Test: Kann man auch mit Halbschuhen eine Bergwanderung unternehmen? Man kann, sagen die Sportschuh-Hersteller – sie haben speziell dafür geeignete Modelle im Angebot.
In unserem Test finden Sie:
- adidas - Terrex Swift R2 GTX
- Haglöfs - Ridge GT
- Hanwag - Belorado II Tubetec GTX
- Intersport/McKinley - Nago AQX
- Keen - Targhee III
- Lowa - Innox GTX Lo
- Meindl - X-SO 30 GTX
- Merell - Moab 2 GTX
- Salomon - OUTline GTX
- Salomon - X Ultra 3 Prime GTX
- Scarpa - Epic GTX
- The North Face - Ultra Fastpack III GTX
Die Testtabelle informiert Sie u.a. über: Testurteil, Preis, Gewicht, Obermaterial, Membran, Herstellung in, Rutschfestigkeit auf trockenem und nassem Untergrund, Haltbarkeit von Innenfutter, Sohle und Schuhbändern, Komfort, Lasche, Fußbett, An- und Ausziehen, Blasenbildung, Stabilität, Griffigkeit auf trockenem und nassem Untergrund, Atmungsaktivität und Belüftung, Wartung und Pflege, Enfernen von Schmutz und Steinchen, Verarbeitung und Verschleiß, Vorhandensein von Chrom VI. - Hier unser Testbericht:
Wandern ist in
Nicht nur bei der älteren Generation. Auch junge Leute haben ihren Spaß dran, wenn sie auch das klassische Outfit eher ablehnen. Knickerbocker, Wollstutzen und kariertes Hemd bleiben allenfalls besonders schrägen Vögeln vorbehalten. Auch die gängigen Wanderschuhe, die von alters her zumindest über die Knöchel reichen mussten, finden nicht überall Zustimmung. Heute werden Schuhe bevorzugt, die man auch in der Stadt tragen kann – man will ja flexibel sein.
Vom Wienerwald bis zum Himalaya
Die Zeiten, in denen man ein Paar Bergschuhe zu Hause stehen hatte, mit welchen man alle Wege außerhalb der Stadt erledigte – vom Sonntagsspaziergang bis zur Gletschertour – sind längst vorbei. Seit den 1970er-Jahren hat sich ein Kategoriesystem durchgesetzt, das sieben Stufen umfasst: vom Freizeitschuh über Trekkingschuhe bis zum steigeisenfesten Bergstiefel. Und selbst in der untersten Kategorie A gibt es einen sehr weit gesteckten Rahmen: Da zählt eigentlich alles dazu, was einen niedrigen Schaft hat, also Halbschuhe. Der Einsatzbereich umfasst Freizeitaktivitäten im weitesten Sinn.
Wanderschuhe: Große Bandbreite
Es beginnt bei halbwegs sportlichen Sneakers und geht über Walking-, All-Terrain- und Leichtwanderschuhe bis zu Spezialschuhen für den Leistungssport – das sind Schuhe fürs Laufen oder Nordic Walken im Gebirge (Speed Hiking) oder sogenannte Zustiegsschuhe für Kletterer, die auf dem Zustieg zur Klettertour möglichst leichtes und wenig sperriges Schuhwerk bevorzugen. Die beiden Letzteren bieten trotz ihres niedrigen Schafts guten Halt und Stabilität; ihre Sohle ist steifer, dafür sind sie in der Regel weniger bequem – da können hohe Wanderschuhe durchaus weicher und komfortabler sein.
Test: Die Grenzen sind fließend
Das macht es für Konsumenten schwierig, den richtigen Wanderschuh zu finden. Auch die hier vorgestellten Modelle – sie wurden im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests untersucht – sind unterschiedlich gut für die verschiedenen Einsatzbereiche geeignet; siehe die Produktbeschreibungen. So preist Scarpa sein Modell Epic GTX als geeignet fürs Wandern sowie für Zustieg und Klettersteig. Andere Modelle erwiesen sich hingegen als sehr weich. Vorgabe für die Testauswahl war: Es sollten Schuhe sein, die zum Wandern auf guten Wegen bis zur Waldgrenze geeignet sind.
Schaft muss über Knöchel reichen
Für alles, was darüber liegt, sind Halbschuhe nicht zu empfehlen; jedenfalls nicht für Personen, die ungeübt sind und/oder das Gelände nicht ausreichend kennen. Für Fels oder Eis im Hochgebirge sind hohe, feste Trekkingstiefel oder Bergschuhe ab der Kategorie B/C die richtige Wahl. Der Schaft muss über die Knöchel reichen; nicht nur, um festen Halt zu bieten, sondern auch, um die Knöchel zu schützen – etwa vor losen Steinen.