Internationaler Gemeinschaftstest
In einem internationalen Gemeinschaftstest wurde nun exakt gemessen, wie sich die Fahreigenschaften durch zu geringen Reifendruck verändern.
Ergebnis: Bei einer Druckabsenkung um 1 bar (von 2,4 auf 1,4 bar) können sich die Fahreigenschaften (insbesondere das Aquaplaningverhalten) um bis zu 54 % verschlechtern. Dieser Minderdruck von 1 bar ist für Laien kaum sichtbar, man sollte sich also nicht auf eine Sichtkontrolle beschränken, sondern den Reifendruck regelmäßig an der Tankstelle kontrollieren.
Geringerer Druck im Vorderrad gefährlicher
Besonders gefährlich ist es, wenn ein Vorderrad zu geringen Druck hat. In diesem Fall gibt es in allen Sicherheitskriterien schlechtere Werte: Aquaplaning, Nassbremsen, Kreisfahren und Handling auf nasser Fahrbahn, Trockenbremsen und Fahrspurwechsel. Durch die unterschiedlichen Abrollumfänge der Vorderreifen kann auch das ABS nicht mehr optimal arbeiten. Zu geringer Reifendruck in einem Hinterreifen beeinflusst Bremsen und Aquaplaningverhalten hingegen kaum. Wohl aber besteht hohe Schleudergefahr bei plötzlichem Spurwechsel oder Kurvenfahrten – das ist umso gefährlicher, als es überraschend kommt, weil der Fahrer nicht durch beispielsweise verschlechtertes Bremsverhalten vorgewarnt ist.
Auch eine gleichmäßige Druckminderung aller vier Reifen führt zu drastisch verschlechterten Eigenschaften (besonders Aquaplaning). Lediglich beim Bremsen (mit ABS) hat dies keine Folgen: Der Bremsweg wird nur unwesentlich verlängert.