Der flaue Wettbwerb treibt kuriose Blüten: So gibt es Anbieter, die ihren Ökostrom verschweigen. - Ein "Aufgespießt" von Konsument-Redakteur Peter Blazek.
E-Mail: Peter Blazek Redaktion "Konsument" |
Wer vor Augen hat, welch wilde Schlachten sich auf dem Telekommunikationsmarkt abspielen, kann sich nicht genug wundern über den schaumgebremsten Wettbewerb am Energiesektor. Gerade 1,2 Prozent der Kunden haben im Jahr 2009 ihren Stromanbieter gewechselt. Fast könnte man annehmen, wir befänden uns noch in der "guten alten Zeit“, wo wir noch von Monopolen vor dem Wettbewerb geschützt werden mussten.
Monopolisten unter sich
Wir werden von einer Flut von Werbung überrollt. Wer aber kann sich an das letzte Plakat oder den letzten Postwurf mit neuen Stromtarifen erinnern? Liegt es etwa daran, dass auf dem Strommarkt die alten Monopolisten zum Großteil unter sich geblieben sind?
Beschaulichen Nebeneinander
Die bekannten Energieversorger des Bundes und der Länder bzw. deren Tochtergesellschaften dominieren den Markt. Die machen zwar ab und zu auf Wettbewerb und bieten Preisnachlässe an, doch bevor es zu heiß wird, passen sie ihre Preise wieder an jene der Konkurrenz an.Warum auch sollte eine Krähe der anderen ein Auge aushacken, wenn man mit dem beschaulichen Nebeneinander jahrzehntelang so gut gefahren ist?
Und der flaue Wettbewerb treibt kuriose Blüten: So gibt es Stromversorger, die Ökostrom in ihrem Angebot haben, aber der Konsument erfährt nichts davon. Dem Zeitgeist tut man Genüge, aber auch da gilt offenbar: bitte nur kein Aufsehen!