In der heißen Jahreszeit sehr erfrischend: selbt gepresster Zitronensaft mit eiskaltem Leitungs- oder Mineralwasser. Zum Pressen gibt es unterschiedliche Systeme: von Glas über Kunststoff und Silikon bis hin zu Edelstahl. Lohnt sich eine spezielle Presse? Wir haben sechs dieser Küchenhelfer kurz getestet.
Zitronen lassen sich ganzjährig für Speisen und Getränke verwenden. Gerade jetzt in der heißen Jahreszeit genießen wir gerne frisch gepresste Zitrone mit eiskaltem Leitungs- oder Mineralwasser. Der Saft der kleinen gelben Frucht eignet sich auch als Beigabe zu Saucen, zum Zubereiten von Fischgerichten, Gemüse- und Obstsalaten oder für Tee.
Die klassische Zitronenpresse
Beginnen wir mit dem klassischen Produkt aus Pressglas, das in ähnlicher Form schon in Omas Küche stand. Im Kurztest: die Zitronenpresse von Glasmark, zu 3,50 Euro im Fachhandel erhältlich. Ihre Funktionsweise ist bekannt: Eine Zitronenhälfte kommt mittig auf den spitz zulaufenden Presskegel. Durch Drehbewegung und gleichzeitiges Pressen die Frucht entsaften. Die Kerne bleiben an den Auffangzähnen hängen. Der Saft lässt sich über den Ausgießer leicht entleeren. Tipp: Bei sehr saftigen Zitronen zwischen dem Pressen öfter ausschütten. Steigt der Saftspiegel nämlich über die Kernauffangzähne, gelangen Kerne beim Ausgießen ins Getränk. Die Verletzungsgefahr ist aufgrund der abgerundeten Teile gering. Kinder trotzdem beim Hantieren beaufsichtigen, das Glas kann natürlich zerbrechen. Das klassische Produkt funktioniert gut.
Geringere Saftausbeute
Außerdem sind wir auf die Trudeau Mini Zitruspresse zu 7,95 Euro gestoßen. Zuerst den durchsichtigen Deckel, eine Halbkugel, von der dreiteiligen Presse nehmen und die Zitronenhälfte mittig über den Presskegel stülpen. Die Halbkugel, auf deren Innenseite Rillen zum Fixieren sind, auf die halbe Zitrone aufsetzen. Jetzt drehen und gleichzeitig die Frucht nach unten pressen. Der darunter stehende durchsichtige Becher fängt den Saft auf, die Kerne verbleiben im Presskegeleinsatz. Der Ausgießer ermöglicht gutes Einschenken. Die Saftausbeute ist wesentlich geringer als mit der klassischen Presse. Grund: Die Zitrone lässt sich mit dem Deckel nur so weit drehen und pressen, bis der Fixieraufsatz auf den unteren Teil stößt. Besonders bei größeren Zitronen bleibt ein erheblicher Teil des Saftes in der Frucht zurück.
Wir wollten genauer wissen, wie viel Saft das ist. Beispielhaft erhielten wir mittels Trudeau bei einer Zitrone 30 ml Saft. Beim Versuch die teilweise gepresste Hälfte anschließend mit einer elektrischen Presse weiter zu bearbeiten, kamen nochmal 24 ml dazu.
Kerne bleiben hängen
Wir haben im Vergleich zur herkömmlichen Presse aus Omas Küche keine Kraftersparnis festgestellt. Ebenso wie das klassische Produkt, lässt sich auch die Minipresse gut reinigen, von Hand ebenso wie in der Spülmaschine. Etwas lästig: etliche Kerne bleiben beim Pressvorgang in der Ablaufrinne hängen und sind händisch zu entfernen, bevor das Gerät in die Spülmaschine kommt.
Ein Vorteil gegenüber der erstgenannten Presse: Der Saft kann im Becher in den Kühlschrank. Nachteil: Der Deckel lässt sich nicht auf dem Unterteil befestigen. Er schließt den Behälter nur ab, wenn er auf dem Pressaufsatz angebracht ist.
Küchenhelfer mit mehreren Funktionen
Drei Geräte in einem bietet Microplane Twist&Zest, zu 14,95 Euro das teuerste Gerät im Kurztest. Am rutschfesten stabförmigen Kunststoffgriff befindet sich an einer Seite Fadenschneider. Damit lassen sich dünne Streifen, sogenannte Zesten aus der gelben äußersten Schalenschicht herausarbeiten, beispielsweise zum Dekorieren oder Aromatisieren von Backgut, Saucen und Getränken. Mit der Reibe am anderen Ende hobeln Koch oder Köchin Zitronenflocken von der Schale. Beide Zusatzfunktionen arbeiten tadellos. Da die anderen Zitronenpressen nicht über diese Zusatzfunktionen verfügen, haben wir die beiden Möglichkeiten nicht bewertet.
Leichtes Entsaften
Die Kunststoffabdeckung der Reibe ist gleichzeitig der Presskegel zum Entsaften. Das funktioniert folgendermaßen: Sie drücken den Pressaufsatz über einer Schüssel gegen die Zitrushälfte. Rillen ermöglichen leichtes Entsaften und Abrinnen. Solange drehen, bis kein Saft mehr aus der Zitrone fließt. Weniger angenehm: Der Zitronensaft rinnt über die Hand des Benutzers. Außerdem landen Kerne im Saft, wodurch der Saft abschließend durch ein Sieb muss. Das Entsaften gelingt aber sehr gut. Der Kraftaufwand ist ähnlich wie mit herkömmlichen Pressen. Auch mit kleinen Händen lässt sich das Gerät gut halten und liegt angenehm in der Hand.