Zum Inhalt

Lautsprecher: 5.1-Systeme - Heimkino - mitten im Geschehen

Großer Klang aus kleinen Boxen ist möglich. Unser Test zeigt: guter Surround-Sound muss nicht immer teuer sein. Diese 5.1 Lautsprechersysteme machen das Wohnzimmer zum Filmpalast.

Diese Sourroundsysteme finden Sie in der Testtabelle:

  • Bose - Acoustimass 10 Home Cinema
  • Canton - Movie 1505
  • Canton - Movie 160
  • Canton - GLE 4x4 / GLE 456 Center / SUB8.2
  • Harman/Kardon - HKTS 16
  • Harman/Kardon - HKTS 65
  • KEF - E305
  • Nubert - nuBox 311 Set
  • Teufel - Consono 35 Mk3 5.1-Set
  • Teufel - Cubycon 2 Wireless 5.1-Set
  • Teufel - Theater 100 Mk3 5.1-Set

Getestet wurden der Klang (Surroundbetrieb, Stereobetrieb, Natürlichkeit, Transparenz, Klangvolumen, Präsenz), diverse akkustische Messungen (Empfindlichkeit, Grenzfrequenzen, Impedanzminimum, Klirrfaktor), die Handhabung (Bedienungsanleitung, Inbetriebnahme) und Umwelteigenschaften (Stromverbrauch, Verarbeitung) der Lautsprechersysteme.


Und hier unser Testbericht: Für (Heim-)Kinofans gehört Surround-Sound einfach zum guten Ton. 5.1-Anlagen bestehen aus sechs Elementen, die im Zusammenspiel ein räumliches Klangerlebnis vermitteln. Während am Flatscreen-TV ein Magier-Duell tobt, fliegen die Zaubersprüche scheinbar durchs Wohnzimmer und der "Hogwarts-Express" dampft über die heimische Couch.

Frontlaut- und Centerlautsprecher, Subwoofer, Rear Speaker

Zwei Frontlautsprecher sorgen für Stereoklang, satte Bässe kommen vom Subwoofer. Der Centerlautsprecher liefert Geräusche aus der Bildmitte und die beiden hinteren Boxen – im Fachjargon Rear Speaker genannt – geben von hinten kommende Spezialeffekte wieder.

Heimkino: guter Klang zu moderaten Preisen

Einzug ins Wohnzimmer gehalten haben Surround-Anlagen mit der massenhaften Verbreitung von DVDs Anfang der 2000er-Jahre. Wer sein Heimkino mit perfektem Klang veredeln will, braucht allerdings ausreichend Platz und das nötige Kleingeld. Wobei die Stiftung Warentest bei dem eingehenden Test von elf Modellen aus dem mittleren bis höheren Preissegment festgestellt hat, dass guter Klang auch schon zu moderaten Preisen erhältlich ist.

Kompakte 5.1-Lautsprechersysteme im Test

Getestet wurden kompakte Systeme, deren Lautsprecher ins Regal passen und weniger Raum benötigen als sperrige Standboxen. Buhrufe rechtfertigt jedenfalls keine der getesteten Anlagen zwischen rund 400 und 1.300 Euro, so viel sei vorweg verraten.

Kabelsalat vermeiden

Was man bedenken sollte: Für die Verbindung untereinander und die Stromversorgung benötigen die Lautsprecher-Sets eine ganze Menge Kabel. Vorsicht also vor unüberlegten Käufen, sonst droht der Wirrwarr den Fernsehspaß zu trüben! Bohrmaschine und Stemmeisen können aber getrost im Werkzeugkasten bleiben. Man muss nicht gleich die Wand aufstemmen oder den Boden neu verlegen, um die Stolpersteine zu verbergen; in den meisten Räumen bieten sich dafür größere Möbel, Regale oder Kabelleisten an.

Perfekte Platzierung und Klangverbesserung

Findet sich keine andere Lösung, ist das Modell Teufel Cubycon 2 Wireless eine mögliche Alternative – wenn auch mit diversen Einschränkungen: Die Rücklautsprecher lassen sich kabellos betreiben, einen Stromanschluss und Verbindungskabel brauchen sie trotzdem und der Klang ist im Vergleich mit der Konkurrenz nicht der beste. Das Funk-Set gehört außerdem mit einem Preis von über 1.200 Euro zu den drei teuersten Anlagen im Test.

Perfekte Platzierung

Bücherregale sind freilich sehr praktisch, um Lautsprecher zu verstauen. Für den besten Klang sollten die Boxen trotzdem möglichst frei und nicht zwischen dicken Schwarten eingezwängt stehen. Speziell der Subwoofer hat überhaupt nichts im Regal zu suchen, seine tiefen Töne müssen sich rund um die Box gut entfalten können.

Boxen in Ohrhöhe

Vom Subwoofer abgesehen, bringen Boxen in Ohrhöhe das beste Ergebnis. Nicht immer stehen Regale oder Fernsehtische in dieser Höhe bereit. Abhilfe schaffen in diesem Fall Wandaufhänger und Lautsprecherständer. Wer seine Boxen partout nicht in die ideale Höhe bringen kann, sollte sie leicht in Richtung Hörer neigen. Die Rear Speaker klingen am besten hinter der Couch. Steht diese direkt an der Rückwand eines Raumes, müssen die rückwärtigen Lautsprecher als Notlösung seitlich angebracht werden.

Wandteppiche, Vorhänge oder Regale zur Klangverbesserung

Räume mit quadratischem Grundriss und viel freier Wandfläche sind übrigens Gift für guten Sound. Im schlimmsten Fall werden Schallwellen von den Wänden hin- und hergeworfen, der Raum hallt, das Kino-Feeling ist dahin. Ein Wandteppich, Vorhang oder zusätzliches Regal kann den Klang bereits deutlich verbessern.

Boxengröße und Transparenz

Boxengröße mitentscheidend

Die Faustregel "Je größer der Lautsprecher, desto besser der Klang" trifft zwar nicht immer, aber in vielen Fällen zu. Je größer ein Speaker und je größer die Membran im Inneren des Geräts, desto mehr Potenzial birgt eine Box. Die getesteten Kandidaten sind allesamt keine Giganten und daher bei einem direkten Vergleich von Haus aus im Nachteil.

Unter den vier kleinsten Kompakten ließ sich einzig dem HKTS 16 ein guter Rundum-Klang entlocken. Dieses Set von Harman/Kardon schaffte es auf den dritten Platz und ist um 460 Euro ein echter Preistipp.

Transparenz ist Schlüssel für echtes Kino-Feeling

Die anderen drei Winzlinge sorgten lediglich für ein durchschnittliches Ergebnis. Vor allem die Transparenz ist ein Schlüssel zum echten Kino-Feeling. Transparent ist der Klang, wenn sich gleichzeitig zu hörende Geräusche mühelos voneinander unterscheiden lassen.

Etwa, dass James Bond auf dem Motorrad flieht und ihm die gegnerischen Agenten im Helikopter dicht auf den Fersen sind. Kommt aus den Lautsprechern ein einziges Knattern, ist es um die Transparenz nicht gut bestellt. Enttäuschend schnitt hier Bose Acoustimass ab, am besten Nubert.

Musik besser in Stereo hören

Musik besser in Stereo

Für Musikliebhaber sind 5.1-Systeme übrigens nicht die optimale Lösung. Zwar begeistern die Anlagen mit netten Gimmicks – beamen Sie sich direkt in ein Orchester und hören Sie von hinten das Schlagwerk, links die Posaunen und rechts die Trompeten –, doch das höchste der Gefühle bleiben für Kenner nach wie vor hochwertige Stereoanlagen. Keines der getesteten Sets konnte im reinen Stereobetrieb brillieren. Musik genießt man daher am besten in 2.1-Stereo, das heißt mit Frontlautsprechern plus Subwoofer.

Soundbars als Alternative

Eine Alternative zum 5.1-System sind sogenannte Soundbars, die sich besonders für Flatscreen-Fernseher eignen. Moderne Flatscreens sind nur wenige Zentimeter dick und bieten damit recht wenig Volumen für einen ausgewogenen Klang.

Ein Soundbar, der platzsparend unter dem Fernsehgerät angebracht und mit einem Tieftonlautsprecher kombiniert wird, wertet das Gesamterlebnis deutlich auf. Viele dieser Geräte haben Tricks in petto, um Surround-Sound zu simulieren. Besonders bei Modellen aus der unteren Preisklasse beschränkt sich dieser "gefälschte" Raumklang aber auf einen recht kleinen Bereich zentral vor der Anlage.

Testtabelle: 5.1 Lausprechersysteme

So erleben Sie optimalen Hörgenuss

Die richtige Anordnung der sechs Boxen eines 5.1-Lautsprechersystems ist für einen überzeugenden Raumklang ganz entscheidend. Alle Lautsprecher sollten sich frei sichtbar in annähernd gleichem Abstand – wenn möglich mehr als zwei Meter – zum Platz des Zuhörers befinden.

So erleben Sie optimalen Hörgenuss (Bild: pisotski, Montage: Erwin Haberl) 

1/2: Frontlautsprecher

Sie finden beiderseits des Fern­sehers auf gleicher Höhe Platz. Im Idealfall ist der Abstand zwischen ihnen derselbe wie von jeder Box zum Zuhörer. Auf diese Weise entsteht das sogenannte Stereodreieck, das für ein ausgewogenes, räumliches Klangbild sorgt.

Befinden sich die Frontlautsprecher unterschiedlich weit vom Zuhörer entfernt, gelangt das Tonsignal der einen Box schneller und lauter ans Ohr als das der anderen. Manche AV-Receiver bieten spezielle ­Einstellungen, mit denen sich solche Entfernungsunterschiede aus­gleichen lassen.

3: Centerlautsprecher

Er befindet sich mittig über, auf oder unter dem Fernseher. Die Stimmen der Schauspieler kommen dadurch aus Richtung des Bildschirms und lassen sich problemlos zuordnen.

4/5: Rücklautsprecher

Seitlich hinter dem Hörplatz tönt links und rechts je ein Rear Speaker. Die beiden Boxen sind für den Raumklang ausschlaggebend, weil sie dem Zuhörer ermöglichen, Geräusche von allen Seiten wahrzunehmen.

6: Subwoofer

Den Standort der Bassbox kann man frei wählen. Nur direkt an einer Wand sollte sie möglichst nicht zum Einsatz kommen. Es besteht sonst die Gefahr, dass der Raum die Bässe zu sehr verstärkt. Im Idealfall füllt ein Subwoofer den Raum mit tiefen Klängen, die aus keiner besonderen Richtung zu kommen scheinen. Je nach Grundriss kann die beste Position variieren. Probieren Sie verschiedene Plätze aus, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Zusammenfassung

  • Raumklang. Den besten Raumklang lieferten Canton GLE sowie Nubert nuBox, KEF E305 und Harman/Kardon HKTS 16.
  • Gut und günstig. Das besonders kompakte Set Harman/Kardon HKTS 16 überzeugt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, der Testsieger ist aber deutlich besser verarbeitet.
  • Enttäuschung. Enttäuscht haben Bose Acoustimass und Teufel Cubycon 2, die zu den teuersten Kandidaten zählen. Sie lieferten bloß durchschnittlichen Klang.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat elf kompakte 5.1-Surround-Lautsprechersets im Preisbereich zwischen 400 und 1.300 Euro getestet und nach folgenden Kriterien bewertet:

Klang

Sechs Experten beurteilten in Hörtests sowohl den Surroundbetrieb als auch den Stereobetrieb. Beim Surroundbetrieb wurden Actionszenen und Jazzaufnahmen hinsichtlich Räumlichkeit, Ortbarkeit und Unterscheidbarkeit von Fahrzeugen, Stimmen und Instrumenten bewertet.
Im Stereobetrieb dienten Kammermusik und ein Orchesterstück als Testbeispiele.
Die Tester bewerteten Natürlichkeit, Transparenz, Klangvolumen und Präsenz (Ausgewogenheit im Hochtonbereich) der wiedergegebenen Akustik-Beispiele.

Akustische Messungen

Es wurden ein Belastungstest, Messungen der Empfindlichkeit, der Grenzfrequenzen, der Übernahmefrequenzen zwischen Woofer und Lautsprechern, der Impedanzverläufe, des Impedanzminimums sowie Klirrfaktormessungen durchgeführt.

Handhabung

Drei Experten beurteilten die Bedienungsanleitung hinsichtlich Gesamteindruck, Aufbau und Gliederung sowie technischer Angaben.
Bei Inbetriebnahme der Lautsprecher wurden das Anschließen der Kabel und die Einstellmöglichkeiten des Subwoofers überprüft.

Umwelteigenschaften

Bewertet wurde der Stromverbrauch im Surroundbetrieb bei mittlerer Lautstärke.
Punkto Verarbeitung überprüften drei Experten die Verbindungen für Kabel, Abdeckungen und Füße, achteten auf scharfe Kanten und Ecken und auf die Standsicherheit der Boxen.

Anbieter

Bose GesmbH
01 604 04 34-0
www.bose.at

Canton Elektronik GmbH + Co KG, Weilrod (D)
+ 49 6083 28 70
www.canton.de

Harman, Heilbronn (D)
+49 7131 48 00
www.harman-deutschland.de

KEF: GP Acoustics GmbH Essen (D)
+49 201 170 39-0
www.kef.com

Nubert GmbH, Schwäbisch Gmünd (D)
+49 800 682 37 80
www.nubert.de

Teufel GmbH, Berlin (D)
+49 30 300 93 00
www.teufel.de

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Test WLAN und Bluetooth Lautsprecher 2024 premium

Test WLAN und Bluetooth Lautsprecher 2024

Von 80 getesteten bieten 10 einen sehr guten Ton. Diese sind alle wenigstens so groß wie eine Schuhschachtel. Mini-Boxen können mit ihrem Klang nicht überzeugen.

Test Soundbars 2024: Mit und ohne Subwoofer premium

Test Soundbars 2024: Mit und ohne Subwoofer

49 Soundbars im Vergleich. Von teuer bis günstig. Mit und ohne Subwoofer. Von Bose über JBL, LG, Nubert, Samsung, Sony bis Yamaha.
Unser Vergleich bietet Ihnen Hilfe bei der Auswahl von Soundbars sowie Empfehlungen. Test-Ergebnis: Auch günstige Soundbars können gut sein.

WLAN-Lautsprecher - Jetzt funkt’s premium

WLAN-Lautsprecher - Jetzt funkt’s

Funkboxen geben im Heimnetzwerk Musik aus unterschiedlichsten Quellen wieder und vereinen guten Klang mit Komfort und Flexibilität.

Soundbars - Klangwölkchen premium

Soundbars - Klangwölkchen

So dünn wie die modernen TV-Geräte selbst ist leider meist auch ihr Klang. Eine externe Lautsprecherleiste kann die Heimkino-Atmosphäre retten.

Soundbars - Der gute Ton zum Film

Soundbars - Der gute Ton zum Film

Flatscreen-TVs begeistern uns mit gestochen scharfen Bildern. Aber anstelle von gutem Ton liefern die schmalen Geräte dünnen Sound. Eine externe Lautsprecherleiste kann das Kino-Feeling retten. Wir haben 18 Soundbars getestet.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang