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Körperlotionen - Ein gutes Gefühl

Gute Körperlotionen gibt es schon um wenig Geld. Einige Produkte haben ihre Schwächen, was die Feuchtigkeitsanreicherung der Haut angeht, manche enthalten kritische Duftstoffe.

In der Testtabelle finden Sie folgende Produkte:

  • CD Pflege Lotion Sanddorn + Ure für trockene und raue Haut
  • Clarins Moisture-Rich Body Lotion With shea butter For dry skin
  • dm Balea Reichhaltige Bodymilk trockene Haut
  • Eucerin pH5 Hautschutz Lotion F für zu Trockenheit neigender Haut
  • Dove Reichhaltige Pflege Reichhaltige Body Milk Trockene Haut
  • Garnier Body Intensiv 7 Tage Pflegende Milk, trockene raue Haut
  • Lancôme Nutrix Royal Body Intensiv Lipid-Reparierende Körperlotion
  • La Roche-Posay Lipikar Lotion Rückfettende Körperlotion
  • Lavera Verwöhnende Bodylotion mit Bio-Wildrose
  • Lidl Cien Care Reichhaltige Bodymilk Trockene Haut
  • Neutrogena Deep Moisture Bodylotion für trockene Haut
  • Nivea Reichhaltige Bodymilk Trockene Haut
  • Treaclemoon Wild cherry magic Körpermilch mit pflegendem Mandelöl
  • Yves Rocher Feuchtigkeits-Körpermilch Aloe Vera-Gel Trockene Haut
  • Weleda Sanddorn Reichhaltige Pfleglotion Trockene Haut

Die Testtabelle enthält folgende Prüfpunkte:

Feuchtigkeitsanreicherung, Hautgefühl (bei der Anwendung sowie Anhalten der Wirkung), Anwendung (kritische Duftstoffe), Verpackung und Deklaration.

Im Folgenden der Testbericht.


Körperpflege beansprucht unsere Haut

Bei der Körperpflege neigen wir zur Übertreibung. Tägliche heiße Duschen und ausgiebige Bäder sind ein echter Härtetest für unsere Haut. Fette und feuchtigkeitsbin­dende Substanzen werden ausgespült, der Säureschutzmantel leidet. Die Haut verliert an Feuchtigkeit, sie spannt, wird schuppig und rissig. Besonders betroffen sind Hände, Füße, Unterschenkel, Knie und Ellenbogen. An diesen Körperpartien verfügt die Haut über weniger Talgdrüsen als an anderen Stellen des Körpers.

15 Körperlotionen im Test

Umso wichtiger ist es, die fehlende Feuchtigkeit von außen zuzuführen und sich regelmäßig einzucremen. Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben 15 Körperlotionen für trockene Haut unter die Lupe genommen. Geprüft wurde im Labor und an den Beinen von je 20 Probanden, die sich zwei Wochen lang mit den Testprodukten eincremten.

Wesentliche Anforderung war natürlich, inwieweit die Lotionen es schaffen, der Haut die benötigte Feuchtigkeit zurück­zugeben. Zudem sollten die Produkte auch für ein anhaltend angenehmes Hautgefühl sorgen, sich gut auf der Haut verteilen ­lassen und rasch einziehen. Im Test zeigte sich einmal mehr, dass gute Hautpflege nicht teuer sein muss.

Schadstoffe und Konservierungsmittel

Gut und günstig

Selbst die preisgünstigsten ­Lotionen konnten überzeugen: Für gerade einmal 25 Cent pro 100 Milliliter bieten dm und Lidl ihre Eigenmarken an. Diese sind fast genauso gut wie die erheblich teurere Lotion von La Roche-Posay aus der Apotheke, für die man 8,60 Euro pro 100 Milliliter hinblättern muss. Die Lotion von La Roche-Posay kostet damit mehr als das 30-Fache der Drogeriemarkt- und Diskonterware.

Duftstoff Lilial

Ebenso wichtig ist, dass Kosmetika nicht verdorben sind und frei von bedenklichen Schadstoffen. Deshalb wurden die Lotionen auch auf kritische Duftstoffe und Mineralölbestandteile untersucht und die mikrobiologische Qualität wurde überprüft. Keine fiel hinsichtlich der Keimbelastung negativ auf, die mikrobiologische Qualität war bei allen Produkten in Ordnung.

Anders sieht es bei den Schadstoffen aus. In den Lotionen von Clarins, Eucerin, Nivea und Lancôme stießen wir auf den Duftstoff BMHCA (Butylphenyl Methylpropional), auch Lilial genannt. Die Substanz mit dem Maiglöckchenaroma ist keine Unbekannte in Kosmetika. Wir ­hatten zuletzt in unserem Antischuppen-Shampoo-Test (Anti-Schuppen-Shampoos - Gute Wirkung um wenig Geld) da­rüber berichtet. In Tierversuchen zeigte sich, dass Lilial die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) stuft die Subs­tanz nicht als sicher ein. Auch wenn noch unklar ist, ob die Daten sich auf den Menschen übertragen lassen, sollten Hersteller unserer Meinung nach auf den Zusatz von Lilial verzichten. Tun sie das nicht, sehen wir uns veranlasst, ihre Pro­dukte abzuwerten.

Allergieauslöser Lyral

Die Körperlotion von Lancôme enthält zudem HICC (Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde). Die auch Lyral genannte Substanz löst vergleichsweise häufig Allergien aus: Ab Sommer 2021 dürfen Kosmetikprodukte, die Lyral enthalten, nicht mehr verkauft werden. Viele Anbieter verzichten in ihren Rezepturen bereits jetzt darauf. Das ist begrüßenswert. Lancôme verwendet Lyral nach wie vor und landete im Test deshalb auf dem letzten Platz.

Parabene

Bis auf die beiden Naturkosmetikprodukte von Lavera und Weleda enthalten alle Lotionen Konservierungsstoffe. Diese sollen verhindern, dass sich Bakterien, Hefe- oder Schimmelpilze vermehren. In den Lotionen von Dove, Garnier, Lancôme und Lidl sind Parabene als Konservierungsmittel im Einsatz. Bestimmte Parabene stehen im Verdacht, Brustkrebs auszulösen bzw. durch ihre hormonähnliche Wirkung die männliche Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen (welche dies sind, können sie unter Kosmetika: Chemikalien, die wie Hormone wirken nachlesen). Doch dies trifft nicht auf alle Parabene zu. Durch Produkthinweise wie „frei von Parabenen“ oder „ohne Parabene“ werden Hersteller diskriminiert, die als sicher geltende Parabene einsetzen. Die Bezeichnung „frei von Parabenen“ wird auch von EU-Experten kritisiert. Im Test erhielten deshalb Hersteller, die derartige Produkthinweise verwenden, einen Punkteabzug beim Gruppenurteil „Deklaration“.

Trockene Haut

Erwähnt sei auch, dass trockene Haut nicht nur eine Folge übertriebener Hygiene ist, sondern zu einem großen Teil auf Veran­lagung beruht. Menschen, die unter Heuschnupfen oder allergischem Asthma leiden, sind besonders davon betroffen. Auch mit zunehmendem Alter wird die Haut insgesamt dünner und trockener, weil die Produktivität der Talgdrüsen abnimmt. Wenn die Haut dazu häufig gerötet ist und schmerzt, sollte man sicherheitshalber zum Arzt gehen. Hinter der Veränderung könnten sich nämlich auch ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes verbergen.

Testtabelle: Körperlotionen

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat 15 Körperlotionen getestet, die laut den Anbietern speziell für trockene Haut vorgesehen sind.

Feuchtigkeitsanreicherung

Die Feuchtigkeitsanreicherung in der Haut wurde mithilfe von Corneometermessungen an den Unterschenkeln von jeweils 20 Personen getestet. Das Corneometer ist ein Messgerät, das den Wassergehalt in der Hornschicht der Haut bestimmt. Die Probanden wendeten die Produkte zwei Wochen lang zu Hause an. Die Messungen erfolgten vor der ersten und zirka 16 Stunden nach der letzten Anwendung. Diese Werte wurden mit denen eines Positivstandards – einer Creme, die die Haut gut mit Feuchtigkeit anreichert – und mit denen eines unbehandelten Hautfeldes verglichen.

Hautgefühl

Jeweils 20 Testpersonen wendeten die anonymisierten Produkte im Halbseitentest zwei Wochen lang an den Beinen an. Jede Testperson trug hierbei jeweils zwei Testprodukte auf – auf jedes Bein eines. Sie beurteilten Pflegeeigenschaften wie Trockenheit, Glätte und Geschmeidigkeit der Haut. Um das Anhalten der Wirkung beurteilen zu können, bewerteten sie an einem Tag der Anwendungsphase die genannten Eigenschaften in regelmäßigen zeitlichen Abständen mehrmals hintereinander.

Anwendung

Die 20 Probanden des Halbseitentests beurteilten Anwendungseigenschaften wie etwa Konsistenz, Verteilbarkeit, Klebrigkeit und Einziehen.

Kritische Duftstoffe

Es wurde geprüft, ob die Produkte die beiden Duftstoffe BMHCA und HICC enthielten und wenn ja, in welcher Konzentration. Die Analyse erfolgte mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274.

Mineralölbestandteile

Mithilfe eines speziellen Nachweisverfahrens (LC-GC/FID) wurde geprüft, ob und gegebenenfalls in welcher Konzentration die Produkte bestimmte Bestandteile von Mineralölen enthielten, nämlich aromatische und gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH und MOSH).

Mikrobiologische Qualität

In Anlehnung an Ph. Eur., 9. Ausgabe, 2.6.12/13 wurde die mikrobiologische Qualität bestimmt. Es wurde die Gesamtkeimzahl ermittelt und geprüft, ob bestimmte Mikroorganismen nachweisbar waren.

Verpackung

20 Probanden bewerteten, wie gut sich die Produktbehälter öffnen und wieder verschließen lassen und wie gut sich die Lotionen entnehmen lassen. Sie beurteilten auch, wie handlich und wie standfest die Produktbehälter sind. Ein Experte prüfte, ob es sich bei den Verpackungen um Mogelpackungen handelt. Zudem wurde erfasst, ob eine Originalitätssicherung vorhanden war. Der Nutzinhalt, das heißt jener Anteil vom Gesamtinhalt, der sich maximal entnehmen ließ, ohne das Behältnis zu zerstören, wurde ebenfalls ermittelt.

Deklaration

Ein Experte bewertete die Werbeaussagen. Ein Sachverständiger überprüfte die Deklaration auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Drei Fachleute beurteilten die Leserlichkeit.

Angaben laut Deklaration (nicht bewertet)

Die Angaben zu Konservierungsstoffen und Parfum wurden der Inhaltstoff-Deklaration entnommen.
 

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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