Test in Kooperation mit der Stiftung Warentest: Getestet wurden Kompaktleuchtstofflampen, Halogenglühlampen und LED-Lampen, die möglichst eine 100-Watt-Glühbirne ersetzen sollten. Einkauf der Prüfmuster: Jänner bis März 2010.
Lichttechnische Eigenschaften
Die Farbwiedergabe bewerteten wir anhand des Mittelwertes der speziellen Farbwiedergabeindizes R1 bis R15 nach DIN 6169.
Helligkeit nach dem Einschalten: Mittels Oszillogrammen wurde das Startverhalten nach dem Einschalten untersucht (mit oder ohne Vorheizung der Elektroden). Wir ermittelten die Startzeit bis zum Beginn des Aufleuchtens sowie die Zeiten, bis 50 und 80 Prozent der vollen Helligkeit erreicht waren (bei 25 Grad Celsius Umgebungstemperatur, nach Einbrennzeit).
Helligkeit bei tiefer oder hoher Temperatur: In einem Klimaschrank wurde bei –10, 0 und +50 Grad Celsius die Helligkeit überprüft. Wir bewerteten das Verhältnis dieser Lichtströme zum Lichtstrom bei 25 Grad.
Haltbarkeit
Die Nutzlebensdauer prüften wir mit je 5 Exemplaren in Anlehnung an DIN EN 60969 (Schaltzyklus: 165 Minuten "Ein", 15 Minuten "Aus") über 6.000 Brennstunden und kontrollierten dabei den mit der Zeit abnehmenden Lichtstrom. Bewertet wurde die Brenndauer, während der noch mindestens 80 Prozent des deklarierten Lichtstroms zur Verfügung stand. Außerdem wurde die Brenndauer bis zum Totalausfall gemessen. Die Schaltfestigkeit prüften wir an jeweils 3 Lampen über bis zu 90.000 Schaltungen (Zyklus: 0,5 Minuten "Ein" und 4,5 Minuten "Aus"). Die Drehfestigkeit des Sockels kontrollierten wir mit einer Drehbelastung von 3 Newtonmeter.
Umwelt und Gesundheit
Die Lichtausbeute (Endenergieeffizienz) wurde auf Basis der Messwerte von Lichtstrom und Leistungsaufnahme als Mittelwert über die Nutzlebensdauer berechnet. Ebenfalls für diesen Zeitraum ermittelten wir den Primärenergieaufwand in Bezug zur abgegebenen Lichtmenge; auch der Aufwand für Herstellung und Entsorgung wurde berücksichtigt (mit Ökobilanz-Datenbank Ecoinvent 2.1 und Primärenergiefaktor 2,5 für elektrischen Strom).
Bei der Raumluftbelastung bewerteten wir sowohl die subjektive Geruchsermittlung durch zwei Fachleute als auch die Messung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) nach einstündiger Brenndauer in einer Prüfkammer.
Quecksilberbilanz: potenzielle Emissionen bei der Lampenentsorgung (Recyclingquote: 10 Prozent) sowie beim Betrieb infolge des Stromverbrauchs durch die Kraftwerke – und zwar in Relation zur gesamten während der Nutzlebensdauer abgegebenen Lichtmenge.
Schutz vor Quecksilberdampf bei Bruch: Bewertet wurden der Gehalt und die Art des Quecksilbers sowie konstruktive Maßnahmen wie Hüllkolben oder Splitterschutz.
Ergänzend überprüften wir elektromagnetische Wechselfelder im Abstand von 30 und 50 cm in Anlehnung an DIN EN 55015. Da alle Lampen den zulässigen Richtwert nach ICNIRP weit unterschritten, wurde dieser Parameter nicht bewertet.
Deklaration
Benotet wurden die prozentuale Abweichungen gemessener Werte von Lebensdauer, Schaltfestigkeit, Lichtstroms und Leistungsaufnahme zur Deklaration sowie die Richtigkeit der Energieklasse.
Die circadiane Wirkung (Wirkung auf den Schlaf-Wach-Rhythmus) wurde anhand des Wirkungsspektrums für Melatoninsuppression (DIN 5031, Teil 100) überprüft und in Prozent der Wirkung von gleich hellen Glühlampen angegeben.
Die Dimmbarkeit von so deklarierten Lampen wurde mit je einem billigen und teuren Phasenanschnitts- und Phasenabschnittsdimmer untersucht und der kleinste erreichbare Lichtstrom ermittelt.