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Wohnen: Licht, Farben, Gerüche - Einfach Stimmung machen

Wie Licht, Farben und Gerüche Wohlbefinden und Gesundheit beeinflussen.

Wenn Weihnachten vor der Tür steht, kann die Vorfreude auf das Fest oft schon durch eine Winterdepression getrübt sein. Gerade die Weihnachtszeit zeigt aber, dass unsere Kultur schon lange vor grellen Festbeleuchtungen Mittel gefunden hat, um in der "dunklen" Jahreszeit nicht dem Trübsinn zu verfallen. Dabei spielen Licht, Farben und Gerüche eine wichtige Rolle. Etwas, das uns heute kaum mehr bewusst ist.

Stimmungsfördernde Weihnachtsdüfte

So haben etwa die Gewürze der Weihnachtsbäckereien und somit auch deren Gerüche stimmungsaufhellende Wirkung. Vanillin ist chemisch mit den menschlichen Pheromonen verwandt. Die Vanille in den gleichnamigen Kipferln beruhigt die Nerven, hilft Abgeschlagenheit zu bekämpfen, stärkt das Gehirn und kräftigt.

Zimt wiederum hat einen antimikrobiellen und blutzuckersenkenden Effekt, beides willkommene „Nebenwirkungen“ in der kalten Jahreszeit mit ihren deftigen Speisen und starken Getränken. Und der Duft der Tannenzweige bringt Frische in die zur kalten Jahreszeit oft abgestandene Luft in den Innenräumen.

Wohlbefinden durch Licht

Der wichtigste Faktor für seelisches Wohlbefinden ist aber das Licht. Allerdings ist Licht nicht gleich Licht, es kann je nach Farbe verschieden auf die Stimmung wirken. Dass der Christbaum hauptsächlich in Gold und Silber geschmückt wird, hat einen einfachen Grund: Diese Farben reflektieren das Kerzenlicht am besten, das wir wegen seiner hohen Rot- und Gelb-Anteile als warm und damit angenehm empfinden. Es entspricht am ehesten dem fehlenden Sonnenlicht.

Nicht nur der lichtarme Winter, sondern auch unsere Lebensweise verhindert, dass wir ausreichend mit Sonnenlicht bestrahlt werden. 90 Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir in Innenräumen. Auch wenn wir durch elektrisches Licht die Nacht zum Tag machen können, so muss sich das nicht unbedingt positiv auf das Befinden auswirken.

Sonnenlicht steuert Hormone

Sonnenlicht ist ein Lebenselixier. Es beeinflusst unseren Hormonhaushalt, etwa bei der Bildung des Glückshormons Serotonin oder des Schlafhormons Melatonin. Bei Sonnenlicht fühlen wir uns wegen seines hohen Infrarotanteils und der damit verbundenen Strahlungswärme am wohlsten. Außerdem prägt der Lauf der Sonne noch immer unseren täglichen Lebensrhythmus und die damit verbundenen Stimmungen.

Bauempfehlung, Lichtinseln

Lauf der Sonne berücksichtigen

Die Baubiologie empfiehlt, schon bei der Errichtung eines Gebäudes den Lauf der Sonne zu berücksichtigen: Schlafzimmer sollen nach Osten ausgerichtet sein, Wohn- und Kinderzimmer nach Süden oder Südwesten. Vor allem für Kleinkinder und ältere Menschen, die den Lauf der Sonne nur eingeschränkt durch Fenster und andere Gebäudeöffnungen wahrnehmen können, ist eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht wichtig.

Räume mit großer Tiefe sollten vermieden werden, da die Lichtmenge im Rauminneren beträchtlich abnimmt. Wintergärten und Vordächer beeinträchtigen den Lichteinfall zusätzlich. Können die Räume nicht nach dem Tageslichtverlauf ausgerichtet werden, so lässt sich dieser durch Lichtinseln mit verschiedenen Einfallswinkeln und unterschiedlicher Farbgebung simulieren: morgens rötliches, mittags kühles Licht und am Nachmittag solches, das der goldenen Nachmittagssonne nahekommt.

Lichtinseln sorgen für Stimmung

Im Wohnzimmer kann ein Lampenschirm mit gelbem, rötlichem oder zartgrünem Farbton für Harmonie, Entspannung und Gelassenheit sorgen. Für die Leseecke empfiehlt sich eine eigene Lichtinsel in Form einer Leselampe, eine Wandleuchte über dem TV-Gerät kann das rasche Ermüden der Augen beim Fernsehen verhindern.

Und im Essbereich schafft ein höhenverstellbarer Lampenschirm in Gelb oder Beige eine angenehme Atmosphäre und verhindert, dass man geblendet wird. Werden im Arbeitszimmer Leuchtstoffröhren verwendet, sollten sie nicht flach in die Decke eingebaut werden, da sie sonst blenden. Außerdem haben sie keine sonnenähnlichen Wellenlängen und werden daher idealerweise durch Lampen mit warmem Licht ergänzt.

Lampen mit orangem oder rötlichem Licht

Im Schlafzimmer fördern Nachttischlampen mit orangem oder rötlichem Licht die Bildung von Melatonin und damit einen angenehmen Schlaf. Wer gern im Bett liest, braucht dazu allerdings mehr als nur die Nachttischlampe. Mehrfachlichter oder ein breiter Lampenschirm sorgen für ausreichendes Umgebungslicht und verhindern eine Überanstrengung der Augen. Im Kinderzimmer können mehrere Lichtinseln in Pastellfarben beruhigen und gleichzeitig Fantasie und Kreativität anregen.

Farben, Gesundheitsschäden

Farben setzen Akzente

Ärzte und Psychologen haben nachgewiesen, dass Farben Atem- und Pulsfrequenz, den Blutdruck und sogar Prozesse in den Organen beeinflussen. Es ist daher kein Zufall, dass Krankenhäuser in Grüntönen gehalten sind: Grün wirkt beruhigend und fördert die Heilung. Neben Grün sorgt auch Blau als (physikalisch) kalte Farbe für Entspannung, etwa im Badezimmer.

Die warmen Farben Rot und Gelb wirken aktivierend und erregend. In jedem Fall sollte die Farbgebung der Bestimmung des Raumes entsprechen und einem klaren Konzept folgen – die Baubiologie empfiehlt bewusst gesetzte Farbakzente statt verwirrender Buntheit.

Schimmel als Krankheitsauslöser

Wandfarben und Tapeten können Mitverursacher von Schimmelpilz sein. Dann nämlich, wenn die Wände wegen großflächiger Versiegelungen keine Raumfeuchte aufnehmen, puffern und wieder abgeben können. Schimmelpilz ist nicht nur optisch und wegen des muffigen Geruchs unangenehm, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit!

Er kann allergische asthmatische Reaktionen auslösen und sogar Krebs verursachen. Der Baubiologe DI Wolfgang Mück konstatiert, dass in Österreich jede vierte Wohnung von Schimmelpilz befallen ist und ein Zehntel aller Allergien auf Schimmel zurückzuführen sind (www.gesundbauen.at).

Umweltzeichen beachten

Offenporige Papiertapeten helfen mit, eine überhöhte Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Für Innenanstriche empfehlen sich diffusionsoffene Farben aus Naturstoffen, die das Österreichische Umweltzeichen (www.umweltzeichen.at) tragen. "Überqualifizierte" Produkte wie Innendispersionsfarben, die zu hundert Prozent abwaschbar oder kratz- und scheuerfest sind, führen zur erwähnten Versiegelung der Wand.

Die Lösungsmittel in Lacken können nachhaltige Auswirkungen auf Ihre Gesundheit haben. Zwar dürfen laut österreichischer Lösungsmittelverordnung Farben und Lacke für den Heimwerkerbereich höchstens 10 Prozent organische Lösungsmittel enthalten, aber auch in diesen sogenannten Wasserlacken kann es organische Zusatzstoffe geben, die zur Bildung von bodennahem Ozon führen oder fruchtschädigend wirken können.

Manche Bindemittel sind giftig

Darüber hinaus sind manche Bindemittel äußerst giftig. Fragen Sie nach Produkten, die eines der vertrauenswürdigen Gütesiegel tragen, etwa das Österreichische Umweltzeichen.

Reizende Aromen

Reizende Aromen

Da vor allem in Städten durch die offenen Fenster nicht unbedingt Wohlgerüche hereindringen und im Winter zu selten gelüftet wird, werden häufig Duftstoffe zur "Luftverbesserung" eingesetzt. Oft mit der gegenteiligen Wirkung: Die in den Duftstoffen enthaltenen ätherischen Öle können Haut und Schleimhäute reizen.

Das liegt u.a. an der unterschiedlichen Qualität, vor allem bei sogenannten natürlichen Extrakten. Es gibt keine einheitlichen Richtlinien, die Herkunft und Wachstumsbedingungen der Ausgangsprodukte sowie Verarbeitung und Lagerung regeln. Viele der "echten" Düfte können daher rein synthetisch hergestellt sein.

Mit billigen Ölen gepanscht

Da die Herstellung von reinen Pflanzenextrakten sehr teuer ist, werden diese oft mit billigen Ölen gepanscht. Besonders schlimm (wegen möglicher Nebenwirkungen) ist die Praxis, ätherische Öle mit Petroleum oder synthetischen Stoffen zu strecken. Außerdem wird ein Großteil der pflanzlichen Ausgangsprodukte in großen Kulturen gezüchtet, in denen Pestizide und Kunstdünger eingesetzt werden.

Diese gehen in das Öl über und können allergische Reaktionen auslösen. Werden verschiedene Duftsorten zu ähnlichen Preisen angeboten, kann man übrigens davon ausgehen, dass sie synthetisch hergestellt wurden.

Auslöser für gesundheitliche Beschwerden

Neben Duftstoffen, die nur im Idealfall reine Natur sind, gibt es 2.500 synthetisch hergestellte, wobei eine Duftstoffkomposition aus einigen bis zu mehreren Hundert Chemikalien bestehen kann. Zwar kennt man die Haupt-Allergieverursacher, die Auswirkungen dieser riesigen Anzahl synthetischer Duftstoffe aber sind im Detail noch nicht erforscht.Auf jeden Fall sollte man beim Auftreten von Allergien, Befindlichkeitsstörungen und anderen nicht erklärbaren gesundheitlichen Beschwerden auch Riech- und Aromastoffe als mögliche Ursachen in Betracht ziehen.

Synthetische Düfte

Denn die synthetischen Düfte sind (fast) überall: Da sie Sauberkeit und Hygiene vorgaukeln, werden sie in vielen Haushaltsartikeln wie Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln sowie in Duftölen, Wunderbäumen und -lampen sowie in Duftkerzen eingesetzt. Produktaufschriften wie "Für Allergiker geeignet", "allergiegetestet", "dermatologisch getestet" oder "hypoallergen" garantieren keineswegs die Unbedenklichkeit für Allergiker. Die beste Vorbeugung ist das Vermeiden von möglicherweise krank machenden Geruchsstoffen.

Luftverbesserer

Luftverbesserer sind überflüssig

Raum- und Duftsprays, Luftreiniger und diverse Duftanhänger (z.B. der "Wunderbaum" im Auto) sind überflüssig, wenn man darauf achtet, die Innenraumluft "sauber" zu halten. Das macht man am besten durch Reinigen, Lüften und durch den Verzicht aufs Rauchen. Auch die Duftsteine am stillen Örtchen sind in Wirklichkeit Umweltverpester. Sie haben kaum reinigende Wirkung, da sie weder Kalk noch Urinstein entfernen können. Vielmehr bringen sie bei jedem Spülvorgang einen Chemiemix ins Abwasser, der Kläranlagen belastet und sogar den Fischbestand gefährden kann.

Traditionelle Düfte wiederbeleben

Bevor es die chemische Luft-Keule gab, wusste man sich gegen als unangenehm empfundene Gerüche zu helfen. Für die erste Luftbereinigung im WC genügt beispielsweise das kurze Entzünden eines Streichholzes.

Die traditionellen Düfte unseres Kulturkreises sind alt, aber gut, womit wir wieder bei Weihnachten wären: Pflanzendüfte oder der Geruch von Tannenzweigen erfüllen Innenräume mit wesentlich mehr Frische als deren Ersatz in Form künstlich hergestellter Gerüche – und sie verursachen weder Allergien noch andere Krankheiten.

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Aus dem Inhalt:

  • Schadstoffquellen in Innenräumen
  • ABC der Wohngifte
  • Faktoren für Ihr Wohlbefinden
  • Richtiges Raumklima
  • Gesunde Materialien
  • Licht und Farben
  • Gerüche und Düfte
  • Elektrosmog

 148 Seiten, Flexcover, 14,90 Euro (+Versandspesen)

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