Rückblick aus Sicht des Kunden
Das alte Jahr versinkt im Meer der Zeit, das neue strotzt vor Ungewissheiten. Das ist die rechte Zeit, in sich zu gehen und ein kleines Selbstgespräch zu führen. Wie war’s denn für mich als Kunde König, das alte Jahr?
Teuerungswelle
Hm. Also im Frühjahr, als die Preise immer unverschämter wurden, stand ich knapp vor einer Shopping-Depression. Wenn man einen Zehn-Euro-Schein in die Hand genommen hat, dann hat man genau gespürt, dass sich der von Tag zu Tag minderwertiger fühlt. Eine Zeit lang haben wir, also der Schein und ich, sogar an einem leichten Verfolgungswahn gelitten. Wir haben beim Einkaufen das Gefühl gehabt, dass uns die Konzernbosse beobachten und sich über uns schieflachen.
Finanzkrise
Ganz schlimm war es, als vor Ostern die Spritpreise noch einmal gestiegen sind. Da musste man aufpassen, mit wem man darüber redet, weil manchen Leuten sofort der Schaum vor dem Mund gestanden ist. Und was war, nachdem sie mich mit den hohen Preisen ausgesackelt haben? Das ganze Geld war plötzlich weg! Wo gerade noch Banken waren, sind nur mehr riesige Löcher, die Weltfinanz schaut aus wie eine Kraterlandschaft. Und bei wem gehen die jetzt betteln? Beim König Steuerzahler, also bei mir. Aber bitte, immerhin leben wir noch, so schlimm kann’s also auch wieder nicht sein.
Motto für 2009
Auf mich hört ja keiner, aber ich wünsche mir trotzdem was fürs neue Jahr. Ich will weniger faule Ausreden hören, warum alles zu meinem Nachteil läuft. Und wenn Spekulanten meine Welt verschlechtern, soll man ihnen keine Millionen, sondern faule Eier nachwerfen. Das Motto für 2009: Fürs neue Jahr, da wünsch’ ich mir, dass aus der Mode kommt die Gier! Wird nichts helfen, aber versuchen kann man’s.