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Blumenerde - Sieger mit Schattenseite

Wer Blumenerde kauft, erwartet sich, dass seine Zimmerpflanzen, die Blumen im Fensterkisterl oder die Paradeiser am Balkon darin prächtig gedeihen. Nicht alle im Handel erhältlichen Produkte erfüllen diesen Anspruch gleich gut.

Blumenerde im Test: durchwachsenes Ergebnis; (Bild: VKI)

Diese Produkte finden Sie im Test: 

  • bellaflora Qualitätsblumenerde
  • COMPO Bio Universal-Erde
  • Dehner Bio Universal-Erde
  • Die österreichische Gärtnererde Bio Hochbeeterde
  • Empfinger Premium Tante Mizzis Hochbeet Erde Bio
  • Euflor Bio Hochbeeterde
  • FloraSelf Blumenerde
  • Gardenline Profi-Blumenerde 7894
  • Günstiger Garten Universal Erde
  • Guter Grund Torffreie Blumenerde
  • Impos Blumenerde
  • OBI Living Garden Bio Blumenerde torffrei
  • ökohum Bio-Universalerde
  • Seramis Blumenerde
  • Spar Blumenerde
  • Starkl Bio Universalerde

Die Testtabelle informiert über: Testurteil, Preis pro 10l, tasächliches Füllvolumen in l, enthält Torf, Nährstoffe, Salzgehalt in g/l, pH-Wert, Nachdüngung, Kennzeichnung, Pflanzenverträglichkeit, Mikrobiologie, Belastung durch Schwermetalle, Fremd- und Ballaststoffe, Bestimmung der Füllmenge. - Lesen sie hier den Testbericht:


Wir waren in Baumärkten, Supermärkten und Fachgeschäften sowie am Mistplatz der Magistratsabteilung 48 in Wien und haben insgesamt 16 verschiedene Blumenerden gekauft, davon die Hälfte ohne Torf.

Prüfung: Nährstoffe, pH-Wert, Salzgehalt, Schwermetalle, Keime

Wir ließen sie auf die verfügbaren Nährstoffe, auf ihren pH-Wert und Salzgehalt prüfen, auf Schwermetalle, krankheitserregende Keime und den Anteil von unerwünschten Fremdstoffen und verglichen auch, wie weit dies dem in der Düngemittelverordnung für Kultursubstrate festgelegten Rahmen sowie der Auslobung am Produkt selbst entsprach.

Wie bekommt die Erde der Pflanze?

Nicht zuletzt wurde im Praxisversuch die sogenannte Pflanzenverträglichkeit der Blumenerden getestet. Das bedeutet: Ist die Pflanze – in unserem Fall Chinakohl – kräftig und gesund? Wie viel Pflanzenfrischsubstanz wird in welcher Zeit gebildet? Die Untersuchungen wurden von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) auf Basis der jeweils relevanten ÖNORM durchgeführt.

Torf in Pflanzenerden: problematisch, aber gesetzlich erlaubt

Durchwachsenes Ergebnis

Bei unserem Test im vergangenen Jahr schnitten 10 von 19 Erden mit „sehr gut“ oder „gut“ ab, die restlichen 9 waren „weniger zufriedenstellend“ bzw. „nicht zufriedenstellend“. Heuer gibt es mit der FloraSelf Blumenerde, gekauft bei Hornbach, genau ein „sehr gutes“ Produkt. Die „österreichische Gärtnererde Bio Hochbeeterde“, gekauft bei Diwoky, bekam ein „gut“. Weitere sechs Produkte konnten wir mit „durchschnittlich“ bewerten. Genau die Hälfte, nämlich 8 von 16, waren „weniger zufriedenstellend“ bzw. „nicht zufriedenstellend“. Das ist insgesamt kein besonders gutes Ergebnis. Und dass ausgerechnet auf den ersten beiden Plätzen Produkte mit Torf liegen, schmerzt.

Torf: problematisch aber gesetzlich erlaubt

Wir haben vergangenes Jahr etliche kritische Zuschriften bekommen: Die Leser meinten, dass Produkte mit Torf keine guten Bewertungen bekommen dürften. Ja, uns ist die Torf-Problematik bekannt (siehe auch Kasten „Ohne Torf …“). Doch ob es uns gefällt oder nicht: Torf ist ein gesetzlich erlaubter Bestandteil der Pflanzenerden. Ausschließlich torffreie Produkte zu testen, wäre daher unseriös. Auch Abwertungen für das Vorhandensein eines Produktbestandteils, der gesetzlich erlaubt ist, wären Willkür. Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben es selbst in der Hand, zu torffreien Produkten zu greifen, wenn Ihnen der Schutz von Torfmooren ein Anliegen ist.

Pflanz mit der Bio-Erde

Von den untersuchten Produkten waren acht als Bio-Erde ausgelobt. Wer meint, dass diese Erden torffrei seien, irrt jedoch. Zwei davon – unser Zweitplatzierter, die „österreichische Gärtnererde“, sowie die „Bio Hochbeeterde“ von Euflor – enthielten unter anderem Torf. "Das darf ja wohl nicht sein!“, denken da vermutlich viele. Doch leider: Es darf.

Denn im Gegensatz zu den Vorschriften für Bio-Lebensmittel existieren keine eigenen Kriterien dafür, wie Bio-Erde beschaffen sein muss. Sie muss lediglich für den Bio-Landbau zugelassen sein. Kultursubstrate, die für die biologische Landwirtschaft in Österreich zugelassen und erlaubt sind, müssen im Betriebsmittelkatalog von InfoXgen gelistet sein. Tatsache ist: Im Handel gibt es „Bio“-Blumenerden zu kaufen, die auf dieser Betriebsmittelliste aufscheinen, und solche, die das nicht tun.

Erde für Bio-Landbau: vage Einschränkungen

Man wird daher auch kein EU- oder AMA-Ökosiegel auf diesen Erden finden. Die Zulassungskriterien für den Bio-Landbau sind in der EU-Verordnung 889/2008 definiert. Dort gibt es für Bodenverbesserer, wie sie dort genannt werden und als Ausgangsstoffe für Kultursubstrate in Betracht kommen, zwar Einschränkungen – etwa, dass sie keinen Mist aus „industrieller Tierhaltung“ (eine wenig präzise Definition) enthalten dürfen. Im Gegensatz zur Bio-Lebensmittel-Produktion gilt aber nicht, dass nur Ausgangsstoffe aus biologischer Produktion verwendet werden dürfen. Kompostierte Pflanzenreste etwa können aus jeder Anbauform stammen. Und auch Torf ist erlaubt.

Pflanzenerde kaufen: auf Umweltzeichen achten

Umweltzeichen mit strengen Kriterien

Sicher geht, wer auf das Österreichische Umweltzeichen achtet. Neben anderen Kriterien ist Torf explizit ausgeschlossen. Entsprechende Produkte finden sich in unserem Test auf den Plätzen drei und fünf, nämlich „ökohum“ sowie „Guter Grund“ von der für die Abfallwirtschaft zuständigen Wiener Magistratsabteilung 48. Für das MA-48-Produkt gibt es noch zwei weitere gute Gründe: Es gehört mit einem Preis von 1,80 Euro pro 10 Liter zu den günstigen Produkten in unserem Test, und mit einem Füllvolumen von 18 Litern ist die Packung vergleichsweise rückenschonend transportierbar bzw. hat man solcherart bei wenig Bedarf eine bessere Möglichkeit, Reste zu vermeiden.

Preis/10l: unter einem bis 6,11 Euro

Die Preisspanne insgesamt lag bei unserem Einkauf zwischen 0,60 Euro (pro 10 Liter) für die Spar Blumenerde und 6,11 Euro für die Blumenerde von Seramis aus dem Lagerhaus Tulln. Drei Produkte kosteten weniger als 1 Euro pro 10 Liter, zwei weitere lagen unter 2 Euro, fünf Produkte bewegten sich im Bereich zwischen 2 und 3 Euro und weitere fünf zwischen 3 und 4 Euro.

Füllmenge: rätselhafter Schwund

Die Gebinde lagen in Größen zwischen 18 und 60 Litern Nennfüllmenge vor. Mit einem Näherungsverfahren ermittelten wir über die Feuchtedichte des Substrats die tatsächliche Füllmenge. Die errechneten Werte wichen bei manchen Produkten extrem von den angegebenen ab. Negativer Spitzenreiter war hier Seramis mit 11,1 anstelle von 20 Litern, gefolgt von Empfinger Premium mit nur 68 Prozent der angegebenen Füllmenge. Auch wenn die Füllmenge sich im Laufe der Lagerung verringern kann, so sind das doch erhebliche Abweichungen.

Nach der Gartenarbeit auf Hygiene achten

Nährstoffe, Keime, Schwermetalle

Die Nährstoffe lagen fast überall im Bereich der in der ÖNORM S 2021 vorgegebenen Werte. Ausreißer nach unten war OBI Living Garden. Hier war deutlich zu wenig Stickstoff verfügbar, was zur Abwertung bei der Nährstoffbewertung führte.

Blei und Cadmium im unkritischen Bereich

Bei vereinzelten Proben wurden Blei und Cadmium in geringen, aber unkritischen Mengen nachgewiesen. Prinzipiell sind Schwermetalle in Kultursubstraten gut an die organische Substanz gebunden. Doch wenn der pH-Wert unter 4,5 ins deutlich saure Milieu sinkt, können Schwermetalle für die Pflanze leichter verfügbar werden und so in die Nahrung gelangen. Wenn Sie geerntetes Gemüse waschen –was ohnehin sinnvoll ist –, sind Sie auf der sicheren Seite.

Vereinzelt erhöhte Kunststoffwerte

Glas-, Metall- und Kunststoffteile mit einem Durchmesser über 2 mm dürfen in Summe nicht mehr als 0,4 Prozent der Masse ausmachen, davon der Kunststoff maximal 0,1 Prozent.

Die meisten Proben lagen weit unter den erlaubten Werten. „Günstiger Garten“ überschritt den erlaubten Grenzwert von Kunststoff, drei weitere Produkte wiesen innerhalb des Rahmens erhöhte Werte auf. Alle vier wurden daher in dieser Kategorie abgewertet.

Pflanzenverträglichkeit: nur drei Mal sehr gut

Schlecht bestellt war es um die Pflanzenverträglichkeit. Nur drei Produkte schnitten hier sehr gut ab (FloraSelf, Die österreichische Gärtnererde und Gardenline). Bei acht Erden wurde das Urteil in dieser Kategorie sogar abgewertet. Im Keimstadium traten noch keine Probleme auf. Beim Zuwachs an Pflanzenfrischsubstanz haperte es dann aber gewaltig. Drei Produkte (Euflor, OBI Living Garden und Spar) bildeten sogar weniger als 50 Prozent Pflanzenfrischsubstanz im Vergleich zur Testgruppe im Vergleichssubstrat. 80 Prozent sollten es laut ÖNORM S 2021 mindestens sein.

Keimbelastung durch Listeria monocytogenes

In sechs Säcken wurden beim Test auf die Keimbelastung Listeria monocytogenes nachgewiesen. In Lebensmitteln können sie beim Menschen zur Listeriose, einer gefährlichen Krankheit, führen.

Besser nicht vom Beet naschen

Listerien in der Blumenerde gehen nicht in die Pflanzen über! Bei der Arbeit sollte man aber vorsichtshalber Handschuhe tragen, nicht mit erdigen Fingern vom Beet naschen, Radieschen, Karotten etc. vor dem Verzehr mit ausreichend Wasser reinigen und nach Abschluss der Gartenarbeit auch die Hände immer gründlich mit Seife waschen. Aufgrund der von der Erde ausgehenden Gesundheitsgefahr wurden alle betroffenen Produkte mit „nicht zufriedenstellend“ beurteilt.

Testtabelle: Blumenerde

Ohne Torf - in jeder Hinsicht besser

Torf ist ein beliebter Bestandteil von Blumenerden. Er ist preisgünstig, leicht, lockert die Erde und ist ein guter Wasserspeicher. Viele handelsübliche Garten- und Blumenerden bestehen daher bis zu 90 Prozent aus Torf. Torfersatz in Blumenerden können z.B. Holzhäcksel, Flachsschäben oder Xylit sein. Xylit ist in diesem Fall ein Nebenprodukt der Braunkohlegewinnung und hat nichts mit dem gleichnamigen Birkenzucker zu tun.

Hoher Säuregrad ungünstig für Pflanzen

Doch Torf hat auch Nachteile: Zwar speichert er viel Wasser, trocknet er aber einmal aus, wird er fast wasserabweisend. Sein hoher Säuregrad ist für viele Pflanzen ungünstig, kann aber mit Kalk ausgeglichen werden.

Problematisch für die Umwelt

Vor allem aber ist die Torfgewinnung für die Umwelt höchst problematisch. Torf entsteht in Mooren aus im Wasser unter Luftabschluss abgestorbenen Pflanzenteilen. Das Wachstum einer einen Meter dicken Torfschicht dauert tausend Jahre. Produktangaben wie „aus nachhaltigem Torfabbau“ sind daher völliger Unsinn, denn wer kratzt jährlich eine lediglich einen Millimeter dünne Schicht vom Torfmoor ab? Auch allfällige „Renaturierungsmaßnahmen“ fallen eher unter „Greenwashing“ (also Maßnahmen, die getroffen werden, um einem Produkt oder Herstellungsprozess ein Öko-Mäntelchen umzuhängen). Denn auch wenn ein Abbaugebiet wieder bepflanzt wird: Das Torfmoor ist unwiederbringlich verloren. Nicht zuletzt: Beim Abbau gibt Torf das dort gebundene CO2 wieder frei. Wer torffreie Blumenerde kauft, leistet damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz!

VKI-Tipps

  • Kaufen Sie für Ihre Pflanzen die passende Erde. Zu viele Nährstoffe sind genauso ungünstig wie zu wenige. Gelblich verfärbte Blätter und schwaches Wachstum sind die Folge. Zur einfachen Orientierung sind auf der Packung Substratgruppen angeführt. Für Keimlinge und Jungpflanzen greifen Sie zu Kultursubstraten der Substratgruppe I für Pflanzen mit geringem und mittlerem Nährstoffbedarf. Für alles, was üppig blüht und grünt, für Gemüse- und Obstpflanzen wählen Sie Produkte der Substratgruppe II für Pflanzen mit höherem Nährstoffbedarf.
  • Pflanze beobachten. Die Angaben auf der Packung bieten einen ungefähren Richtwert dafür, wann es Zeit ist, nachzudüngen. Behalten Sie die Pflanze trotzdem selber im Auge. Denn das Verhältnis von Pflanze und Topfgröße sowie der individuelle Nährstoffbedarf der Pflanze haben ebenfalls Einfluss auf den richtigen Zeitpunkt.
  • Bevorzugen Sie torffreie Erde. Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen sind immer torffrei. Bei allen anderen, auch bei solchen mit der Bezeichnung „Bio“, informieren Sie sich immer auf der Packung.
  • Hygiene. Erde kann schädliche Keime enthalten. Verwenden Sie beim Hantieren damit Handschuhe.
  • Düngen. Ist die Erde noch krümelig und frei von Schädlingen, muss sie nicht komplett ausgetauscht werden. Fehlende Nährstoffe können mit organischem Dünger (Kompost) oder mineralischem Dünger zugeführt werden.
  • Umwelt-Tipp. Schädlingsbekämpfung geht vielfach auch ohne Gift. Nützlinge fressen Blattläuse & Co. Mehr dazu z.B. auf Die Umweltberatung: ökologisch Gärtnern.

 

Testkriterien

Die Untersuchungen wurden von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) durchgeführt. Es wurden 16 Blumenerden für den Hobbygartenbereich in Baumärkten sowie Fachgeschäften eingekauft, darunter acht torffreie Produkte.

Die Bestimmung der verfügbaren Nährstoffe, des pH-Werts und des Salzgehalts erfolgte gemäß ÖNORM S 2021. Der verfügbare Stickstoff wurde mittels SFAS Autoanalyser ermittelt, Phosphat und Kalium nach der CAL-Methode mittels ICP-OES. Die Acidität wurde mittels pH-Meter bestimmt, der Salzgehalt mittels Leitfähigkeitsmesszelle. Die Bestimmung der Pflanzenverträglichkeit erfolgte gemäß ÖNORM EN 16086-1 durch den Wachstumstest mit Chinakohl im Topf.
Die Untersuchung der Mikrobiologie (Escherichia coli O157:H7, Listeria monocytogenes, Campylobacter sp., Salmonella sp.) erfolgte gemäß ÖNORM S 2204 und Kompostverordnung.

Die Analyse der Schwermetalle erfolgte gemäß ÖNORM EN 16174 und ÖNORM EN 13650 mittels ICP-OES, die Bestimmung von Quecksilber mittels direkter Feststoff-Analyse.

Der Ballaststoffanteil in der Trockensubstanz wurde mittels Auflichtmikroskop gemäß Düngemittelverordnung ermittelt. Nach der Bestimmung der Feuchtdichte des Substrats gemäß ÖNORM S 2021 wurde die Füllmenge berechnet.

Die Kennzeichnung der Verpackung wurde von einem Experten gemäß dem Düngemittelgesetz beurteilt.

Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich gravierende Mängel auch deutlich auf das Testurteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die normale Gewichtung den Mangel nicht deutlich macht. Abwertungen sind in den Tabellen mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen werden angewendet:

  • Nährstoffbeurteilung: Ist der verfügbare Gehalt an Stickstoff durchschnittlich oder schlechter, kann die Nährstoffbeurteilung nur um eine Note besser sein. Ist der verfügbare Gehalt an Kalium nicht zufriedenstellend, kann die Nährstoffbeurteilung nur zwei Noten besser sein. Ist der Prüfpunkt Nährstoffbeurteilung weniger zufriedenstellend oder schlechter, kann das Testurteil nicht besser sein.
  • Pflanzenverträglichkeit: Ist der Prüfpunkt Pflanzenverträglichkeit weniger zufriedenstellend oder schlechter, kann das Testurteil nur um eine Note besser sein.
  • Mikrobiologie: Die Mikrobiologie kann nicht besser sein als das schlechteste Einzelurteil. Ist das Urteil Mikrobiologie nicht zufriedenstellend, kann das Testurteil nicht besser sein.
  • Schwermetalle: Wird ein Einzelschwermetall mit nicht zufriedenstellend beurteilt, kann der Prüfpunkt Schwermetalle nicht besser sein. Ist das Urteil Schwermetalle nicht zufriedenstellend, kann das Testurteil nur eine Note besser sein.
  • Fremd- und Ballaststoffe: Ist der Prüfpunkt Fremd- und Ballaststoffe durchschnittlich oder schlechter, kann das Testurteil nur um eine Note besser sein.
     

Stellungnahmen

Bellaflora Qualitätsblumenerde
Als verantwortungsvolles Handelsunternehmen und Qualitätsanbieter sind uns sichere und unbedenkliche Produkte höchster Güte ein zentrales Anliegen. Unsere Eigenmarken werden nach strengen Standards mit ausgewählten Partnern produziert, die in ihrem Bereich zu den Qualitäts- und Marktführern zählen. bellaflora und seine Herstellungspartner sorgen für die strikte Einhaltung der geltenden österreichischen Normen für Substrate. Wir stellen uns immer gern unabhängigen Tests und Bewertungen. Wir bedauern sehr, dass die Erden „bellaflora Qualitätsblumenerde“ / „Günstiger Garten Universal Erde“ im VKI-Test als "nicht zufriedenstellend“ bewertet wurden. Wir haben sofort reagiert und diese Produkte aus unserem Sortiment genommen und mit Qualitätserden anderer Hersteller ersetzt. Wir evaluieren den Herstellungsprozess und lassen die Produkte gerade von externen Experten überprüfen. Alle bellaflora Substrate werden nach den strengsten Kriterien hergestellt und wurden von unabhängigen Instituten getestet. Die Ergebnisse haben zu 100% den gesetzlichen österreichischen Vorgaben und unseren überaus strengen Qualitätsvorgaben entsprochen. Wir ersuchen daher dringend um den Originaltestbericht, die Angabe des Prüfverfahrens und die Rückstellproben für eine vergleichende Analyse durch unseren Hersteller bzw. externe Prüfinstitute.
Patricia Schweiger-Bodner, Geschäftsleitung
Bellaflora Gartencenter GmbH

Starkl BIO-Universalerde
Wir bedauern, dass laut VKI bei der Untersuchung in der genannten  Erde Listerien nachgewiesen wurden. Listerien sind Keime, die in der  Umwelt ganz natürlich weit verbreitet vorkommen. Sie sind in der  Erde, auf Pflanzen, auf Obst und Gemüse sowie in Abwässern zu finden.  Unsere torffreien Erden werden aus hochwertigen Rohstoffen wie  Rindenhumus und Holzfaser hergestellt. Dort findet eine hohe mikro- biologische Aktivität statt. Eine Vielzahl an Bakterien, Pilzen, Protozoen  und Algen lebt in dieser organischen Masse ebenso wie im Gartenboden. Ob L. in einer Probe nachgewiesen werden oder nicht, ist  dementsprechend ein Zufall. Der Eintrag von Listerien kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, insbesondere durch Tiere, wie z.B.  Vögel. Da die Rohstoffe im Freien gelagert werden, ist trotz ständiger  Qualitätskontrollen ein Ausschluss nicht möglich. "Daher empfehlen  wir, bei der Arbeit mit Blumenerde stets Handschuhe zu tragen.  Wenn man das gar nicht möchte, raten wir, sich danach besonders sorgfältig die Hände zu waschen", sagte auch VKI-Projektleiter Christian  Undeutsch zu dem im Vorjahr durchgeführtem Test, bei dem andere  Erdenmarken mit dem gleichen Problem konfrontiert wurden.
Dr. Helga Starkl

Gardenline Profi-Blumenerde
Wir haben uns umgehend mit unserem Lieferanten in Verbindung gesetzt, welcher uns versichert hat, nach dem VKI Test-Ergebnis aus dem Vorjahr, alle eingesetzten Rohstoffe einer detaillierten Prüfung unterzogen zu haben. Diese Detailanalyse hat ergeben, dass das größte Risiko von Listerien Kontaminationen der Rohstoff Kompost darstellt (obwohl natürlich auch dieser seitens Rohstofflieferanten eingehend geprüft wird). Auf Basis dieser Erkenntnis wurde der Rohstoff Kompost demnach völlig aus der Rezeptur der Profi Blumenerde entfernt. Zudem möchten wir festhalten, dass eigene Untersuchungen zu den aktuell eingesetzten Rohstoffkomponenten keine Auffälligkeiten ergeben haben. Gänzlich ausschließen kann man Kreuzkontaminationen im gesamten Kreislauf dennoch nicht, weshalb die neue EU Düngermittelverordnung auch keine gesetzliche Regelung bei Kultursubstraten zum Thema Listerien vorsieht. Gemeinsam mit unserem Lieferanten widmen wir uns bereits seit einem Jahr proaktiv dem Thema Reduzierung von Keimen wie Listerien, bei der Produktion von Blumenerde, weshalb wir feststellen mussten, das Vorkommen weder durch technische noch durch andere Maßnahmen zu 100 % ausschließen zu können. Auch deshalb starten wir in Kürze (durch Covid 19 verzögert) mit wissenschaftlicher Unterstützung ein weiteres Projekt zu dieser Problematik. Schließlich möchten wir festhalten, dass Endverbraucher unter der Berücksichtigung üblicher Hygienemaßnahmen, wie dem Händewaschen nach der Arbeit mit Erde, keinem erhöhten gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind.
HOFER KG
Customer Interaction S/E

Euflor Bio Hochbeeterde
Als Wurzelraum für Nutz- und Zierpflanzen sollen Blumenerden ein gesundes und üppiges Wachstum sicherstellen. Allerdings bieten sie auch einen natürlichen Nährboden für Keime, also auch für das ubiquitär vorkommende Bakterium Listeria monocytogenes. Selbstverständlich steht der Schutz der Gesundheit des Anwenders an oberster Stelle. Wir nehmen das Thema zur mikrobiologischen Produktqualität und die Vorgaben der geltenden österreichischen Düngemittelverordnung sehr ernst. Unsere regelmäßigen Untersuchungen der Ausgangsstoffe und Fertigprodukte zeigen, dass das Vorkommen von Listeria monocytogenes kein grundsätzliches Problem darstellt. Aus unserer Sicht handelt es sich um einen Einzelfall. Gerne stellen wir Analysenergebnisse zur Verfügung. Bedauerlicherweise reicht das Zeitfenster bis zur Abgabefrist der Stellungnahme nicht aus, um ein Untersuchungsergebnis des Rückstellmusters der betroffenen Charge vorzulegen. Da die Infektion oral oder über Schmierinfektionen bei Weichteilentzündungen erfolgen kann, raten wir, wie auch der VKI Bereichsleiter Christian Undeutsch, im Rahmen der persönlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen zu gründlichem Händewaschen nach, oder dem Tragen von Handschuhen während der Verwendung von Blumenerden. Wir bedauern, dass Ihr Urteil aufgrund der hohen Gewichtung des Parameters "nicht zufriedenstellend“  ausfällt.
DI Franziska Baumeister
Gartenhilfe Gmbh

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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Mehr unterTestplakette: Info

Leserreaktionen

Panikmache?

Könnt Ihr mal die genauen mikrobiologischen Werte publizieren, bevor hier unnötig mit Listerien Panik gemacht wird? Blumenerde wird bekanntlich nicht oral verzehrt und bei pathogenen Listerien gibt es selbst bei Lebensmitteln Grenzwerte ... Also bitte die Kirche im Dorf lassen.

User "Xylitol"
(aus KONSUMENT 9/2020)

Die Düngemittelverordnung, in der Kultursubstrate (und da gehört Blumenerde dazu) geregelt sind, legt fest, dass beispielsweise Listeria monocytogenes in einer 50-Gramm-Probe nicht nachweisbar sein darf. Es gibt also nur einen positiven oder negativen Befund. Anders gesagt: Es ist egal, ob man sich an einer ein bisschen oder an einer stark verkeimten Erde ansteckt. In der Testtabelle gewichten wir die Mikrobiologie mit 10 % vom Gesamttestergebnis; damit lassen wir die Kirche im Dorf. Übrigens: 2010 enthielten Quargel der Firma Prolactal Listerien; zwei Menschen starben.

Die Redaktion

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