Zum Inhalt

Energiesparlampen - Licht und Schatten

  • Manche Kinderkrankheiten wurden überwunden
  • Warum die Verzögerung beim Aufleuchten wichtig ist

Energiesparlampen verbrauchen weniger Strom – man könnte damit auch eine Menge Geld sparen. Trotzdem kommt der Absatz der umweltfreundlichen Alternative zur Glühbirne nicht recht vom Fleck. Der Grund dafür liegt wohl nicht zuletzt in den negativen Erfahrungen, die viele Konsumenten beim Erstversuch gemacht haben: Häufiges Auf- und Abdrehen hat die theoretisch sehr hohe Lebensdauer radikal verkürzt, die unattraktive Stabform (im Prinzip eine mehrfach abgewinkelte Leuchtstoffröhre) machte die Lampen für den Einsatz im Wohnbereich nur bedingt tauglich. Doch das, so heißt es, waren Kinderkrankheiten, mittlerweile hätten sich die Hersteller einiges einfallen lassen, um die Benutzerfreundlichkeit der Sparlampen zu erhöhen.

Schaltfestigkeit

Häufiges Ein- und Ausschalten (etwa im Stiegenhaus) ist in der Tat kein Problem mehr. Die Schaltfestigkeit hat sich stark verbessert. Immerhin 9 von 22 Lampen waren selbst bei 100.000 Schaltzyklen noch intakt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Vorheizphase: Um die Elektroden zu schonen, werden sie beim Start mittels Vorschaltgerät vorgeheizt. Alle Modelle, die auf eine Vorheizphase verzichten, ernteten schlechte Noten bei der Schaltfestigkeit: Neben der Billigmarke Maxi Lux trifft dies auch auf die Philips-Lampen zu. Das Vorheizen wirkt sich zwar in einem verzögerten Aufleuchten der Lampen aus, doch auch diese Zeit wurde mittlerweile deutlich reduziert. Meist dauert es kaum länger als eine Sekunde, im schlimmsten Fall 2,7 Sekunden (Megaman-15-Watt-Globe). Übrigens sind Steckverbindungen zwischen Lampe und Vorschaltgerät in den meisten Fällen überflüssig geworden: Durch die verlängerte Lebensdauer der Lampen scheint es nicht mehr sinnvoll, die Vorschaltgeräte weiter zu verwenden, wenn die Lampe kaputtgeht.

Lebensdauer

Was die Lebensdauer betrifft, so hat die Hälfte der Testkandidaten 9700 Stunden Brenndauer überstanden (über die weitere Entwicklung werden wir berichten); 11 Lampen sind vorzeitig aus dem Dauertest ausgeschieden, die Ersten bereits nach rund 2000 Stunden, was aber immer noch der doppelten Brenndauer einer Glühbirne entspricht.

Lichtsausbeute

Leuchtstofflampen haben auch eine wesentlich höhere Lichtausbeute, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass ihre Helligkeit mit der Lebensdauer abnimmt. Bei den Spitzenreitern lassen sich gegenüber einer gleich hellen Glühbirne 81 Prozent der Energie einsparen, im ungünstigsten Fall 56 Prozent. Diese Energieeinsparung ist dafür verantwortlich, dass sich der zum Teil empfindlich höhere Preis von Energiesparlampen (bis zu 15 Euro) meist nach rund 1800 bis 2300 Betriebsstunden amortisiert hat. In den (fünf) Fällen, in denen die Lebensdauer nur wenig über 2000 Stunden lag, hat sich der höhere Kaufpreis allerdings nicht (oder kaum) gelohnt. Berücksichtigen muss man dabei auch, dass es nicht alle Lampen gleicher Leistung auf die gleiche Helligkeit bringen. So entsprechen 15-Watt-Energiesparlampen in einem Fall einer 75-Watt-Glühbirne, in einem anderen nur einer mit 40 Watt (im letzteren Fall ist der Einsparungseffekt entsprechend geringer).

Verschiedene Designs

Im Design brauchen Leuchtstofflampen keinen Vergleich mit herkömmlichen Lampen zu scheuen. Überall dort, wo die übliche Stabform als störend empfunden würde (offene Leuchten), kann man Modelle einsetzen, deren Röhren unter einer ästhetischen Hülle (in Birnen-, Kugel- oder Kerzenform) verborgen sind. Nachteil: Ihre Lichtausbeute wird dadurch verringert.

Kaltes Licht

Die große Schwäche aller Energiesparlampen bleibt der von vielen als unangenehm empfundene Lichtton. Der geringere Rotanteil lässt ihr Licht kalt erscheinen. Die Farbtemperatur schwankt meist zwischen 2500 und 2800 Kelvin, während Glühbirnen 3500 Kelvin erreichen und Sonnenlicht (im Sommer) einen Wert von 5600 Kelvin hat. Die Strahlenbelastung (Magnetfelder) ist bei Energiesparlampen höher als bei Glühbirnen, bei einem Abstand von einem Meter aber jedenfalls unbedenklich. Und: Ausgediente Leuchtstofflampen sind Sondermüll. Sie enthalten etwa 5 mg Quecksilber, für dessen Entsorgung ein Pfand eingehoben wird.

Lampenformen

×
Energiesparlampe Stabform
Energiesparlampe Stabform Neben der klassischen Stabform gibt es Lampen in... |
Energiesparlampe Birnenform
Energiesparlampe Birnenform Birnenform, |
Energiesparlampen Kerzenform
Energiesparlampen Kerzenform Kerzenform und |
Energiesparlampe Kugelform
Energiesparlampe Kugelform Kugelform. |
Energiesparlampe Stabform
Energiesparlampe Birnenform
Energiesparlampen Kerzenform
Energiesparlampe Kugelform

Auf Dauer billiger. Der höhere Kaufpreis der Energiesparlampen macht sich in der Regel bereits bei einer Brenndauer von rund 2000 Stunden bezahlt. Mittlere Lebensdauer von Energiesparlampen über 8000 Stunden, von Glühlampen 1000 Stunden.

Keine Kaltstarter. Damit sie länger lebt, sollte die Lampe nach dem Einschalten das Aufleuchten leicht verzögern (Vorheizphase). Im Zweifelsfall im Geschäft vorführen lassen.

Eher kaltes Licht. Im Vergleich zu Glühlampen ist das Licht eher grünlich, was viele Menschen als unbehaglich empfinden; auch dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen den Modellen – ausprobieren!

GE Lighting Plastics Austria GmbH, Pottendorfer Straße 47, A-2700 Wiener Neustadt, (02622) 390-0

Maxi Lux: Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte GmbH, Triester Straße 10, A-2334 Vösendorf, (01) 699 53 63-0

Megaman: Rokos KEG, Batterien Center, Wiener Straße 5, A-2103 Langenzersdorf, (02244) 301 70-0

Osram GmbH, Lemböckgasse 49, A-1230 Wien, (01) 680 68-0

Philips: Österreichische Philips Industrie GesmbH, Triester Straße 64, A-1100 Wien, (01) 601 01-0

Radium: Schulz Andrea, Lichttechnischer Handel, Löwengasse 8, A-1030 Wien, (01) 712 17 01

Sylvania: Rupp Alexander, Ob Kirchberg 41, A-7100 Neusiedl am See, (02167) 404 64

 So haben wir getestet

Im Test: 26 Energiesparlampen (davon vier baugleiche: Radium) mit eingebautem Vorschaltgerät und Schraubsockel. 5 Lampen haben einen E14-Sockel (klein), 21 Lampen einen E27-Sockel (normal). Einkauf der Prüfmuster: April bis Mai 2001.

Technische Prüfung

Brenndauer: An einem Photometer wurde mit 5 Prüflingen nach DIN-Zyklus geprüft (2 3/4 h Ein und 1/4 h Aus). Nach 9700 Stunden wurde eine Zwischenbilanz für den vorliegenden Test gezogen, die Prüfung wird fortgesetzt.

Schaltfestigkeit: Jeweils 5 Prüflinge wurden im Zyklus mit 1/2 min Ein und 4 1/2 min Aus für mindestens 925 h geprüft.

Helligkeit nach 3000 Stunden: Überprüfung der Lichtstromabnahme und der Ausfälle von Lampen.

Zeit bis zum Erreichen der vollen Helligkeit: Endhelligkeit von 80 %.

Helligkeit bei 0°C: Gegenüberstellung der Messwerten für die Lichtströme bei 0° C und bei 25° C.

Farbwiedergabe: Farbwiedergabeindizes (Ra) wurden für 14 Testfarben nach DIN 6169 bestimmt.

Lichtausbeute

Produkt aus den Verhältnissen der Leistungsaufnahme von Energiespar- zu Glühlampe sowie den Verhältnissen der Lichtströme von Glüh- zu Energiesparlampe.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Fahrradbeleuchtung - Im Brennpunkt

7 von 12 Produkten konnten uns überzeugen. Schwächen zeigten manche hinsichtlich einer stabilen Befestigung am Fahrrad, was die Blendgefahr erhöht. 

LED-Lampen - Die neuen Röhren

LED-Ersatz für Leuchtstoffröhren und Halogenlämpchen stand in der jüngsten Testserie auf dem Prüfstand. Lästiges Flimmern sollte der Vergangenheit angehören, doch nicht alle schaffen das.

LED-Lampen - Gute Werte


Überwiegend gute Ergebnisse brachten zwei kleinere Testserien von LED-Lampen: Spotlampen mit G9-Sockel für 230 Volt und Lampen mit E27-Schraubsockel mit rund 800 Lumen (entspricht einer alten 60-Watt-Glühbirne).

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang