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Tragbare Minidisc-Player und -Recorder - Musik auf allen Wegen

  • Handlich, vielseitig und unerschütterlich
  • Die Miniaturisierung hat aber auch unpraktische Seiten
  • Die Ohrstöpsel sind das Nadelöhr für den guten Klang

Auf der Suche nach einer geeigneten Anlageform für Oma’s weihnachtliches Geldgeschenk? Falls das Christkind schon für das neue Handy gesorgt hat, dann bietet sich als trendige Alternative zum Beispiel ein Minidisc-(MD-)Player beziehungsweise MD-Recorder an. Der digitale Nachfolger des guten alten Walkman erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit – nicht zuletzt bei Joggern und Skatern.

Die Vorteile sind kompakt
Was die MD-Geräte so beliebt macht, liegt sozusagen auf der Handfläche, denn über diese ragen sie kaum hinaus. Möglich macht das der kompakte Tonträger, die Minidisc. Sie steckt wie eine Computerdiskette in einer schützenden Kunststoffhülle und bietet doch alle Vorteile einer CD: 80 Minuten digitale Aufzeichnung, schneller Zugriff auf Musiktitel, einfache Handhabung, keine Abnützungserscheinungen und eine – trotz Datenreduktion – sehr gute Klangqualität. Darüber hinaus können Sie eine MD beliebig nachbearbeiten, indem Sie Musikstücke löschen, neue einfügen, die Reihenfolge umstellen oder Titel und Interpretennamen speichern. Durch die Möglichkeit der Wiedergabe über den Verstärker der Hi-Fi-Anlage sind MD-Geräte außerdem stationär als Heimgeräte einsetzbar.

Recorder universeller

Sinnvoller, weil universeller als reine Wiedergabegeräte, sind sicherlich die Recorder mit ihrer zusätzlichen Aufnahmefunktion. Ein tragbarer Player ist eher ein Zusatzgerät für unterwegs, wenn Sie zu Hause ein großes MD-Standgerät haben, mit dem Sie Aufnahmen tätigen. Außerdem ist die Auswahl an vorbespielten MDs zu gering und ihr Preis zu hoch, als dass die Anschaffung eines Players allein wirklich Sinn macht. In der Tabelle haben wir Player und Recorder gesondert aufgelistet, weil sie in technischer Hinsicht nur zum Teil miteinander vergleichbar sind.

Aufnahme

Analoger und digitaler Eingang sind bei den Recordern standardmäßig, sodass Sie über den Verstärker oder direkt mittels Lichtleiterkabel (zum Beispiel vom CD-Player) Musikstücke überspielen können. Das integrierte Mikrofon beziehungsweise die Anschlussmöglichkeit für ein (qualitativ höherwertiges) externes Mikrofon haben MD-Recorder nicht zuletzt bei Radiojournalisten beliebt gemacht. Empfehlenswert ist bei häufiger Verwendung des Mikrofons die Wahl eines Recorders mit manueller Aussteuerung. Beachten Sie, dass die Geräte im Mikrofon-Aufnahmebetrieb erschütterungsempfindlich sind, und sich Fehler nachträglich nicht korrigieren lassen.

Keine Schocks beim Joggen

Das eingebaute Anti-Shock-System sorgt hingegen dafür, dass Stöße, wie sie beim Gehen oder Laufen auftreten, die Wiedergabe relativ wenig bis fast gar nicht beeinträchtigen. Es handelt sich dabei um einen Pufferspeicher – je nach Gerät mit einer Kapazität von 10 bis 200(!) Sekunden –, der Erschütterungen überbrückt.
Für Fälle, bei denen es mehr auf Quantität als auf Qualität ankommt (etwa bei Sprachaufzeichnungen), ist die Longplay-Funktion interessant, die die Laufzeit der MD verdoppelt beziehungsweise vervierfacht (im Test alle Sony und Sharp).

Ausstattung

Eine sinnvolle Sache ist die automatische Begrenzung der Ausgangslautstärke auf ein normales Maß. Diese Sperre, die sowohl der eigenen Gesundheit als auch der Laune der Sitznachbarn in der U-Bahn zuträglich ist, kann nur bewusst, mit einem zusätzlichen Bedienschritt, überwunden werden.
Alle Geräte laufen mit Batterien oder mit umweltfreundlicheren Standardakkus. Ärgerlich nur, dass diese nicht in allen Fällen zum Lieferumfang gehören. Ärgerlich auch, dass die Laufzeit mancher Geräte mit einem Batteriesatz beziehungsweise einer Akkuladung geradezu lächerlich kurz ist. Dies treibt die Betriebskosten deutlich in die Höhe.

Miniaturisierung

So praktisch die kompakte Bauweise der MD-Geräte auch sein mag. In der Praxis bringt sie zwangsläufig Handhabungsnachteile mit sich, bedingt durch miniaturisierte Bedienelemente (oft mit Mehrfachfunktion) und Anzeigen. Die Grundfunktionen (Aufnahme, Wiedergabe, Stopp) sind meist noch einigermaßen leicht zu bedienen. Schlimm wird’s bei den Sonderfunktionen wie der Eingabe von Titel und Interpretennamen.
Die fallweise mitgelieferten Kabelfernbedienungen schaffen nur bedingt Abhilfe, denn auch sie sind so klein, dass sie eine Menge Fingerspitzengefühl erfordern. Außerdem werden wieder nur die Grundfunktionen dorthin ausgelagert.

Eine Alternativlösung für die Sonderfunktionen bietet Sony: Die Geräte verfügen über eine USB-Schnittstelle für den direkten Anschluss an den Computer. Eine spezielle Software ermöglicht die Zusammenstellung und Beschriftung des eigenen Musikprogramms am PC-Monitor sowie das Herunterladen von MP3-Dateien auf MD aus dem Internet.

Noch ein Nachteil der Miniaturisierung ist erwähnenswert, nämlich die Klangqualität der mitgelieferten Ohrstöpsel, die der tatsächlichen Qualität der MD-Geräte nicht gerecht wird. Aber vielleicht reicht ja Oma’s Weihnachtsgabe noch für einen zusätzlichen Leichthörer oder gar einen richtigen Hi-Fi-Kopfhörer für den vollen Musikgenuss?

Sie können jede selbst bespielte MD mit dem Recorder nachbearbeiten.

Titel verschieben (move)
Die aufgenommenen Musikstücke können Sie beliebig umreihen.

Titel teilen (divide)
Sie können an jeder beliebigen Stelle der MD einen neuen Titelanfang definieren, etwa am Ende eines vom Radio aufgezeichneten Stücks, um die folgende Ansage abzutrennen und mit „erase“ zu löschen.

Titel zusammenfügen (combine)
Damit können Sie beispielsweise einen von Werbung unterbrochenen Radiobeitrag zu einem Stück vereinen, indem Sie den Werbeblock herausschneiden.

Titel löschen (erase)
Sie können jeden beliebigen Titel löschen. Die dabei entstehenden „Lücken“ auf der MD sind nicht hörbar und können mit einem anderen Titel gefüllt werden.

Titel und Interpretennamen speichern
Sie können sowohl jedes Stück als auch die gesamte MD mit Namen versehen, die auf dem Gerätedisplay aufscheinen. Die Buchstabeneingabe gestaltet sich meist mühsam. Derzeit nur bei Sony geht’s mittels Zusatzsoftware auch über den PC-Monitor.

JVC Austria GesmbH
Slamastraße 43, A-1232 Wien,
(01) 610 37-0

Panasonic Austria HandelsgesmbH
Laxenburger Straße 252, A-1230 Wien,
(01) 610 80-0

Sharp Electronics GesmbH
Handelskai 342, A-1020 Wien,
(01) 727 19-0

Sony Austria GesmbH
Laxenburger Straße 254,
A-1230 Wien,
(01) 610 50-0

Überzeugende Vielfältigkeit. MD-Recorder sind ein kleines Tonstudio, mit dem Sie wiedergeben, aufnehmen (auch mit Mikrofon) und nachbearbeiten können. MD-Player sind hingegen auf die reine Wiedergabe beschränkt.

Gut geeignet für unterwegs. Die Handlichkeit der Geräte, die robusten Tonträger und die hohe Stoßunempfindlichkeit machen MD-Recorder und -Player zu idealen Begleitern.

Klangliche Oberklasse. MD-Geräte sind CD-Playern klanglich unterlegen, stecken aber immer noch jedes Cassettendeck in die Tasche.

Gute Kopfhörer verwenden. Zumindest im stationären Betrieb empfehlen sich zur Ausschöpfung der Klangqualität Kopfhörer statt Ohrstöpsel.

Minidiscs im Set kaufen. Fünfer- oder Zehnerpacks sind in Summe billiger.

Gemeinsam mit der Stiftung Warentest wurden elf Minidisc-Geräte, sieben Recorder und vier Player, in der Preisklasse von 1990 bis 5290 Schilling getestet.

Tonqualität: Bewertet wurden verschiedene digital aufgenommene Klangbeispiele über die mitgelieferten Kopfhörer und über hochwertige Hi-Fi-Kopfhörer. Gemessen wurden die Dynamik, der Leerkanal-Rauschabstand und der Frequenzgang am Kopfhörer und am Line-Ausgang.

Fehlerkorrektur: Mit verschiedenen Test-MDs wurde die Wiedergabe bei Oberflächenfehlern und Störungen der Informationsspur ermittelt.
Eignung zum Joggen: Die Prüfung erfolgte auf einem Rütteltisch und im praktischen Versuch.

Handhabung: Von mehreren Testpersonen wurden die Bedienungsanleitung, auch im Hinblick auf Warnhinweise beim Abhören mit zu großer Lautstärke, die Anzeigen am Gerät und die Bedienung selbst bewertet.

Akku-/Batteriebetrieb: Die Betriebszeit mit einem Batteriesatz (einer Akkuladung) wurde gemessen und auch kostenmäßig berechnet und bewertet.

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