Möglichkeit direkt beim Originalanbieter durchzuführen. Doch auch hier muss man genau schauen, wo man landet, denn Drittanbieter machen sich die Beliebtheit kostenloser Programme zunutze und verlangen Geld dafür oder verbreiten Schadsoftware.