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Wäschetrockner: Wäschetrockner-Bullauge mit geöffneter Tür, getrocknetes zusammengefaltetes Handtuch in grün liegt in der Trommel
Wäschetrockner: Sehr sparsame Kondensationstrockner mit Wärmepumpe und dem Energielabel A+++ im Test. Bild: goodmoments/Shutterstock.com

Test Wäschetrockner: Gut und sparsam

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Die aktuellen Geräte mit Wärmepumpe arbeiten strom­­- sparend und liefern mit einer Ausnahme überwiegend gute Ergebnisse beim Trocknen. Durch ­geschicktes Vorgehen mit Wäsche und Maschine beeinflussen Sie Ihre Stromkosten.

10 Kondensationstrockner mit Wärmepumpe stehen in diesem Test auf dem Prüfstand. Im Praxistest haben wir u.a. geprüft, wie gut die Wäschetrockner in den  Programmen schranktrocken oder bügelfeucht arbeiten. Außerdem erfahren Sie, wie das Testszenario abläuft, warum sich die Entscheidung für ein energieeffizientes Produkt immer rentiert und wie Sie selbst beim Trocknen sparen können. 

Nachfolgende Kondensationstrockner mit Wärmepumpe finden Sie im Test:

  • Beko DS852GAV
  • Bosch WQG233D40
  • Bosch WTW84433
  • Gorenje DA 83 IL/I
  • Hoover NDE H8A3TCBEXS-S
  • LG RT80V9
  • Miele TEF 775 WP
  • Miele TWF 760 WP
  • Samsung DV8GA6225LH/S2
  • Siemens WQ33G2D40

Was der Test bietet

Sie erfahren, wie gut die Trocknungsleistung in den einzelnen Programmen ist, wie lange die Wäschetrockner für die Programmdurchläufe brauchen und mit welchen Betriebskosten Sie für 10 Jahre rechnen müssen. Preislich liegen die Geräte zwischen 500 und 1.290 Euro.

So werden Wäschetrockner getestet

Wir informierten Sie, wie die Trockner in folgenden Programmen arbeiten: Baumwolle schranktrocken (mit voller Beladung), Baumwolle schranktrocken (halbe Beladung), Baumwolle (bügelfeucht), Pflegeleicht (schranktrocken), wie lange die Programme dauern, wie gleichmäßig sie trocknen und wie viel Strom sie für ihre Arbeit benötigen. Wichtige weitere Prüfpunkte: Handhabung (u.a. Be- und Entladen, Kondensatbehälter entleeren, Bedienelemente, Bedienung per App, Zuverlässigkeit der Restlaufanzeige, Reinigen (Flusensieb und Wärmepumpenfach), Lockerheit der Wäsche, Umwelteigenschaften (Stromverbrauch, Treibhauswirkung des Kältemittels, Geräusch),  Sicherheit und Verarbeitung.

Der Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse.

Wir haben in Zusammenarbeit mit der deutschen Stiftung Warentest 10 Kondensationstrockner mit Wärmepumpe getestet. 

Stromkosten beachten

Sie sind gerade auf der Suche nach einem neuen Wäschetrockner? Achten Sie bei ­Ihrer Auswahl nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auch auf die Stromkosten. Denn die vermeintliche Ersparnis bei der Entscheidung für ein günstigeres Produkt kann sich bereits nach wenigen Jahren durch ­einen hohen Energieverbrauch in Luft auflösen. Angesichts bevorstehender Preis­steigerungen können die Stromkosten über mehrere Jahre gesehen Ihr Haushaltsbudget gehörig schmälern. Damit der Energieverbrauch nicht so extrem ins Gewicht fällt, kommen diesmal ausschließlich sehr sparsame Kondensationstrockner mit Wärmepumpe und dem Energielabel A+++ auf den Prüfstand.

Betriebs- oder Anschaffungskosten

Eine gute Nachricht vorweg: Keines der ­getesteten Geräte hat sich als besonders stromhungrig negativ hervorgetan. Die ­geringsten Kosten für 10 Jahre Betrieb in einem Vierpersonenhaushalt, berechnet mit derzeitigen Stromgebühren, produzieren die beiden Miele-Geräte mit rund 480 Euro sowie der Samsung-Trockner mit 496 Euro. Die Miele-Geräte liegen mit über 1.000 Euro Anschaffungskosten allerdings im höheren Preissegment. Im Vergleich dazu schlägt Gorenje, einer der beiden durchschnittlichen Trockner, der den meisten Strom zieht, mit rund 600 Euro bei zehnjährigem Betrieb zu Buche. Die Berechnungen beziehen sich auf die derzeitigen Stromkosten.

Die aktuelle Energiepreissituation lässt steigende Stromkosten erwarten. Bei einer Strompreissteigerung von angenommen etwa 5 Prozent jährlich belaufen sich die Betriebskosten bei Gorenje nach 10 Jahren sogar auf rund 760 Euro. Freilich kostet der Erwerb mit 555 Euro nur etwa halb so viel wie jener der Miele-Produkte.

10 Trockner im Test

Wir haben gemeinsam mit der Stiftung ­Warentest 10 Kondensationstrockner mit Wärmepumpe geprüft. Im Praxistest ging es u.a. darum, wie gut die Trockner den Programmen schranktrocken oder bügelfeucht gerecht werden. Wie läuft das Test­szenario ab? Die Prüfung gestaltet sich aufwendig. Jedes Wäschestück kommt sowohl trocken als auch, nachdem es frisch gewaschen einen Trocknerdurchlauf absolviert hat, auf die Waage. So lässt sich ermitteln, wie viel Restfeuchte es noch birgt.

Schranktrocken nicht immer wunschgemäß

Wir haben die Prüfwäsche durch die verschiedenen Programmarten geschickt, mal voll, mal halb beladen. Ersteres vertrug der Gorenje-Trockner nicht gut. Bei voller Beladung kann seine Türe aufspringen. In diesem Fall kommt es zum Programmabbruch.

Das Programm bügelfeucht funktionierte bei fast allen Prüflingen wie es sein soll. Ausnahme ist Hoover, der die Prüfwäsche sehr viel trockener ausgibt, als es zum ­Bügeln an Endrestfeuchte braucht.

Wer schranktrockene Baumwollwäsche ­benötigt, erhält vom Miele-Testsieger und von Bosch WTW84433 einwandfreie Ergeb­nisse, Samsung und der letztgereihte Hoover trocknen gut. Alle anderen arbeiten hier bei voller Beladung schon mal an der gestellten Aufgabe vorbei, beispielsweise zu trocken. Etliche Prüflinge lieferten die Wäscheteile zudem nicht ganz gleichmäßig getrocknet.

Bedienen per App

Beide Miele-Geräte, Samsung und LG ­lassen sich per App bedienen. LG und Miele können Benutzer über die App starten. Bei Samsung zeigt die App den Programmfortschritt, der Start erfolgt weiterhin per Hand am Gerät. Beim Hoover klappte das Mitschauen mittels App nicht. Grund: Die ­Verbindung zwischen Trockner und Smartphone ließ sich nicht herstellen.

Feuchtesensoren und Display

Alle Trockner informieren per Display über die Laufzeit des gewählten Programms. Wegen unterschiedlichen Gewichts bzw. ­variierender Feuchtigkeit der Wäsche läuft das Programm freilich nie so lange wie im Display angeführt. Während des Trocknungsganges messen Sensoren die Feuchtigkeit. Gegen Programmende müsste die angeführte Restlaufzeit genauer sein. Das ist nicht der Fall. Am besten schafft es noch der Samsung-Trockner.

Kältemittel Propan

Heutige Wäschetrockner bewerkstelligen ihre Arbeit zumeist mit dem Kältemittel Propan. Dieses ist im geschlossenen System harmlos, beim Entweichen in die Atmo- ­­­s­­phäre hätte es die dreifache Treibhauswirkung von CO2. Einer der Trockner, Gorenje, funktioniert mit dem Kältemittel R134a, das beim Austritt eine 1.430-mal so klimaschädliche Wirkung wie CO2 hätte. Der ­Umwelt und uns allen zuliebe: Entsorgen wir Trockner am Ende ihrer Lebenszeit fachgerecht, um das Entweichen von Kältemittel zu verhindern.

Testtabelle: Wäschetrockner

Klicken Sie auf den Link. - Filtern, vergleichen, sortieren, ausdrucken: In unserem Produktfinder stellen wir Ihnen Testergebnisse von 10 Produkten zur Verfügung. (Stand: 10/2022)

Produktfinder

Sparen beim Trocknen

Schleudern

Lassen Sie die Wäsche in der Waschmaschine kräftig schleudern.

Wäsche entknoten

Ineinander ver­drehte Wäscheteile vor dem Einräumen in den Trockner möglichst entwirren und Reißverschlüsse schließen.

Volle Trommel

Starten Sie den Trockner möglichst gut befüllt, ohne jedoch die Trommel zu überladen. So lohnt sich der Energieaufwand am besten.

Sortenrein trocknen

Sortieren Sie Wäschestücke am besten nach Material. Denn Baumwolle und Kunstfasern trocknen unterschiedlich schnell.

Tür zulassen

Vermeiden Sie das Öffnen der Tür während des laufenden Programms. Damit vergeuden Sie Energie.

Wäscheleine vs. Trockner

Wer Balkon oder Garten besitzt, trocknet Wäsche im Sommer auf der Wäscheleine. Im Winter erfordert das Aufstellen des Wäscheständers im Innenraum häufiges Lüften, um die Feuchtigkeit nach draußen zu schaffen und Schimmel vorzubeugen. Der zusätzliche Heizbedarf kann Geldbörse sowie Umwelt mehr strapazieren als der Stromverbrauch eines Trockners.

 

Flusensieb sauber halten

Wäschetrockner: geöffneter Trockner mit Blick auf Flusensieb und Trockner
Wäschetrockner: Regelmäßiges Reinigen erspart dem Trockner Extra-­Durchläufe, verlängert die Haltbarkeit und Sie sparen Strom. Bild: Stiftung Warentest

Energieeffiziente Trockner zahlen sich aus

Die Entscheidung für einen energieeffizienten Trockner ist immer rentabel. Mit dem Kauf von A+++-Geräten sparen Sie langfristig. Im Testszenario lassen wir die Trockner in einem Vierpersonenhaushalt zehn Jahre laufen und nehmen eine jährliche Strompreissteigerung von 5 Prozent an. So entwickeln sich heutige Kosten von 34 Cent pro Kilowattstunde zu 53 Cent in 10 Jahren. Anders gesagt: Der Durchschnittspreis beläuft sich in den nächsten 10 Jahren auf 43 Cent je Kilowattstunde. Mit diesem Preis fallen für die Testgeräte Stromkosten von jetzigen 600 Euro bis 790 Euro nach 10 Jahren an.

Für Kühlschränke und Waschmaschinen gilt bereits das neue EU-Energielabel. 2024 sollen Wäschetrockner nachziehen. Was ändert sich? Statt der Plus-Klassen spannt sich die neue Skala von A bis G. Aufgrund neuer Berechnungsgrundlagen reihen sich derzeitige A+++-Trockner aber nicht automatisch zu den A-Geräten. Voraussichtlich werden sie darunter liegen. Das soll Produzenten anregen, noch effizientere Geräte herzustellen.

Testkriterien

Trocknen: 45 %

Die Prüfungen erfolgten in den Programmen Baumwolle schranktrocken mit voller und halber Beladung, Baumwolle bügelfeucht und Pflegeleicht schranktrocken. Die Restfeuchte zu Beginn lag bei 50 Prozent (Pflegeleicht 40). Beurteilt wurde mit je fünf Durchläufen, ob die in der Norm DIN EN 61121:2013 jeweils geforderte Endrestfeuchte eingehalten wurde. In den Programmen Pflegeleicht und Bügelfeucht wurde die Gleichmäßigkeit der Trocknung geprüft. Bewertet wurde auch die Dauer der Trocknung. Wurde mit dem vom Hersteller angegebenen Trocknungsprogramm die nach Norm erforderliche, obere Toleranzgrenze überschritten (Wäsche war zu feucht), wurde die nächstmögliche Einstellung gewählt. Zudem wurde der Türverschluss bei voller Beladung geprüft.

Handhabung: 30 %

Ein Experte beurteilte die Bedienungsanleitung. Fünf Nutzer, die mit Arbeiten im Haushalt vertraut sind, bewerteten Aufstellen und Inbetriebnahme, Einstellen der Trockenprogramme, das Be- und Entladen sowie die Zuverlässigkeit der Restlaufanzeige. Relevant waren auch das Entleeren des Kondensatbehälters, das Reinigen der Flusen- sowie der Wärmepumpensiebe und die Lockerheit der Wäsche. Zwei Experten prüften die Bedienung per App.

Umwelteigenschaften: 20 %

Den Stromverbrauch bewerteten wir anhand eines Nutzungsprofils für einen Vierpersonenhaushalt, der jährlich 1000 kg Wäsche trocknet. Davon entfallen 70 Prozent auf Baumwolle schranktrocken (je zur Hälfte volle und halbe Beladung), 20 auf Baumwolle bügelfeucht und 10 Prozent auf Pflegeleicht (je voll beladen). Wir nahmen an, dass sich nach jedem Trocknen eine 30-minütige Knitterschutzphase einstellt und bei jedem zehnten Trockengang eine Zeitvorwahl von sechs Stunden gewählt wird. Wir ermittelten unter anderem den Stromverbrauch verschiedener Betriebszustände.

Den Wirkungsgrad der Kondensation bewerteten wir bei Baumwolle schranktrocken mit halber und voller Beladung anhand der Wassermenge im Kondensatbehälter. Weiterhin bewerteten wir die Treibhauswirkung des Kältemittels nach dem 4. Assessment Report des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change). Beim Geräusch maßen wir den Schallleistungspegel in Anlehnung an die DIN EN 60704–2–6:2013.

Sicherheit und Verarbeitung: 5 %

Geprüft wurden bei der elektrischen Sicherheit unter anderem Netzanschluss, Schutzleiter und Sicherheitshinweise. Ebenso Oberflächentemperaturen in Anlehnung an die DIN EN ISO 13732–1, Türöffnungskraft, Verletzungsgefahren sowie Auffälligkeiten der Verarbeitung.

Abwertungen

Abwertungen sorgen dafür, dass sich gravierende Mängel auch deutlich auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Abwertungen sind in den Tabellen mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden angewendet.

Trocknen

Lautete das Urteil für Baumwolle bügelfeucht oder Pflegeleicht schranktrocken weniger zufriedenstellend, konnte Trocknen maximal eine Note besser sein War der Türverschluss bei voller Beladung nicht zufriedenstellend, wurde das Urteil für den Prüfpunkt Trocknen um eine halbe Note abgewertet.

Handhabung

War die Handhabung weniger zufriedenstellend, wurde das KONSUMENT-Testurteil um eine halbe Note abgewertet. War die Zuverlässigkeit der Restlaufanzeige oder das Reinigen der Wärmepumpensiebe weniger zufriedenstellend oder schlechter, wurde die Handhabung um eine halbe Note abgewertet. War Entleeren des Kondensatbehälters weniger zufriedenstellend, konnte die Handhabung maximal eine halbe Note besser sein.

Sicherheit und Verarbeitung

War die Sicherheit nur durchschnittlich, dann konnte das übergeordnete Urteil Sicherheit und Verarbeitung nicht besser sein.

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