18 Bodenstaubsauger bis 800 Watt, 10 mit Beutel, 8 mit Staubbox wurden von der deutschen Stiftung Warentest getestet.
Bewertet wurde nach vier Prüfungsschwerpunkten: Saugen, Handhabung, Umwelteigenschaften und Haltbarkeit.
Die Staubsauger werden anonym im Handel eingekauft. Es werden weder kostenlose Muster noch Prototypen getestet.
Die Noten für jeden Schwerpunkt heißen Gruppenurteile. Das Testurteil wird aus den Gruppenurteilen berechnet. Letztere ergeben sich aus mehreren Einzelurteilen. Je bedeutender ein Gruppenurteil für das Produkt, desto höher ist die Gewichtung im Testurteil. Die Gewichtungen für die Gruppenurteile betragen:
- Saugen 45 %,
- Handhabung 30 %,
- Umwelteigenschaften 15 %,
- Schadstoffe 0 %
- Haltbarkeit 10 %
- Sicherheit 0 %
Saugen 45 %
Staubaufnahme. Die Tester messen die Staubaufnahme der Staubsauger in Anlehnung an die Norm EN 60312 und an Norm EN 60312-1. Damit alle Prüflinge die gleichen Bedingungen haben, ist selbst der Staub genormt. Die Prüfungen auf Wilton-Teppichboden (Veloursteppich) erfolgen bei maximaler Saugleistung zuerst mit neuen Staubbeuteln beziehungsweise Staubboxen, danach mit gefüllten: Füllungen jeweils 200 Gramm, danach 400 Gramm DMT8-Staub. Dabei handelt es sich um einen synthetischen Staubsaugerprüfstaub, der von seiner Charakteristik realem Hausstaub entspricht.
Die Tester messen zusätzlich die Staubaufnahme bei einer Schiebekraft von 30 Newton. Das entspricht in etwa der Kraft, die ein Erwachsener beim Staubsaugen akzeptabel findet. Für diese Prüfung saugen die Staubsauger mit leerem Staubbeutel beziehungsweise Behälter. Die Tester regeln die Saugleistung der Staubsauger soweit herunter, dass sich die Düsen mit 30 Newton schieben lassen. Jeder Staubsauger läuft in dieser Prüfung also mit einer individuell eingestellten Saugleistung.
Die Tester beziehen alle Staubaufnahmeergebnisse vom Wilton-Teppichboden auf die Saugergebnisse eines Referenzsaugers. Beim Saugen auf Duracord-Teppichboden (Schlingenware), glattem Hartboden sowie aus Ritzen, Ecken und an Kanten (Fußleisten) sind die Beutel und Boxen immer mit 200 Gramm befüllt. Kann der Staubbeutel oder die Staubbox keine 200 Gramm beziehungsweise 400 Gramm DMT8-Staub fassen, gehen die Tester anders vor: Sie prüfen die Staubsauger bei einem Unterdruck von 40 Prozent des Ausgangswerts.
Ist eine Beladung von 200 Gramm oder 400 Gramm nicht möglich, wird der Staubbehälter so lange beladen, bis der Unterdruck 40 Prozent seines maximalen während der Beladungsprüfung gemessenen Wertes abgefallen ist. Es wird dann stattdessen bei 80 Prozent dieser Beladung geprüft. Dies gilt auch für den Fall, dass 80 Prozent der Beladung bei 40 Prozent des Unterdrucks weniger Beladung darstellen als die angestrebte Beladung selbst.
Faseraufnahme. Die Tester saugen die ebenfalls genormten Fasern mit einer 200-Gramm-Füllung DMT8-Staub von Teppichboden und Polstern.
Handhabung 30 %
Fünf Nutzer machen den Alltagtest: Sie beurteilen die Bedienungsanleitung, Auf- und Abbau der Geräte sowie Griffe, Schalter, Anzeigen und Aufbewahrung sowie das Tragen der Geräte. Weitere Prüfpunkte: Wie gut lassen sich Teppich- und Hartboden, Treppen und Polster saugen, Düsen reinigen, Staubbeutel und Filter wechseln oder die Staubbox entleeren. Auch bewerten die Tester, wie gut die Düsen auf Wilton-Teppichboden gleiten und sich lenken lassen (Manövrierbarkeit).
Die Einstellung der Saugleistung erfolgte ursprünglich nach Anbieterangaben beziehungsweise bei mittlerer Einstellung der Saugleistungsregulierung. Die Schiebekraft wird bei maximaler Saugleistung beurteilt, die Manövrierbarkeit bei reduzierter Saugleistung (30 Newton). Auf Hartboden saugen die Nutzer immer mit maximaler Saugleistung.
Umwelteigenschaften 15 %
Staubrückhaltevermögen. Die Tester vergleichen den Feinstaubgehalt in der Zu- und Abluft als Abscheidegrad. Je mehr Staub im Filter zurückbleibt, desto höher der Abscheidegrad, desto besser.
Geräusch. Die Experten ermitteln die Schallleistung in Anlehnung an die Norm EN 60704-2-1. Dabei muss das Gerät mit maximaler Leistung auf Teppichboden und auch auf Hartboden saugen. Die Bewertungsgrenzen für das Geräusch wurden verschärft.
Stromverbrauch. Die Tester ermitteln während der Staubaufnahmeprüfung auch, wie viel Strom der Staubsauger beim Saugen auf Wilton-Teppichboden verbraucht. Das Ergebnis bezieht sich auf zehn Quadratmeter. Durch die Ökodesign-Verordnung sind die Anforderungen an den Energieverbrauch gestiegen. Deshalb wurden die Bewertungsgrenzen verschärft.
Schadstoffe 0 %
Die Tester suchen nach PAK in Anlehnung an die Vorgaben des ZEK 01.4-08 in Griffen, Kabel, Schlauch, Stecker, PAK in Griffen angelehnt an AfPS GS 2014:01 PAK. Prüfung auf bestimmte Phthalate in Weichkunststoffen von Griffen nach Extraktion und Analyse mit GC/MS.
Haltbarkeit 10 %
Die Motordauerprüfung läuft bei Staubsaugern mit Netzkabel unterbrochen von Ruhepausen über 600 Stunden.
Stoßprüfung (500 Zyklen). Die Staubsauger fahren 10.000 Mal über Schwellen und stoßen 1.000 Mal gegen Pfosten.
Fallprüfung. Die Saugdüse muss 1.200 Stürze aus 80 Zentimetern Höhe überstehen.
Prüfung des Kabelauszugs: 6.000 Züge.
Prüfung Schlauchbefestigungen. 40.000 Schwenkungen bei eingespanntem Anschlussstutzen.
Quetschen der Rohre, Schläuche und Nebenluftsteller. Die Tester belasten sie zehn Sekunden lang mit etwa 70 Kilogramm.
Sicherheit 0 %
Die Prüfer beurteilen, ob die Geräte den Vorschriften des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes genügen. In Anlehnung an EN 60335-1 und -2-2 kontrollieren sie die elektrische Sicherheit der Staubsauger. Zudem prüfen sie, ob sich Nutzer an scharfen Kanten und Spitzen verletzen und beim Beutel- und Filterwechsel die Finger einklemmen können.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Bei Staubsaugern werden folgende Abwertungen angewendet:
- Saugen. War Saugen durchschnittlich oder schlechter, konnte das Testurteil nicht besser sein. Das Urteil Saugen konnte maximal eine Note besser sein als die Reinigungswirkung auf Teppich, Hartboden oder Ritzen und maximal zwei Noten besser als die Faseraufnahme von Polstern.
- Umwelteigenschaften. Waren die Umwelteigenschaften weniger zufriedenstellend, werteten die Tester das Urteil um eine halbe Note, waren sie nicht zufriedenstellend um eine Note ab. Waren die Einzelurteile Staubrückhaltevermögen oder Schadstoffe weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte auch das Gruppenurteil Umwelteigenschaften nicht besser sein. Schadstoffe bilden eine eigene Gruppe. War der Stromverbrauch weniger zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften nur eine Note besser sein. War das Geräusch auf Teppichboden weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine Note besser sein. War das Geräusch auf Hartboden weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften maximal zwei Noten besser sein.
- Schadstoffe. Waren Schadstoffe nicht zufriedenstellend, konnte das Testurteil nicht besser sein.
- Haltbarkeit. War die Haltbarkeit nicht zufriedenstellend, lautete das Testurteil ebenfalls nicht zufriedenstellend. War die Haltbarkeit weniger zufriedenstellend, konnte das Testurteil nur eine Note besser sein. War das Einzelurteil Motordauerprüfung durchschnittlich oder schlechter oder die Stoß- und Fallprüfung durchschnittlich oder schlechter, konnte das Gruppenurteil Haltbarkeit nicht besser sein. Vorher galt: War das Einzelurteil Motordauerprüfung weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte das Gruppenurteil Haltbarkeit nicht besser sein.
- Sicherheit. War die Sicherheit weniger zufriedenstellend, konnte das Testurteil maximal eine halbe Note besser sein.
- Kennzeichnung. Abwertungen sind in den Tabellen mit Fußnoten gekennzeichnet.