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Zahnpasten mit Weiß-Effekt - Weißmacher

, aktualisiert am

Produkte, die mit einem Weiß-Effekt ausgelobt sind, sollen Verfärbungen entfernen und die Zähne heller erscheinen lassen. Nicht alle schaffen das.

Folgende Zahnpasten finden Sie im Test:

Zahnpasten mit niedrigem Abrieb:

  • Odol - med3 Extra White
  • Odol - med3 White & Shine

Zahnpasten mit mittlerem Abrieb

  • Colgate - Expert Complete Max White
  • Colgate - Max White Shine Crystals
  • Colgate - Sensation White
  • dm/Dontodent - Black Shine
  • dm/Dontodent Brillant Weiss
  • happybrush - Super Black Zahnpasta
  • Hofer/dentofit - whitening
  • Logodent - Naturweiß Pfefferminz-Zahncr.
  • mentadent - White Now
  • Müller/SensiDent - Zahncreme white
  • Perlweiss - Schönheits Zahnweiss
  • Sensodyne - ProSchmelz sanftes Zahnweiss

Zahnpasten mit hohem Abrieb

  • blend-a-med - 3D White Luxe Glamorous White
  • blend-a-med - 3D White Vitalizing Fresh
  • Rapid white - Direct White
  • Theramed - Fluorid-Zahncreme Naturweiß

Die Testtabelle bietet folgende Angaben: Wirksamkeit gegen Karies, Weißeffekt, Plaque, Zahnstein, Zahnfleischschutz, Fluoridgehalt, Triclosan, Zink. - Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Trend: Aktivkohle

Schwarze Zahnpasta für weißere Zähne? Die einen mögen es für einen Marketinggag halten, andere schwören darauf. ­Einige Anbieter haben ihren Produkten jedenfalls vor einiger Zeit Aktivkohle zugesetzt. Die große Oberfläche in der Kohle soll, so die Theorie, Schmutz aufnehmen und die Zähne weißer machen.

In unserer aktuellen Testkooperation mit der Stiftung Warentest haben wir die schwarzen Pas­ten erstmalig berücksichtigt. Sie können Verfärbungen von den Zähnen entfernen und sind auch zur Kariesprophylaxe ge­eignet. An die ungeschwärzten Spitzenprodukte in unserem Test kommen sie allerdings nicht heran.

Eine "nicht zufriedenstellend"

Dass wir uns das letzte Mal den Weißmachern gewidmet haben, liegt bereits einige Jahre zurück. Damals (Zahnpasten - Weißer geht´s nicht) gab es kein Produkt, das schlechter als mit "gut" abschnitt. Heuer fielen gleich vier Zahnpasten aus diesem erlauchten Kreis heraus.

Die Naturweiß Pfefferminz-Zahncreme von Logodent ist zur Kariesprophy­laxe ungeeignet. Das einzige Naturkos­metikpräparat im Test kassierte deshalb ein "nicht zufriedenstellend".

Optischer Effekt, Bleaching

Die Pasten von Müller/SensiDent (Zahncreme white) und dm/Dontodent (Brillant Weiss) schwächelten, was die Entfernung von Verfär­bungen anbelangt.

Zink gegen Zahnbelag und Mundgeruch

Die Zahnpasta whitening von Hofer/dentofit wäre an sich ein gutes Produkt. Dass sie nur mit einer durchschnittlichen Gesamtnote aus unserem Test hervorgeht, liegt an der unzureichenden Deklaration. Die Zahnpasta enthält Zink. Dass Zahnpasten dieses Spurenelement zugesetzt wird, ist an sich sinnvoll. Zink beugt Zahnbelag, Zahnstein und Mundgeruch vor.

Nimmt man allerdings über einen längeren Zeitraum zu viel davon auf, kann das Immunsystem geschwächt werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass Blutarmut oder Bewegungsstörungen auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder. Zinkhaltige Zahnpasten sollten deshalb mit einem Hinweis versehen sein, dass das Produkt für Kinder nicht geeignet ist. Dieser Hinweis fehlte auf der Tube. Deshalb wurde die Zahnpasta von Hofer im Test abgewertet.

Zwei sind "sehr gut"

In unserem Test liegt die Schönheits Zahnweiss von Perlweiss vorn, knapp gefolgt von der deutlich günstigeren Odol-med3 Extra White. Diese beiden Zahnpasten bieten nicht nur eine sehr gute Kariesprophy­laxe, sie entfernen auch Verfärbungen sehr gut. Um herauszufinden, wie gut die Zahn­pasten mit Verfärbungen fertigwurden, haben wir sie auf automatische Bürsten aufgetragen. Diese putzten vorbehandelte Modellzähne je zwei Mal täglich, mehrere Tage lang (je nach Auslobung der Zahn­pasten). Vorher und nachher wurde die ­Helligkeit der Zähne bestimmt.

Abrieb ermittelt

Bemerkenswert ist, dass die Extra White über einen niedrigen Abrieb verfügt. Der Abrieb wird durch kleine Putzkörper erreicht, die in jeder Zahnpasta enthalten sind. Die Putzkörper entfernen jedoch nicht nur unschöne Verfärbungen, sie können auch Schaden anrichten – etwa, wenn die Zahnhälse freiliegen. Wer empfindliche Zahnhälse hat, sollte dies mit seinem Zahnarzt besprechen. Gesunden Zähnen kann dagegen auch ein hoher Abrieb nichts anhaben. Leider ist auf den Tuben meist kein Hinweis zum Abrieb angegeben. Im Test wurde er deshalb für jedes Produkt ermittelt.

Optischer Effekt durch Blue Covarine

Einige der getesteten Produkte enthalten die Substanz Blue Covarine. Diese legt sich wie ein Schleier über die Zähne, sie erscheinen dann weniger gelb. Das funktioniert allerdings nicht bei allen Menschen gleich gut. Der Effekt ist zudem rein optischer Natur und hält nur für wenige Stunden an.

Auf die Zahngesundheit hat das keinerlei Auswirkungen. Im Test aus dem Jahr 2014 ließen sich die Hersteller noch nicht in die Karten schauen. Der Zusatz von Blue Covarine wurde nicht deklariert, was zu Abwertungen der betroffenen Präparate führte. Mittlerweile haben die Anbieter dazugelernt. Auf sechs Tuben ist vermerkt, dass sie Blue Covarine enthalten.

Bleaching mit Zahnarzt abklären

Eine andere Möglichkeit, für weißere Zähne zu sorgen, ist das Bleaching. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Zähne gesund sind. Wer unter unbehandelter Karies, entzündetem Zahnfleisch oder freiliegenden Zahnhälsen leidet, sollte aufs Bleaching verzichten. Die Behandlung ist auch nichts für Kinder und Jugendliche sowie für Menschen mit empfindlichen Zähnen.

Zu bedenken ist auch, dass Füllungen und Kronen nicht gebleicht werden können, diese müssen gegebenenfalls farblich angepasst werden. Wer mit einem Bleaching liebäugelt, sollte vorher mit seinem Zahnarzt abklären, woher die Verfärbung der Zähne stammt.

Testtabelle: Zahnpasten

VKI-Tipps

  • Weiß-Effekt: Zahnpasten mit Weiß-Effekt sind kein Wundermittel. Die Zähne können dadurch nicht weißer werden, als sie ursprünglich waren. Die Spezialpasten entfernen lediglich den Zahnbelag, der die Zähne verfärbt.
  • Abrieb: Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen sollten darauf achten, dass sie keine Zahnpasten mit hohem Abrieb verwenden. Leider ist die Stärke des Abriebs auf den meisten Tuben nach wie vor nicht angegeben. Im Zweifelsfall kann man sich auch beim Zahnarzt beraten lassen.
  • Kariesprophylaxe: Der beste optische Effekt nützt nichts, wenn eine Zahnpasta nicht vor Karies schützt. Derzeit ist Fluorid die einzige Substanz, die eine Karies­prophylaxe gewährleistet. Fürchten muss man sich vor Fluorid nicht. Die Substanz ist in den letzten Jahren zu Unrecht in Verruf geraten. Die Fluorid-Konzentration in Zahnpasten ist zu gering, als dass man gesundheitliche Probleme befürchten müsste (siehe dazu auch Zahnpasten - Gut geputzt und Zahnpasten: Sensitiv - Zu viel versprochen).

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest: 18 Zahnpasten mit ausgelobtem Weißeffekt.

Kariesprophylaxe durch Fluorid

Das Gesamtfluorid wird in Anlehnung an DIN 38405-D4 beziehungsweise an RL 2005/87/EG bestimmt. Die Beurteilung erfolgt durch einen Experten aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse nach Auswertung von wissenschaftlicher Literatur und Empfehlungen von Fachgesellschaften. Ist Fluorid in ausreichender Menge in Zahnpasten enthalten, beugt es Karies vor und fördert die Härtung des Zahnschmelzes.

Entfernen von Verfärbungen

Das Entfernen von Verfärbungen wird in Anlehnung an die Methode von Stookey G.K. et al. (In-vitro Removal of Stain with Dentifrices, J. Dent. Res. 61 (1982): 1236–1239) geprüft. Die entsprechende Messgröße heißt PCR (Pellicle Cleaning Ratio) und beschreibt, wie eine Zahnpasta gefärbte Auflagerungen entfernt. Bei diesem Testverfahren werden Schmelzproben von einer Größe von etwa 10 mal 10 Millimetern aus Rinder-Schneidezähnen verwendet. Sie haben eine dem menschlichen Zahn vergleichbare Struktur. Die Proben werden geglättet und poliert, einer Färbelösung ausgesetzt und dann unter genau definierten Bestimmungen geputzt. Die Reinigungswirkung einer Zahnpasta hängt dabei meist mit der Höhe des Abriebs am Dentin zusammen.

Verpackung

Die Entleerbarkeit der Tuben wird ermittelt und es wird geprüft, ob eine Originalitätssicherung vorhanden ist.

Deklaration und Werbeaussagen

Ein Experte prüft die Deklaration gemäß den Vorschriften der Kosmetikverordnung. Drei Experten prüfen die Lesbarkeit und die Werbeaussagen. Zusätzlich wird geprüft, ob passend zu den Werbeaussagen über die normale zahnpflegende Wirkung der Zahnpasta hinaus spezielle Wirkstoffe in der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) gekennzeichnet sind, für die eine unterstützende Wirkung wissenschaftlich belegt ist.

Weitere Untersuchungen

Abrieb am Dentin

Die Bestimmung des Abriebs am Dentin (Zahnbein) erfolgt in Anlehnung an Hefferren, J.J., Laboratory Method for Assessment of Dentifrice Abrasivity. J. Dent. Res, 55 (1976): 563–573. Die entsprechende Messgröße heißt RDA (Radioactive Dentin Abrasion). Bei diesem Testverfahren werden Dentinproben von Rinderzähnen radioaktiv markiert und unter genau definierten Bestimmungen geputzt. So wird geprüft, wie viel Dentin durch die Zahnpasta abgetragen wird.

PH-Wert

Der pH-Wert wird in Anlehnung an DIN EN ISO 11609:2008 beziehungsweise an DGF-Methode bestimmt.

Fluorid

Der Fluoridgehalt wird in Anlehnung an die ASU-Methode K84.06.01–2(EG) 1984–05 bestimmt, der Gehalt an Monofluorphosphaten wird mit einer ionenselektiven Elektrode angelehnt an DIN 38 405, Teil 4 bestimmt.

Zink

Der Zinkgehalt wird in Anlehnung an die ASU-Methode L00.00–19/1–6 per ICP-MS bestimmt.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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