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FAQ Badreiniger: Vordergrund Plastikbehältnis mit bunten Putzmitteln und Putzhandschuhen; Hintergrund: Badezimmer mit Waschbecken und verfliester Wand.
Badreiniger: Was gibt es beim Reinigen und beim Entfernen von Kalk zu beachten? Bild: Sina Ettmer/stock.adobe.com

Alles, was Sie über Badreiniger wissen sollten

Das Badezimmer zu putzen gehört zu den weniger beliebten Aufgaben im Haushalt – doch ganz ohne geht es nicht. Kalkflecken, Seifenresten und Schimmel bedeuten Herausforderungen, denen wir mit geeigneten Methoden und Reinigern zu Leibe rücken. Erfahren Sie alles zu Verschmutzungen und Reinigungsmöglichkeiten.  Lesen Sie außerdem unseren Test von 18 Badreinigern.

Was ist ein Badreiniger?

Bei einem Badreiniger handelt es sich um ein speziell entwickeltes Reinigungsmittel für alle Oberflächen im Badezimmer: von Fliesen über Waschbecken und Duschwanne bis hin zu Armaturen. Er entfernt gezielt Schmutz, Seifenreste und vor allem Kalkablagerungen. Denn gerade im Bad fallen viele Kalk- und Seifenrückstände an.

Woraus bestehen Badreiniger?

Badreiniger enthalten in der Regel sogenannte Tenside, um Fett- und Schmutzpartikel wirksam zu lösen und organische Säuren (z. B. Zitronen-, Essig- oder Ameisensäure), um Kalk zu bekämpfen. Sie haben einen leicht sauren pH-Wert zwischen 3,0 und 5,0, der die Oberflächen schützt und dennoch kalklösend wirkt.

Welche Arten von Reinigern gibt es?

Je nach Anwendungsgebiet lassen sich folgende Unterscheidungen treffen: Allzweckreiniger (pH-neutral für allgemeine Verschmutzungen), saure Kalklöser (höher konzentrierte Säureformulierungen), Scheuermilch/-pulver (fein abrasiv gegen hartnäckige Flecken) und desinfizierende Sprays (zur Keimreduktion, beispielsweise am Toilettenrand).

Kann ich Badreiniger auf allen Oberflächen verwenden?

Viele Badreiniger können Sie bedenkenlos auf Fliesen, Keramik, Glas und Edelstahl verwenden. Beachten Sie jedoch immer die Herstellerangaben: Manche Produkte eignen sich nicht für Acryl, Naturstein (z. B. Marmor) oder poröse Fugen. Bei empfindlichen Beschichtungen oder lackierten Oberflächen empfiehlt sich immer ein Vorversuch an einer unauffälligen Stelle.

FAQ Badreiniger - Hand mit Schwamm putzt über Duschwand.
Bild: Oxana39/stock.adobe.com (generiert durch KI)

Wie wirken saure Badreiniger vs. alkalische?

Die Unterschiede liegen vor allem in ihrem Wirkprinzip und dem Anwendungsbereich.
Saure Reiniger enthalten organische oder anorganische Säuren, zum Beispiel Zitronen-, Essig- oder Phosphorsäure. Sie zielen darauf ab, Kalkrückstände zu lösen. Durch das Aufbrechen der Calciumverbindungen wird der verkrustete Kalk schonend entfernt. Da ihr pH-Wert in der Regel zwischen 3 und 5 liegt, sind sie sehr kalklösend, können aber empfindliche Oberflächen (z. B. Naturstein) angreifen.
 

Alkalische Reiniger entfernen vor allem Fett, Seifenreste und organische Verschmutzungen und zwar auf Basis von Natrium- oder Kaliumhydroxid oder Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit . Sie wirken stark entfettend und desinfizierend. Allerdings können sie Haut und Augen stark reizen. Vorsicht: Mischen Sie niemals alkalische Reiniger mit Säuren, da dabei giftige Gase (zum Beispiel Chlorgas) entstehen können.

Wie wende ich Badreiniger richtig an?

Tragen Sie Badreiniger sparsam und gleichmäßig auf die trocken gewischten Flächen auf. So haften die Wirkstoffe optimal. Lassen Sie das Mittel gemäß den Herstellerangaben einwirken (in der Regel 1–10 Minuten), damit sich Kalk und hartnäckiger Schmutz lösen können. Entfernen Sie anschließend die Ablagerungen mit einem weichen Schwamm oder Tuch in kreisenden Bewegungen und spülen Sie die behandelten Stellen gründlich von oben nach unten mit klarem Wasser nach. So verhindern Sie Streifenbildung.

Testen Sie das Produkt am besten vor der Anwendung an einer unauffälligen Stelle, insbesondere bei empfindlichen Materialien wie Marmor oder Naturstein. Vermeiden Sie längere Einwirkzeiten auf solchen Oberflächen. Schützen Sie Ihre Hände mit Handschuhen. Lüften Sie zudem während und nach dem Reinigung gut, um Dämpfe schnell abziehen zu lassen.

Wie oft sollte ich mein Bad reinigen?

FAQ Badreiniger: Hände mit gelben Putzhandschuhen säubern eine Badewanne, im Hintergrund hellbraune Wandfliesen.
Je häufiger Sie Ihr Bad benutzen, desto öfter empfiehlt sich die Reinigung. Bild: Budimir Jevtic/stock.adobe.com

Die Häufigkeit des Reinigens hängt von der Nutzung ab. In stark beanspruchten Bädern empfiehlt sich eine tägliche oder mehrmalige wöchentliche Reinigung mit einem Badreiniger, um Kalk- und Schmutzablagerungen gar nicht erst entstehen zu lassen. In weniger intensiv genutzten Räumen genügt meist eine gründliche Reinigung pro Woche. 

So bleibt Ihr Bad dauerhaft hygienisch, hartnäckiger Schmutz hat keine Chance und die langfristige Pflege wird spürbar erleichtert.

Können Badreiniger auch als Desinfektionsmittel verwendet werden?

Einige Badreiniger, etwa auf Milchsäurebasis, wirken zwar antibakteriell, ersetzen aber kein zugelassenes Desinfektionsmittel. Für hygienisch besonders kritische Bereiche, wie die Reinigung von Toiletten oder Armaturen nach einer Krankheit, sollten Sie ein spezielles Desinfektionsmittel verwenden. Alternativ können Sie auch einen Badreiniger und ein geeignetes Desinfektionsmittel einsetzen.

Welche Inhaltsstoffe enthalten Badreiniger und welche gesundheitlichen Risiken bestehen?

Inhaltsstoffe

Badreiniger enthalten in der Regel eine Kombination aus Tensiden (z. B. Alkylpolyglucoside, Fettalkoholethoxylate), die Fett- und Schmutzpartikel lösen, organischen Säuren (Zitronen-, Essig- oder Ameisensäure), die Kalkablagerungen entfernen. Weiters beinhalten Badreiniger Farbstoffen und Duftöle, die für eine ansprechende Optik und einen angenehmen Geruch sorgen. Mitunter stecken in Badreinigern Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit, um die bleichende und antimikrobielle Wirkung zu verstärken.

Zudem sind häufig auch Laugen (z. B. Natriumhydroxid), Konservierungsmittel  enthalten.

Gesundheitsrisiken 

Bei unsachgemässer Anwendung können Haut- und Augenreizungen durch Kontakt mit starken Säuren oder Laugen entstehen. Atemwegsreizungen können die Folge durch Einatmen von Sprühnebeln oder Aerosolen sein. Zudem sind Langzeitrisiken durch Biozide und allergene Duftstoffe möglich. Zum Minimieren von Risiken tragen Sie beim Umgang mit solchen Reinigungsmitteln immer Handschuhe, sorgen für gute Belüftung und beachten die Produktangaben genau.

Benötige ich einen desinfizierenden Badreiniger?

Im privaten Bereich sollten Desinfektionsmittel nur in medizinisch begründeten Fällen zum Einsatz kommen, zum Beispiel nach ansteckenden Krankheiten in der Familie. Eine ständige Desinfektion hingegen kann die natürliche Hautflora beeinträchtigen und die Bildung resistenter Keime begünstigen.

Welche Rolle spielt der pH-Wert bei Badreinigern?

Der pH-Wert gibt Auskunft über die Säurestärke eines Reinigers und beeinflusst dessen Kalklösekraft maßgeblich. Liegt der pH-Wert unter etwa 3,0, besteht die Gefahr, dass Emaille- oder Natursteinoberflächen angegriffen werden. 

Ein Wert zwischen 3,0 und 5,0 stellt in der Regel einen optimalen Kompromiss dar: schonend genug für empfindliche Materialien, aber dennoch wirksam gegen Kalkablagerungen. Alkalische Reiniger (pH >7) werden vor allem als oxidative Bleichmittel eingesetzt, bergen aber die Gefahr, dass bei Kontakt mit Säuren gesundheitsgefährdendes Chlorgas freigesetzt wird.

Kann man Badreiniger selbst herstellen und ist das empfehlenswert?

Selbst hergestellte Badreiniger basieren meist auf einfachen Hausmitteln wie Essig oder Zitronensäure zum Lösen von Kalk, Backpulver als schonendes Scheuer- und Spülmittel für die fettlösenden Tenside.

Empfehlenswert ist es jedoch, Selbstgemachtes nur punktuell einzusetzen, da beispielsweise Essig Dichtungen aus Gummi angreifen kann und die Reinigungskraft bei hartnäckigen Verschmutzungen begrenzt ist.

Wie sicher sind Badreiniger in Haushalten mit Kindern und Haustieren?

Kinder oder Haustieren können Rückstände von Reinigungsmitteln auf Böden oder Armaturen leicht durch Hautkontakt oder Ablecken aufnehmen. Besonders aggressive Inhaltsstoffe wie Kalilauge oder Benzalkoniumchlorid bergen die Gefahr von Verätzungen, Vergiftungen und langfristigen Gesundheitsschäden. 

Bewahren Sie daher Badreiniger immer verschlossen und für Kinder unzugänglich auf und achten Sie darauf, dass sich während der Anwendung keine Haustiere im Raum befinden.

Wie entsorge ich Badreiniger und deren Verpackungen umweltgerecht?

Flüssige Restmengen und Produkte mit Gefahrensymbol gelten als Sondermüll. Bringen Sie sie in haushaltsüblichen Mengen kostenlos zur kommunalen Schadstoffsammelstelle oder zum Mistplatz. Leere Kunststoffflaschen und Kanister gehören in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne. Eingetrocknete Rückstände (z. B. Scheuermilchreste) können über den Restmüll entsorgt werden. 

Bewahren Sie die Originalverpackung auf, damit Fachpersonal die Inhaltsstoffe richtig zuordnen kann. Niemals über das Abwasser oder den normalen Hausmüll entsorgen, um Gewässer und Boden nicht zu belasten!

Welche gesetzlichen Anforderungen gelten für Badreiniger?

Badreiniger fallen als Detergenzien unter die EU-Detergenzienverordnung (EG) Nr. 648/2004, die unter anderem eine vollständige Deklaration aller Inhaltsstoffe vorschreibt. Enthält ein Badreiniger darüber hinaus Biozide, gilt zusätzlich die Biozid-Verordnung (EU) Nr. 528/2012.

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