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Navigationsgeräte - Führungskraft gesucht

Ein Navigationsgerät für alle Lebenslagen gibt es nicht. Hier erfahren Sie, welches das richtige Navi für Ihre Zwecke ist. Ein Fachwörter-Lexikon hilft Ihnen bei der Entscheidung, welche Ausstattungsdetails wichtig sind.

Nach Handy und Flachbild-TV sind sie seit geraumer Zeit das aktuelle „Muss-Haben“: Navigationsgeräte. 277.000 Stück der mobilen Spielart angelten sich die österreichischen Konsumenten laut Marktforschungsinstitut GfK im vergangenen Jahr aus den Regalen von Fachhändler, Elektromarkt und Lebensmitteldiscounter, satte 63.000 mehr als im Jahr davor. Um 27 Prozent gesunkene Preise plus neue Ausstattungsfeatures haben da an der Schraube der Begehrlichkeit wohl kräftig mitgedreht. So mancher mag nach dem ersten Einsatz des Gerätes aber draufgekommen sein, dass er mit dem schnellen Griff ins Regal im Trüben gefischt hat. Denn Navi ist bei Weitem nicht gleich Navi. Was des einen Orientierungsbedürfnis voll befriedigt, mag den anderen arg enttäuschen. „Konsument“ hat zur Vermeidung solcher Unbill deshalb einige Tipps für Navi-Einsteiger zusammengestellt, welche die Entscheidung für das geeignete Gerät erleichtern sollen.

Immer dabei – Handy und PDA

Was für Handys als Navigationshilfe gilt (siehe Test Seiten 10–13), gilt genauso für die persönlichen digitalen Assistenten (PDAs), die man in der Regel ja auch immer mit dabei hat. Sie sollten über integrierte oder zukaufbare GPS-Fähigkeit zur Standortbestimmung via Satellit verfügen. PDAs bieten gegenüber den meisten Handys den Vorteil eines deutlich größeren Bildschirms, was das Ablesen der Navigationsinformationen erleichtert. Auch sind sie in der Regel mit einem Steckplatz für eine Speicherkarte ausgestattet, von der sich das Kartenmaterial direkt in den PDA laden lässt; alternativ können sie via Verbindung zum PC damit gefüttert werden. Für Handys und PDAs im Auto gilt gleichermaßen: unbedingt an eine Fahrzeughalterung sowie ein Ladekabel für den Zigarettenanzünder denken, sonst hat es sich relativ bald ausnavigiert …

Vorteil: Leichtgewichtig, ohnehin immer dabei; preiswerte Lösung, da Hardware überwiegend bereits vorhanden; auch zur Navigation auf Fußgängerstrecken anzuwenden.

Nachteil: Halterungen, Ladekabel und eventuell GPS-Empfänger müssen zugekauft werden; bei vielen Handys kleiner Bildschirm, was beim Fahren ablenken kann. Geringe Akkuleistung beim Betrieb außerhalb des Autos.

Empfehlenswert für gelegentlichen bis durchschnittlich häufigen Einsatz sowie für Fußgänger und zur „Navigation“ mit Öffis.

Einbaugeräte vs. mobile Navis

Immer fix

Sie stellen so ziemlich das genaue Gegenteil der Handy/PDA-Lösung dar. Fix in das Auto eingebaut, sinkt die Flexibilität beim Einsatz naturgemäß auf null. Dafür bieten sie auf der anderen Seite erhebliche Vorteile: meist große, in jedem Fall gut ablesbare Bildschirme, hohen Bedienungskomfort, elegante Platzierung ohne Kabelsalat, oft zahlreiche Zusatzfunktionen wie DVDWiedergabe oder TV-Empfang (für die lieben Kleinen am Rücksitz), MP3-Player, Abspielen von Diashows und Videos … Mit eingebauten Geräten kommt man zudem schneller vom Fleck. Sie erinnern sich nämlich an die letzte Position, sobald man sie einschaltet, und können von dort weg die gewünschte neue Route berechnen. Alle anderen Systeme benötigen dazu erst einmal ein Satellitensignal, das es aber in Tiefgaragen oder in Häuserschluchten oft nicht in ausreichender Qualität gibt. Sind die Geräte mit der Bordelektronik gekoppelt, finden sie sich auch im Tunnel zurecht, da sie die aktuelle Position dann aus Fahrzeugparametern berechnen, ohne auf ein GPS-Signal angewiesen zu sein.

Vorteil:  Höchster Komfort und zahlreiche Zusatzfunktionen, rasche Betriebsbereitschaft und zuverlässige Berechnungen auch in GPS-schwachen Situationen.

Nachteil: Teure Königsklasse, Einbaukosten in der Werkstatt, geringe Einsatzflexibilität, etwa für den Zweitwagen oder auf Spaziergängen, hohe Anziehungskraft für Autodiebe.

Empfehlenswert für anspruchsvolle Vielfahrer.

Immer (trans)portabel

Diese Gerätekategorie versucht die Vorteile der beiden zuvor genannten Systeme zu vereinen, gleichzeitig aber deren jeweilige Nachteile zu vermeiden – was häufig ganz gut gelingt. So verfügen sie über größere Bildschirme als viele Handys und haben GPSEmpfänger und Antenne standardmäßig ebenso eingebaut wie sie mit einer Autohalterung und einem Kabel für die Stromversorgung via Zigarettenanzünder daherkommen. Die Programmierung ist durch die größeren Bedienelemente der berührungsempfindlichen Bildschirme (Touchscreens) oft einfacher als beim Handy. Steckt man ein mobiles Navi in die Tasche, trägt es zwar etwas mehr auf als ein Handy, es kann in der Regel aber problemlos auch für die Sightseeingtour zu Fuß verwendet werden. Auch der „fliegende Wechsel“ in das Zweitauto macht somit keine Probleme. Abgespeckt gegenüber den fest eingebauten Geräten sind hingegen die Unterhaltungsfunktionen; einfache Bildbetrachter finden sich bei vielen mobilen Navis, MP3-Player hingegen kaum. Es gibt spezielle Navis für Motorradfahrer. Sie müssen wasserdicht sein, ein gut lesbares Display haben und auch mit Handschuhen bedient werden können.

Vorteil: Große Funktionsvielfalt bei vielen Geräten, auch für kleinere Budgets erschwinglich, flexibel einsetzbar, akzeptabler Bedienungskomfort.

Nachteil: Halterungen oft „verzwickt“ und bei unsachgemäßer Montage potenziell gefährlich, Netzkabel häufig störend, manche Geräte etwas klobig zum Einstecken und mit wenig Akku-Power für den Betrieb außerhalb des Autos ausgestattet.

Empfehlenswert zum Navigieren „für alle Tage“; billige Geräte oft ohne Unterhaltungsfunktionen.

Outdoor-Spezialisten

Wanderer, Radfahrer, Reiter, Läufer … Einige Hersteller haben für diese Zielgruppe spezielle Angebote (vor allem Garmin und Magellan). Es stehen topografische Karten für die unterschiedlichsten Gerätetypen zur Verfügung, die nicht nur eine Route in grafischer Form anzeigen, sondern auch realitätsnahe Abbildungen der Umgebung. Das ist wichtig, weil auf dem Material für die Navigation via Auto in der Regel keine Feld-, Wander- oder sonstigen mit dem Kfz nicht befahrbaren Wege eingezeichnet sind. Dabei sollte man bei der Auswahl der Navi-Hardware natürlich auf besondere Robustheit des Gerätes achten. Es muss schon mal den Fall aus der Windjacke unbeschadet überstehen. Auch gegen Wassereinwirkung sollte es möglichst gefeit sein.

Vorteil: Kartenmaterial bietet zahlreiche Routenvorschläge und andere nützliche Details für Wanderer und Radfahrer. Bewältigte Touren können am PC ausgewertet und archiviert werden.

Nachteil: Handling ist umständlicher als bei der Autonavigation, Routen müssen am PC geplant und danach auf das Outdoor-Navi übertragen werden. Achtung: Nicht jedes Navi ist für jede Karte geeignet, Auto-Navis sind generell nicht zu empfehlen (keine passenden Karten, zu geringe Akku-Leistung).

Empfehlenswert für sportlich Ambitionierte mit hohen Freizeit-Erwartungen an ihr Navi.

Kleines Navi- Lexikon

  • Alternativroute. Das Navi berechnet mehrere Routen, aus denen man wählen kann. Die kürzeste oder schnellste Route, mit mautpflichtigen Straßen oder ohne, unter Vermeidung von Straßensperren, Fähren oder Bundesstraßen etc.
  • Bluetooth. Erlaubt die Funkverbindung zwischen Ihrem Bluetooth-fähigen Handy und dem Navi, das somit zur Freisprechanlage wird, bei manchen Navis inklusive Sprachwahl des gewünschten Telefonteilnehmers.
  • ecoRoute. Ein Alternativrouten-Feature des Herstellers Garmin, das die Route mit dem geringsten Treibstoffverbrauch zu finden verspricht.
  • Etappenziele. Ähnlich der Alternativroute und sinnvoll für die Ausflugs- oder Urlaubsfahrt zur Planung der Wunschstrecke (jedoch nicht bei allen Navis vorhanden).
  • FM-Transmitter. Ein in das Navi eingebauter Sender, der auf kurze Distanz ein UKW-Signal an das Autoradio sendet, über dessen Boxen dann die Sprachmitteilungen des Navis gehört werden können.

Navi-Lexikon

Navi-Lexikon - Fortsetzung 

  • Kartenmaterial. Kernstück jedes Navis. Es können einzelne Länder, Ländergruppen (etwa Deutschland, Österreich, Schweiz), Kontinente oder Teile davon sowie Städte- oder Länder-Reiseführer bezogen werden. Wichtiger Kostenfaktor bei Anschaffung und nötiger Aktualisierung der Karten (jährlich ändern sich rund 15 Prozent des Straßennetzes). Unbedingt überlegen, welche Karten benötigt werden – Nachkäufe sind meist teuer!
  • Lernendes Navi. Eine Aktualisierungsstrategie des Herstellers Falk, bei dem auch Wochentag und Uhrzeit in die Routenplanung einbezogen werden. Dies auf Basis der Anwenderdaten über gefahrene Strecken und die dafür benötigte Zeit, welche via Internet an den Hersteller (freiwillig) übermittelt werden können.
  • Map Share. Aktualisierungsstrategie des Herstellers TomTom, bei dem die Anwender festgestellte Änderungen der Verkehrsführung (Baustelle etc.) auf ihren Geräten festhalten und anschließend an den Hersteller übermitteln. Der lässt sie in das Kartenmaterial einfließen und stellt die Aktualisierung den Teilnehmern zur Verfügung.
  • nüMaps Lifetime. Ein Service des Herstellers Garmin, in dessen Rahmen man auf Lebenszeit eines Gerätes das Kartenmaterial bis zu viermal jährlich aktualisieren kann (120 Euro).
  • POI. „Point of Interest“ – interessante Punkte werden auf Wunsch in die aktuelle Kartenansicht eingeblendet. Was dabei als interessant gilt, bleibt dem Hersteller überlassen: von den umliegenden Tankstellen bis zum Nobelrestaurant, von lokalen Sehenswürdigkeiten bis zur nächsten Apotheke …
  • Quick GPS FIX. Zusatzangebot des Herstellers TomTom, das verspricht, die aktuelle Standortbestimmung via Satellit innerhalb von 30 Sekunden vornehmen zu können.
  • Reiseführerfunktion. Deutlich erweiterte POI-Funktion bis hin zu Kurzfilmen über Sehenswürdigkeiten aller Art und ausführliche Beschreibungen. Kann meist für Länder oder auch für einzelne Städte dazugekauft werden.
  • Spracheingabe. Feature, das die gesprochene (statt getippte) Zieleingabe erlaubt.
  • Spurassistent. Hilft durch zusätzliche Anzeige am Bildschirm, in unübersichtlichen Verkehrssituationen mit beispielsweise eng beieinander liegenden Abbiegemöglichkeiten sicher die richtige zu finden (z.B. auf Autobahnkreuzen).
  • Tempolimit-Warner . Warnt visuell und akustisch bei Überschreitungen.
  • Text-to-Speech. Erweiterte Sprachfunktion des Navis, welches damit nicht nur Fahranweisungen gibt, sondern beispielsweise auch Straßennamen ansagt, was in unübersichtlichen Situationen hilfreich sein kann.
  • TMC und TMCpro. TMC steht für „Traffic Message Channel“, einen digitalen, unhörbaren Radiodienst, der Verkehrswarnungen – Staus, Baustellen, Umleitungen, Geisterfahrer – an das Navi überträgt. TMCpro (in Österreich TMC Plus) ist die neuere, wesentlich leistungsfähigere Variante. Das Navi berücksichtigt solche Meldungen und schlägt gegebenenfalls eine Umfahrung vor.

Es muss nicht immer ein Navi sein

Brauchen Sie überhaupt ein Navi? Das ist so sicher nicht. Schließlich stehen für die Routenplanung auch andere Möglichkeiten zur Verfügung, die ein breites Spektrum an Bedürfnissen abzudecken vermögen und dazu noch kostenlos sind.

  • Zum Beispiel „Google Maps“ im Internet [Google Maps] oder für Ihr Handy [Google Mobile]. Die erste Variante erlaubt mit wenig Mühe selbst die Planung komplexer Routen und gilt als sehr zuverlässig, egal ob Sie nur von einer Straße in eine andere wollen oder ob die Reise quer durch Europa geht, ob Sie mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein werden. Angaben über Fahrtdauer und Streckenlänge, Vermeidung mautpflichtiger Straßen oder Autobahnen sowie Infos über interessante Punkte (Points of Interest – POI) oder Geschäfte entlang der Route sind in akzeptablem Umfang vorhanden.
  • Der „ASFINAG RoadPilot“ [ASFINAG] liefert zwar keine Routen, dafür aber exakte Angaben über die Verkehrslage auf den Hauptverkehrsstraßen, inklusive Webcams, Wetterlage, Verzeichnis der Raststätten etc. Sinnvoll, wenn man ohnehin schon weiß, wie man fahren wird, aber Staus und Baustellen umgehen möchte.
  • „qando“ [Qando] für den Osten Österreichs und zum Laden auf iPhone, Java-Handys und den Blackberry. Beschickt wird „qando“ mit den Daten der Wiener Linien und des Verkehrsverbundes Ostregion (VOR). „qando“ plant Routen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, gibt aber auch Auskunft darüber, wann die nächste Straßenbahn kommt. Natürlich laufen diese Dienste auch am PC daheim oder auf dem Laptop unterwegs [ VOR , Wiener Linien ].
  • „SCOTTY mobile“ [ÖBB/Scotty mobil] der ÖBB fürs Handy. Damit hat man auch von unterwegs Zugriff auf die Fahrplandaten aller öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich und auf Echtzeitinformationen, etwa über Zugverspätungen. Umgebungskarten zeigen darüber hinaus den Weg von der Haltestelle zur gewünschten Adresse.

Dies ist nur ein kleiner Auszug – wer im Internet nach „Routenplaner“ sucht, wird unzählige Websites finden, die solches Services anbieten, zunehmend auch zum Download auf Handy, Smartphone oder PDA für die Benutzung unterwegs. Die meisten sind kostenlos, da durch Werbung finanziert, Aufwendungen entstehen in der Regel aber durch die erforderliche Datenübertragung (siehe auch unseren Test ….. in dieser Ausgabe).

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