Paketzusteller, Fahrradboten, Pizzadienst - Berufsgruppen wie diese sind mitunter auf Trinkgeld angewiesen. Es gilt die Devise: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“.
Als Kind konnte ich meinen Großvater bisweilen dabei beobachten, wie er Handwerkern, Paketzustellern, dem Rauchfangkehrer etc. nach getaner Arbeit ein durchaus stattliches Trinkgeld in die Hand drückte. „Das gehört sich so“, sagte er dann erklärend zu mir. „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“
Nicht selbstverständlich
In den finanziell klammen Jahren während des Studiums beherzigte ich diesen Ratschlag eher selten. Doch seither versuche ich dem wieder nachzukommen. Denn Faktum ist, dass insbesondere Zusteller, sei es nun der Essens- oder der Paketbote, eigentlich auf Trinkgeld angewiesen sind. Es sind Menschen am unteren Rand der (legalen) Erwerbstätigkeit, die uns unseren Lebensstil, der Bequemlichkeit weit in den Fokus rückt, ermöglichen. Das sollten wir nicht als selbstverständlich abtun.
Wann haben Sie das letzte Mal Trinkgeld gegeben?
Früher gehörte es zum guten Ton, Trinkgeld zu geben. Und heutzutage? Es ist nicht verwunderlich, dass Paketzusteller den letzten Meter nicht mehr, sondern stattdessen lieber den Weg des geringsten Aufwandes (= Paketshop) gehen. Dass sie die Pakete nicht drei Stockwerke nach oben tragen, wo nur – wenn überhaupt – ein nicht immer ehrlich gemeintes „Danke“ auf sie wartet. In diesem Sinne: Wann haben Sie das letzte Mal einem Paketzusteller Trinkgeld gegeben?