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Zitronen und Zitronenpresse auf gelbem Untergrund
Zitronenpressen im Kurztest. Bild: Melica/Shutterstock.com

Zitronenpressen im Kurztest - Praktische Küchenprofis

In der heißen Jahreszeit sehr erfrischend: selbt gepresster Zitronensaft mit eiskaltem Leitungs- oder Mineralwasser. Zum Pressen gibt es unterschiedliche Systeme: von Glas über Kunststoff und Silikon bis hin zu Edelstahl. Lohnt sich eine spezielle Presse? Wir haben sechs dieser Küchenhelfer kurz getestet.

Zitruspressen; (Bild: VKI)

Zitronen lassen sich ganzjährig für Speisen und Getränke verwenden. Gerade jetzt in der heißen Jahreszeit genießen wir gerne frisch gepresste Zitrone mit eiskaltem Leitungs- oder Mineralwasser. Der Saft der kleinen gelben Frucht eignet sich auch als Beigabe zu Saucen, zum Zubereiten von Fischgerichten, Gemüse- und Obstsalaten oder für Tee.

Die klassische ZitronenpresseGlasmark Zitronenpresse: klassisches Produkt aus Pressglas; (Bild: VKI)

Beginnen wir mit dem klassischen Produkt aus Pressglas, das in ähnlicher Form schon in Omas Küche stand. Im Kurztest: die Zitronenpresse von Glasmark, zu 3,50 Euro im Fachhandel erhältlich. Ihre Funktionsweise ist bekannt: Eine Zitronenhälfte kommt mittig auf den spitz zulaufenden Presskegel. Durch Drehbewegung und gleichzeitiges Pressen die Frucht entsaften. Die Kerne bleiben an den Auffangzähnen hängen. Der Saft lässt sich über den Ausgießer leicht entleeren. Tipp: Bei sehr saftigen Zitronen zwischen dem Pressen öfter ausschütten. Steigt der Saftspiegel nämlich über die Kernauffangzähne, gelangen Kerne beim Ausgießen ins Getränk. Die Verletzungsgefahr ist aufgrund der abgerundeten Teile gering. Kinder trotzdem beim Hantieren beaufsichtigen, das Glas kann natürlich zerbrechen. Das klassische Produkt funktioniert gut.

Geringere SaftausbeuteTrudeau Miniz Zitruspresse; (Bild: VKI)

Außerdem sind wir auf die Trudeau Mini Zitruspresse zu 7,95 Euro gestoßen. Zuerst den durchsichtigen Deckel, eine Halbkugel, von der dreiteiligen Presse nehmen und die Zitronenhälfte mittig über den Presskegel stülpen. Die Halbkugel, auf deren Innenseite Rillen zum Fixieren sind, auf die halbe Zitrone aufsetzen. Jetzt drehen und gleichzeitig die Frucht nach unten pressen. Der darunter stehende durchsichtige Becher fängt den Saft auf, die Kerne verbleiben im Presskegeleinsatz. Der Ausgießer ermöglicht gutes Einschenken. Die Saftausbeute ist wesentlich geringer als mit der klassischen Presse. Grund: Die Zitrone lässt sich mit dem Deckel nur so weit drehen und pressen, bis der Fixieraufsatz auf den unteren Teil stößt. Besonders bei größeren Zitronen bleibt ein erheblicher Teil des Saftes in der Frucht zurück.

Wir wollten genauer wissen, wie viel Saft das ist. Beispielhaft erhielten wir mittels Trudeau bei einer Zitrone 30 ml Saft. Beim Versuch die teilweise gepresste Hälfte anschließend mit einer elektrischen Presse weiter zu bearbeiten, kamen nochmal 24 ml dazu.

Kerne bleiben hängen

Wir haben im Vergleich zur herkömmlichen Presse aus Omas Küche keine Kraftersparnis festgestellt. Ebenso wie das klassische Produkt, lässt sich auch die Minipresse gut reinigen, von Hand ebenso wie in der Spülmaschine. Etwas lästig: etliche Kerne bleiben beim Pressvorgang in der Ablaufrinne hängen und sind händisch zu entfernen, bevor das Gerät in die Spülmaschine kommt.

Ein Vorteil gegenüber der erstgenannten Presse: Der Saft kann im Becher in den Kühlschrank. Nachteil: Der Deckel lässt sich nicht auf dem Unterteil befestigen. Er schließt den Behälter nur ab, wenn er auf dem Pressaufsatz angebracht ist.

Küchenhelfer mit mehreren FunktionenMicroplane Twist&Zest; (Bild: VKI)

Drei Geräte in einem bietet Microplane Twist&Zest, zu 14,95 Euro das teuerste Gerät im Kurztest. Am rutschfesten stabförmigen Kunststoffgriff befindet sich an einer Seite Fadenschneider. Damit lassen sich dünne Streifen, sogenannte Zesten aus der gelben äußersten Schalenschicht herausarbeiten, beispielsweise zum Dekorieren oder Aromatisieren von Backgut, Saucen und Getränken. Mit der Reibe am anderen Ende hobeln Koch oder Köchin Zitronenflocken von der Schale. Beide Zusatzfunktionen arbeiten tadellos. Da die anderen Zitronenpressen nicht über diese Zusatzfunktionen verfügen, haben wir die beiden Möglichkeiten nicht bewertet.

Leichtes Entsaften

Die Kunststoffabdeckung der Reibe ist gleichzeitig der Presskegel zum Entsaften. Das funktioniert folgendermaßen: Sie drücken den Pressaufsatz über einer Schüssel gegen die Zitrushälfte. Rillen ermöglichen leichtes Entsaften und Abrinnen. Solange drehen, bis kein Saft mehr aus der Zitrone fließt. Weniger angenehm: Der Zitronensaft rinnt über die Hand des Benutzers. Außerdem landen Kerne im Saft, wodurch der Saft abschließend durch ein Sieb muss. Das Entsaften gelingt aber sehr gut. Der Kraftaufwand ist ähnlich wie mit herkömmlichen Pressen. Auch mit kleinen Händen lässt sich das Gerät gut halten und liegt angenehm in der Hand.
 

Silikon, Edelstahl und Zerstäuber

Presse für kleinere MengenLékué-Silikonpresse; (Bild: VKI)

Wer schnell etwas Zitronensaft benötigt, beispielsweise für Tee, ist mit der Lékué-Silikonpresse (11 Euro) gut beraten. So funktioniert sie: die halbierte Zitrone mit der Schnittseite nach unten in den zwecks besserer Fixierung innen gerippten Silikontrichter legen. Mit einem von außen mittels Band befestigten Stöpsel lässt sich die Presse verschließen. Dadurch fängt die Presse Saft und Kerne auf.

Gefäß unterstellenLékué-Silikonpresse: Silikonform zum Auspressen mit einer oder beiden Händen umschließen. (Bild: VKI)

Die Zitronenhälfte in der Silikonform mit einer oder beiden Händen umschließen. Tipp: Die Presse möglichst gerade halten. Bei festerem Pressen oder wenn die Frucht wenig Saft enthält, kann dieser daneben gehen. Beim Pressvorgang öffnet sich zudem gelegentlich der Verschluss. Deshalb besser ein Gefäß zum Auffangen des Zitrussaftes unterstellen. Bei geöffnetem Verschluss fließt der Saft praktischerweise direkt in ins Gericht oder Getränk. Das Silikonteil kann zur Aufbewahrung in den Kühlschrank. Allerdings nicht zu lange wegen der Gefahr einer Keimbildung.

Zum Reinigen am besten umgestülpt unter fließendes Wasser halten oder in den Geschirrspüler geben. Das flexibel zusammenklappbare Material findet gut Platz in einer Küchenlade. Anders als bei den bisher geschilderten Produkten ist eine Gebrauchsanleitung bei diesem hilfreich. Auf der Verpackung gibt es eine informative Fotostrecke mit Beschreibung. Beides jedoch viel zu klein.

Presse aus EdelstahlCilio Zitronensaftausgießer:Schraubgewinde in die Zitrone drehen. (Bild: VKI)

Wer ein edles Gerät sucht, stößt auf den Cilio Zitronensaftausgießer, einem Edelstahltrichter mit Ausgießer zu 9,95 Euro. Dieses Gerät funktioniert etwas anders als die bisherigen dieses Kurztests. Diesmal von einer Fruchtseite ein Stück abschneiden. Über einem Behältnis das Schraubgewinde mit den nach außen abstehenden Zacken mittels leichtem Druck in die Zitrone drehen. Gewinde herausziehen, ausgestochenen Strunk entfernen. Gewinde wieder in die Frucht drehen und Zitrone mit der Hand pressen. So rinnt der Saft über den Trichter heraus, leider auch die Kerne. Tipp: Der Edelstahlring muss an der Zitrone anliegen, damit der Saft nicht ausläuft.

Eierbecher als Halterung

Wer wenig Saft beispielsweise für Tee gleich benötigt, bewahrt den Cilio samt Zitrone in einem Eierbecher mit dem Ausgießer nach oben für späteres Verwenden im Kühlschrank auf. Eine eigene Ablageschale und ein Trichterverschluss fehlen. Aufpassen: Nicht zu lange lagern, wegen Gefahr der Keimbildung. Mangels Verschluss können beim Lagern im Kühlschrank Gerüche auf den Saft übergehen.

Aufpassen mit dem SchraubgewindeCilio Zitronensaftausgießer: Beim Hantieren auf die Zähne am Schraubgewinde achten. (Bild: VKI)

Beim Hantieren auf die Zähne am Schraubgewinde achten. Reinigen unter fließendem Wasser und auch im Geschirrspüler möglich. Schade, dass Abbildungen und Schrift auf der Gebrauchsanleitung der Verpackung sehr klein gehalten sind. Zudem fehlen Tipps zur Anwendung. Insgesamt funktioniert der Cilio sehr gut. Wer schnell Zitronensaft braucht, erhält ihn mit diesem Gerät einfach und rasch.

Die Saftausbeute ist sehr gut, nur wenig bleibt in der Zitrone. Praktisch, der Cilio braucht in der Küchenschublande wenig Platz.

Zitronensaft aufsprühenLékué Zitrus Zerstäuber: mit praktischer Ablageschale zum Aufbewahren im Kühlschrank; (Bild: VKI)

Nach einem ähnlichen System arbeitet der Lékué Zitrus Zerstäuber zu 12,95 aus Silikon. Das Produkt ist mehrteilig:

  • Sprühkopf, ähnlich einer Parfumflasche
  • Silikonschürze zum Abdichten der Zitrone und
  • spitz zulaufendes Kunststoffgewinde mit kleinen Ausnehmungen für den Saftabfluss.

Und so geht’s: An der spitzen Seite der Zitrone ein gerades Stück abschneiden. Gewinde über einer Schüssel in die Frucht drehen, Silikonschürze über die Frucht klappen zur Abdichtung der Öffnung. Die Zitrone dabei aufrecht halten und mit der Hand pressen. Nun mit dem Sprühknopf Obst, Salat, Fisch etc. besprühen. Stößt das Gerät keinen Sprühnebel mehr aus, erneut die Zitrone drücken. Zum Abstellen der Zitrone und Aufbewahren im Kühlschrank gibt es eine Ablageschale. Der Kraftaufwand ist mit händischem Auspressen vergleichbar.

Gleichmäßiges SprühergebnisLékué Zitrus Zerstäuber: gleichmäßiges Sprühergebnis; (Bild: VKI)

Wir haben geschnittene Erdbeeren und Bananen mit dem Zerstäuber besprüht und waren mit dem gleichmäßigen Sprühergebnis sehr zufrieden. Koch oder Köchin sammeln beim Aufsprühen Erfahrung, mit welcher Entfernung die Berieselung am besten funktioniert. Die Montage auf der Zitrone ist einfach. Schön, dass die Kerne in der Zitrone verbleiben. Allerdings lässt sich ein Teil des Saftes nicht über das Sprühsystem entleeren, den Rest presst der Benutzer händisch aus.

Zum Reinigen den Sprüher in seine drei Einzelteile zerlegen, die auch in die Spülmaschine dürfen. Aufpassen beim Hantieren mit der Spitze am Gewinde. In Kinderhänden hat das Gerät nichts verloren. Die Fotostrecke auf der Verpackung ist schwer erkennbar. Schade, dass es keinen erklärenden Text gibt. Aus den Bildern lässt sich kaum erkennen, dass der Zerstäuber zum Reinigen zerlegbar ist. Diese Info holt sich der Nutzer besser über die Firmenhomepage ( Lékué Zitrus Zerstäuber).


Zusammenfassung, Tipps

Fazit: Trudeau und Lékué Zerstäuber behalten am meisten Saft in der Zitrone. Bei den anderen ist die Saftausbeute sehr gut bis gut. Bei der Hälfte der Pressen bleiben Kerne im Gerät (Glasmark, beide Lékué-Pressen). Der Kraftaufwand ist bei allen in etwa gleich. Fast alle dürfen in die Spülmaschine und sind auch manuell gut zu reinigen.
 

Tipps:

  • Saftausbeute. Zitrone vor dem Entsaften auf einer harten Fläche rollen. So ist das Entsaften leichter, die Saftausbeute besser.
  • Kühlschrank. Wegen Keimbildung Saft nicht lange aufbewahren.
  • Reinigen. Einfach per Hand, wenn Zitronenreste nicht angetrocknet sind.
  • Verletzungsgefahr. Beim Lékué-Zerstäuber auf die Spitze am Gewinde achten, auch Cilio und Twist&Zest haben nichts in Kinderhänden verloren.

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