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Zahnseide, Bürsten, Sticks: Interdentalpflege - Weg mit dem Belag

Zahnseide, Sticks und Bürstchen sollen für saubere Zahnzwischenräume sorgen. Im Test schafften das sieben von neun Produkten gut.

Mit Zahnseide lassen sich Beläge in den Zahnzwischenräumen entfernen (Foto: c_xavier-gallego-morell/Shutterstock)

Zahnseide und Zahnseide-Sticks:

  • dm Dontodent - Zahnseide Sensitive Floss
  • dm Dontodent - Zahnseide-Sticks4)
  • Elmex - Zahnseide gewachst
  • Oral-B - Essential Floss Zahnseide ungew
  • Oral-B - Pro-Expert Premium Zahnseide
  • Sensodyne - Sanfte Zahnseide2)

Interdentalbürsten und -Sticks:

  • Curaprox - Prime Plus 06 Interdentalb
  • Sunstar GUM - Soft-Picks Advanced Small4
  • TePe - Interdentalb. Original Größe 06

Die Testtabelle informiert Sie über: Reinigungswirkung, Handhabung, Nutzerfreundlichkeit der Verpackung, Deklaration. - Hier die Liste aller unserer KONSUMENT-Artikel zur Zahnpflege. Und hier unser Testbericht:


Bleibt beim Essen etwas zwischen den­ ­Zähnen hängen, ist dies unter Umständen nicht nur störend, sondern auch eine ­Gefahr für die Zahngesundheit. Zahnbelag in den Zwischenräumen ist ein Nährboden für ­kariesverursachende Bakterien. Dort, wo die Zahnbürste nicht hinkommt, sollte man deshalb wenigstens einmal am Tag mit Zahnseide, Bürstchen bzw. Interdentalsticks reinigen.

Test Zahnseiden und Zahnseide-Sticks

Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben sechs verschiedene Zahnseiden und Zahnseide-Sticks sowie drei Interdentalbürsten bzw. Interdental-Picks getestet. Dabei ­wurde am Zahnmodell untersucht, wie die Produkte bei richtiger Anwendung Beläge entfernen. 20 Probanden wendeten zudem jeweils ein Produkt zwei Wochen lang an. Sie bewerteten, wie reißfest die Produkte sind bzw. wie gut sich schwer ­erreichbare Stellen damit reinigen lassen. Alle Zahn­seiden im Test schnitten hier mit "gut“ ab. Der Preis sagt dabei nicht unbedingt etwas über die Qualität aus.

Korrekt anwenden

Insgesamt schnitten die Zahnseiden im Test am besten ab. Studien zeigen allerdings, dass Zahnseide oft falsch angewendet wird. Das kann etwa zu Verletzungen des Zahnfleisches führen. Wichtig ist, dass man die Zahnseide nicht zu kurz bemisst. Für ­einen Putzvorgang sollte man etwa eine Länge von 50 Zentimetern abreißen. Am besten ist es, die Zahnseide so um zwei Finger zu wickeln, dass dazwischen ungefähr fünf Zentimeter gespannt sind.

Der Faden sollte dann V-förmig in den Zahnzwischenraum eingebracht und mehrmals auf und ab bewegt werden. Für jeden Zahnzwischenraum sollte ein frischer Abschnitt des Fadens verwendet werden. Hilfreich ist es, wenn man eine feste Reihenfolge einhält. So lässt sich am ehesten ausschließen, dass man einen Zahnzwischenraum auslässt.

Sticks statt Zahnseide

Co-Testsieger wurden das günstigste Produkt von dm, Zahnseide Sensitive Floss, und die sanfte Zahnseide von Sensodyne aus dem etwas teureren Segment. Nicht ganz mithalten konnten die einzigen getesteten Zahnseide-Sticks von dm Dontodent aufgrund ihrer nur durchschnittlichen Reinigungswirkung. Gerade noch mit "gut“ schnitten die ­beiden getesteten Interdentalbürsten von Curaprox und TePe ab. Für die Soft-Picks Advanced Small von Sunstar Gum reichte es hingegen nur zu einer durchschnittlichen Note. Auch ­dieses Produkt schwächelt, was die Reinigungswirkung anbelangt.

Sticks statt Zahnseide

Wer mit der Zahnseide nicht gut zurechtkommt, kann auch Sticks verwenden, bei denen bereits ein Stück Seide eingespannt ist. Dabei muss man allerdings aufpassen, dass man die Seide nicht zu stark ins Zahnfleisch drückt. Selbst bei korrekter Anwendung kann es sowohl bei der Benutzung von Zahnseide als auch bei den Sticks zu Zahnfleischbluten kommen. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Nach ein paar Tagen sollten die Beläge deutlich zurück­gegangen sein und damit sollte auch das Bluten aufhören. Tritt es dennoch immer wieder auf, sollte man einen Zahnarzt aufsuchen.

Interdentalbürsten

Interdentalbürsten

Die Zahnzwischenräume lassen sich auch mit Interdentalbürsten gut reinigten. Diese können mehrfach verwendet werden, solange sie nicht verbogen sind. Nach der Benutzung wird die Bürste einfach abgespült und anschließend getrocknet. Nach zirka einer Woche sollte man sie allerdings entsorgen und eine neue Bürste verwenden.

Fluorid und Wachs

Zwei der Zahnseiden enthalten Fluorid. Im Gegensatz zu Zahnpasten spielt der Zusatz von Fluorid bei Zahnseiden jedoch keine Rolle. Aufgrund der kurzen Kontaktzeit schätzen Mediziner es als wenig wirksam ein. Eine Beschichtung mit Wachs kann ­hingegen sinnvoll sein. Zwar erhöht sich dadurch die Reinigungsleistung nicht, das Wachs hilft allerdings, den Faden in sehr enge Zahnzwischenräume zu bekommen, ohne dass die Zahnseide zerfasert.

Mundspüllösungen

Mundspüllösungen können die Zahnseide bzw. die Interdentalbürsten nicht ersetzen, da sie die Beläge in den Zahnzwischenräumen nicht so gut zu entfernen vermögen. Diese Lösungen sind vor allem für Personen sinnvoll, die unter erhöhtem Kariesrisiko leiden, bzw. für Personen mit festsitzender Zahnspange.

Testtabelle: Zahnseide und Zahnseide-Sticks

Testtabelle: Interdentalbürsten und Interdental-Picks

Unsere Tipps

  • Zahnseide: Mit Zahnseide lassen sich Beläge in den Zahnzwischenräumen gut entfernen. Das erhöht die Zahngesundheit. Selbst bei korrekter Anwendung kann es zu Zahnfleischbluten kommen. Lassen Sie sich davon aber nicht abschrecken. Tritt das Bluten nach einer Woche immer noch auf, sollte man allerdings einen Zahnarzt aufsuchen. Es könnte sich um eine Parodontitis: krankes Zahnfleisch - Leiden im Verborgenen handeln.
  • Interdentalbürsten: Wer mit Zahnseide nicht gut klarkommt, kann auch Interdental­bürsten verwenden. Wenn man sie nach dem Gebrauch abwäscht und trocknen lässt, kann eine Bürste ohne Weiteres mehrere Tage verwendet werden.

So haben wir getestet

Im Test der Stiftung Warentest: 9 Interdentalpflegeprodukte, darunter 5 Zahnseiden, 1 Zahnseide-Stick, 2 Interdentalbürsten und 1 Interdental-Pick.

Reinigungswirkung: Die Reinigungswirkung an den Zahnflächen im Interdentalraum wurde in einem Laborversuch an einem Modellgebiss unter Verwendung künstlichen Zahnbelags bestimmt. Hierfür wurden Zähne mit einem Belag aus Titandioxid beschichtet. Ein Zahnarzt reinigte die Zahnzwischenräume mit den jeweiligen Produkten unter standardisierten Bedingungen. Anschließend wurde die Entfernung der Beläge aus den Zahnzwischenräumen auf Basis digitaler Fotoaufnahmen analysiert. Dafür kam ein Bildbearbeitungsprogramm zum Einsatz.

Handhabung: Jeweils 20 Testpersonen wendeten die Produkte nach kurzer Einweisung zwei Wochen lang täglich im „Split-Mouth-Design“ an: Jeder Proband prüfte vier verschiedene Produkte – je eines pro Kieferquadrant. Die Verteilung der Produkte auf die einzelnen Kieferquadranten erfolgte nach dem Zufallsprinzip (randomisiert). Insgesamt testeten 60 Probanden, darunter 18 Männer und 42 Frauen im Alter von 19 bis 71 Jahren. Sie waren keine regelmäßigen Verwender von Interdentalpflegeprodukten. Die Testpersonen bewerteten beispielsweise, wie stabil die Produkte waren und wie sie sich an schwer erreichbaren Stellen benutzen ließen. Sie beurteilten zudem die Gebrauchshinweise – unter anderem, wie ausführlich und verständlich sie waren – sowie die Hinweise zur Putztechnik. Es wurde erfasst, ob die Verpackungen eine Originalitätssicherung besaßen. Drei Experten prüften, wie gut sich die Produkte aus der Verpackung entnehmen ließen.

Deklaration: Ein Experte prüfte, ob die Kennzeichnungselemente auf dem Produkt den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften entsprachen. Drei Experten beurteilten die Lesbarkeit.

Weitere Untersuchungen: Es wurde geprüft, ob die Produkte Formaldehyd enthielten. Die Befunde waren unauffällig.

Buchtipp: "Zähne"

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Aus dem Inhalt

  • Mutter, Baby, Kind
  • Zahn- und Kieferregulierungen
  • Zahnfleisch
  • Zahnersatz
  • Kassen und Kosten
  • Probleme mit dem Zahnarzt

207 Seiten, 19,60 Euro (+ Versandspesen)

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