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Luftreiniger steht auf Teppich im Wohnzimmer vor einem Sofa mit grauem Bezug, im Hintergrund Regal mit Grünpflanzen
Test Luftreiniger: Kein Gerät überzeugte in allen Teilbereichen. Drei erzielten ein gutes Gesamtergebnis, darunter das günstigste Produkt. Bild: 220 Selfmade studio / Shutterstock.com

Luftreiniger im Test: Welche sind die besten?

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Pollen, Feinstaub, Corona-Viren – diese Schadstoffe sollen Luftreiniger aus der Raumluft holen. Die meisten Geräte verbessern deren Qualität, zumindest mit neuen Filtern. Nur drei erledigen insgesamt einen guten Job.

Acht Produkte mit Filtern, zwei davon mit Ventilator

Kaum haben wir die Wintermonate mit sämtlichen Infekten hinter uns, befinden wir uns mitten in der Pollensaison. Pollenpartikel gelangen über Kleidung, Haustiere und sogar durch geschlossene, undichte Fenster und Türen in Wohnungen.

Die Luft in unseren vier Wänden kann auch mit Feinstaub belastet sein. Solche Mikropartikel aus der Raumluft tragen dazu bei, Erkrankungen wie Asthma oder Herz-Kreislauf-­Beschwerden zu verursachen. Zudem können Möbel und Teppiche schädliche Gase freisetzen und die Innenraumluft belasten.

Test Luftreiniger: Luftreiniger Wohnzimmer Feinstaub Pflanze
Luftreiniger: Wie gut klappt die Verbesserung der Raumluft? Acht Produkte mit Filtern, darunter zwei Modelle mit Ventilator, im Test. Bild: Casezy idea / Shutterstock.com

Luftreiniger für Wohnräume 

Von Luftreinigern erwarten wir eine Verbesserung der Raumluft. Wie gut das gelingt, haben wir gemeinsam mit der Stiftung Warentest anhand von acht Produkten mit Filtern, darunter zwei Modelle mit Ventilator, mit und ohne App, von 80 bis 690 Euro geprüft.

Was der Test von Luftreinigern bietet

In diesem Vergleich finden Sie werbefreie, unabhängige Testergebnisse. Nachfolgend die wichtigsten Fragen.

Welche Luftreiniger sind empfehlenswert?

Achten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung auf gute Noten bei Prüfpunkten, die Ihnen wichtig sind. Schauen Sie zudem neben den Gerätekosten auf die jährlichen ­Betriebskosten. Dazu zählen sowohl Stromkosten als auch Ausgaben für ­Ersatzfilter (zwischen 40 und 110 Euro).

So testen wir Luftreiniger

Im Test waren acht Luftreiniger, darunter zwei Produkte mit Ventilator.  Unabhängige Tester:innen prüften und bewerteten die Luftreiniger nach einheitlichen Testkriterien. Bewertet wurden: Ausstattung und technische Merkmale (Steuerung, Leistung, Lüfterstufen, Filterwechsel), Luftreinigung (Filtern von Aerosolpartikeln mit neuen und gebrauchten Filtern, Filtern von Gasen), Ventilation (bei zwei Geräten, die damit ausgestattet sind), Handhabung (Bedienen am Gerät und per App, Montage, Transport und Aufbewahrung, Anzeige der Luftqualität, Reinigen, Umwelteigenschaften (Geräusch, Stromverbrauch), Sicherheit, Schutz persönlicher Daten. 

Folgende Luftreiniger haben wir gemeinsam mit der Stiftung Warentest getestet:

Luftreiniger ohne Ventilator 

 Luftreiniger mit Ventilator

  • Dyson Purifier Cool Formaldehyde TP09
  • Philips Air performer 7000, AMF 765

 

Diese Luftreiniger haben wir 2021 getestet:

  • Ideal AP30 Pro
  • Levoit Core 400S
  • Medion MD 10378
  • Philips AC2887/10
  • Philips AC2939/10
  • Rowenta Intense Pure Air XL Connect PU6080
  • Xiaomi Mi Air Purifier Pro

>> Wenn Sie angemeldet sind, gelangen Sie hier direkt zur Testtabelle (Produktfinder) Luftreiniger 4/2024 und zur Testtabelle Luftreiniger 12/2021

Aerosolpartikel loswerden

Partikel filtern

Kleine Partikel wie Pilzsporen, Pollenteilchen und Viren schweben lange in der Luft. Für ihre Reduktion sorgen Hepafilter in den Geräten. Schneller absinkenden groben Hausstaub wischen Sie einfach weg.

Größter Nutzen

Messungen zeigen, die Partikelkonzentration in Wohnungen ist um 8 Uhr, 12 Uhr und 19 Uhr am höchsten. Also dann, wenn sich die meisten Menschen zum Essen treffen. Luftreinigung rentiert sich dann besonders.

Regelmäßig lüften

Morgens und abends mindestens fünf Minuten stoßlüften.

Worauf es beim Filterwechsel ankommt

Filterform

Filter gibt es in verschiedenen Formen. Beispielsweise nutzt Xiaomi zylindrische Filter, Levoit hingegen flache. Beide Arten reinigen gut. 

Häufigkeit

Wechseln Sie die Filter nach etwa sechs bis zwölf Monaten, je Nutzungshäufigkeit des Gerätes. Alle getesteten Geräte zeigen an, wann der Wechsel nötig ist.

Regelmäßig durchführen

Tauschen Sie Hepa- und Aktivkohlefilter regelmäßig, etwa alle sechs bis zwölf Monate. Die meisten Geräte verfügen über einen Vorfilter zum Auffangen von grobem Schmutz. Manche Hersteller empfehlen, diesen Vorfilter zusätzlich alle zwei bis vier Wochen zu reinigen, also abzusaugen oder abzuwischen.

 

 

Nehmen Sie den Filterwechsel gleich zum Anlass, auch über die Gehäuseinnenseiten zu wischen. 

Sensor

Säubern Sie im Zuge des Filterwechsels auch den Sensor für die Luftqualität. Er kann ebenfalls verschmutzen und lässt sich mittels Wattestäbchen reinigen.

Filterkontakt vermeiden

Allergiker, die auf Staub oder Pollen empfindlich reagieren, vermeiden nach Möglichkeit das Hantieren mit den Filtern. Vielleicht kann eine andere Person im Haushalt den Filterwechsel übernehmen bzw. den alten Filter im Hausmüll entsorgen. Sollte das nicht machbar sein, tragen Sie Einmalhandschuhe und eine Schutzmaske beim Filtertausch. Rowenta rät Allergikern übrigens, den Filterwechsel nicht selbst durchzuführen.

Günstigster Luftreiniger unter den Besten

Zwar überzeugte kein Gerät in allen Teilbereichen, die Ergebnisse können sich dennoch sehen lassen. Achten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung auf gute Noten bei Prüfpunkten, die Ihnen wichtig sind. Schauen Sie zudem neben den Gerätekosten auf die jährlichen ­Betriebskosten. Dazu zählen sowohl Stromkosten als auch Ausgaben für ­Ersatzfilter (zwischen 30 und 110 Euro).

Was bringen sie wirklich?

Mit Ausnahme von Dyson sammeln alle Modelle Aerosolteilchen mit neuen ­Filtern gründlich ein. Mit gealterten ­Filtern arbeiten nur drei Produkte gut, alle anderen zumindest mittelmäßig. Schadstoffe wie Formaldehyd entfernen nur drei Luftreiniger effektiv: Trotec, Ideal und Dyson. Ideal AP40 ist zwar mit dem stärksten Filter ausgestattet. Jedoch hat er eklatante Handhabungsschwächen.

Der günstigste Testteilnehmer, Trotec Airgoclean (80 Euro), erzielte ein gutes Gesamtergebnis, ebenso Bosch Air 4000 und Kärcher AF 30. Die drei Besten filtern nicht nur Partikel gut, sie werken auch sparsam. Fünf Modelle performten mittelmäßig.

Luftreinigung

Beim wichtigsten Prüfkriterium, der Luftreinigung, ging es darum, wie gut die Geräte winzige Aerosolpartikel und schädliche Gase filtern. Die Filterwirkung für Aerosole prüften wir mittels Paraffinöltröpfchen mit einem Durchmesser von 0,12 bis 1 Mikrometer. Zur Orientierung: Ein menschliches Haar ist etwa 50 bis 100 Mikrometer dick. Anders gesagt, ein Mikrometer entspricht einem Millionstel Meter, also in etwa der Größe von Feinstaub und Aero­solpartikeln, an denen Corona-Viren haften können.

Wir prüften die Filter­leistung in einer 30 Kubikmeter großen Prüfkammer und rechneten die Ergebnisse auf ein Zimmer mit 16 Quadratmetern und zweieinhalb Metern Höhe um. Sieben Luftreiniger mit neuen Filtern reduzierten die Aerosolkonzentration innerhalb von 20 Minuten um 90 bis 98 Prozent. Ist das Zimmer größer, ­dauert es länger. Dyson schaffte nur ein Verringern um 73 Prozent.

In Schulnoten ausgedrückt, reinigten mit neuen Filtern die meisten gut oder sogar sehr gut (Levoit und Ideal). Auch mit gebrauchten Filtern erzielten sie ­zumindest eine Drei. Besonders für ­Allergiker:innen ist es wichtig, dass auf Filter, die schon einige Zeit im Gebrauch sind, Verlass ist.

Nachlassende Filterwirkung

Forschungszigaretten Simulation Filteralterung
Wir setzten die Filter dem Rauch von 100 Forschungszigaretten aus, um die Filteralterung zu simulieren. Bild: Carsten Behler

Die Filterwirkung lässt mit der Zeit nach. Deshalb ließen wir die Filter in ­einem gesonderten Durchgang mit dem Rauch von 100 Zigaretten künstlich um mehrere Monate altern. Nur Bosch, Levoit und Trotec hatten dann noch eine gute Filterwirkung. Schädliche Gase filtern Folgende: Trotec, Ideal und Dyson reduzierten gasförmige Luftschadstoffe wie For­maldehyd und Toluol, die beispielsweise aus Lacken, Farben oder Klebern stammen können.

Formaldehyd kann die Atemwege reizen und in hoher Konzentration Krebs verursachen. Toluol wirkt auf das Nervensystem und kann etwa zu Benommenheit führen. Ein weiterer Durchlauf in der Prüfkammer zeigte, nur drei Geräte meistern diese Disziplin erfolgreich: Der Filter von Ideal reduzierte die Konzentration beider Gase innerhalb von 20 Minuten um mehr als drei Viertel. Dyson schaffte die Hälfte. Trotec drosselte Formaldehyd um 80 Prozent, Toluol um 15. 

Das Gerät von Ideal hat übrigens viele gute Seiten. So sorgt es für die sauberste Luft im Test. Ausgestattet mit neuen Filtern, sammelt der Ideal-Luftreiniger Aeorosolpartikel und als Einziger auch Gase sehr gut ein. Allerdings patzte er bei der Anzeige der Luftqualität. Die am Gerät angezeigte stimmt nicht mit der tatsächlichen Luftqualität überein. In diesem Punkt schwächelte auch der Dyson. 

Was die Apps preisgeben

Fünf Luftreiniger lassen sich per App steuern, was meist besser funktioniert als am Gerät. Ideal tanzt aus der Reihe, denn er ist als Einziger nicht von unterwegs steuerbar. Levoit ist zu freizügig bei der Weitergabe von Informationen. Wozu landen bei seinem Einsatz Nutzungsstatistiken und ­Name des ­Mobilfunkanbieters über die App bei Facebook?

Produktfinder Luftreiniger 4/2024

Klicken Sie auf den Link. Filtern, vergleichen, sortieren, ausdrucken: In unserem Produktfinder stellen wir Ihnen Testergebnisse von 8 Produkten zur Verfügung. (Stand: Februar 2024) Eine Anleitung für die Nutzung unserer Produktfinder finden Sie unter konsument.at/produktfinder-hilfe.

Produktfinder

GUT&GÜNSTIG

Als GUT&GÜNSTIG empfehlen wir Produkte mit ausgewogenem Preis-Leistungs-Verhältnis. Im aktuellen Test ist das Trotec Airgoclean 170 E. Infos zu unseren Auswahlkriterien finden Sie unter konsument.at/gut-und-guenstig.

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