Ich bin Hörer der Kassettenausgabe der Zeitschrift "Konsument", produziert vom Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Der Test der Waschmaschinen zeigt, dass die Technisierung immer weiter fortschreitet und viele Waschmaschinen nur mehr über Displays bedienbar sind. Für sehbehinderte und blinde Menschen sind diese Geräte praktisch nicht verwendbar. Es gibt nach meinem Wissensstand überhaupt nur mehr zwei Hersteller von Waschmaschinen (Miele und Siemens, je ein Gerät), die für sehbehinderte und blinde Menschen einigermaßen problemlos bedienbare Geräte anbieten. Ich habe mir vor kurzem das Modell Siemens WXLM 140 A gekauft. Der Programmwahlschalter rastet deutlich ein, die einzelnen Positionen können auf der erhältlichen Schablone in Blindenschrift beschriftet werden, und bei den drei Zusatzfunktionstasten (Schnellwaschen, Extraspülen und Knitterschutz) habe ich die Signaltöne aktiviert (nur bei diesem Gerät möglich).
Waschmaschinen - Für Sehbehinderte nicht geeignet
Die Tendenz setzt sich immer mehr fort, dass Haushaltsgeräte und Geräte der Unterhaltungselektronik immer schlechter für sehbehinderte Menschen bedienbar werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen, und die sind kaum bekannt, da von den Firmen oftmals nicht extra darauf hingewiesen wird. Für die Firmen scheint der Markt nicht interessant zu sein. Bei der Konzeption eines Gerätes bedachte Möglichkeiten schlagen sich bei einer großen Serie kaum am Produktpreis nieder, könnten aber vielen Menschen die Bedienung erleichtern (ausreichend große Tasten, Zusatztöne, möglicherweise auch Sprachausgabe etc.).
Wolfgang Kremser
Wien