Getestet wurden die Fahreigenschaften von Winterreifen der Reifendimension 185/60 R14. Bei mittlerer Abnutzung (Laufleistung 7.800 km) verschlechtern sich die Schnee-Eigenschaften (Bremsen und Zugkraft) bereits auf 84 Prozent, bei einer Restprofiltiefe von 4 mm (nach 16.800 km) werden die Werte eines Neureifens nur mehr zu zwei Drittel erreicht (siehe Tabelle). Der Bremsweg von 30 auf 5 km/h verlängert sich von 11,9 auf 13,7 m. Die Zugkraft wird sogar halbiert – von 1368 auf 659 Newton. Neue Sommerreifen sind allerdings auch keine geeignete Alternative: Ihre Werte sind nur halb so gut wie die abgefahrener Winterreifen.
Sommerreifen bei wärmeren Temperaturen besser
Auch bei Aquaplaning erweisen sich neue Winterreifen als überlegen. Pneus mit 4 mm Profiltiefe erreichen lediglich 73 Prozent. Selbst Sommerreifen liegen unter dem Wert neuer Winterpneus. Beim Bremsen auf nasser und trockener Fahrbahn (bei Temperaturen über plus 11 Grad C) zeigt sich hingegen die Überlegenheit von Sommerreifen. Mit fortschreitendem Abrieb werden die Bremswege von Winterreifen zwar teilweise kürzer (vor allem bei trockener Fahrbahn), die Werte von Sommerreifen werden aber klar verfehlt.
Winterreifen im Sommer: erlaubt aber gefährlich
Fazit: Mit 4 mm Restprofiltiefe (das ist das gesetzliche Limit) sind die Eigenschaften von Winterreifen bei winterlichen Fahrverhältnissen bereits markant verschlechtert. Höchste Zeit, sie zu wechseln. Die abgefahrenen „Winterreifen im Sommer „fertig" zu fahren (was gesetzlich erlaubt ist), kann auch zu gefährlichen Situationen führen, vor allem die Aquaplaningeigenschaften sind deutlich schlechter als jene von Neureifen. Und: Sommerreifen auf Schneefahrbahn stellen ein sehr hohes Sicherheitsrisiko dar. Auch wenn sie ganz neu sind.
Bei unseren Links finden Sie unter "Download" eine Infografik mit den Messergebnissen gebrauchter Winterreifen.