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Putzen mit dem Kärcher - Das kleine Glück des Strahlemanns

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Da schau her: Putzen im Frühjahr - aus Männersicht. - Ein satirischer Kommentar von Michael Hufnagl.

KONSUMENT-Kolumnist Michael Hufnagl (Foto: Ela Angerer)Es fühlt sich besonders an. Erhaben. Mächtig. Ich umfasse den gelben Giganten, betätige den Knopf, der Druck baut sich auf, und dann schießt der Wasserstrahl mit einer solchen Intensität aus der Düse, dass der Dreck auf den Steinfliesen nicht die geringste Chance hat. Seit vielen Jahren schon verabschiedet sich kein Winter ohne meine Vorfreude auf das Ritual des Kärcherns.

Ein sauberes "Z"

Zuletzt hinterließ ich als Freund von Heldengeschichten ein sauberes Z auf dem schmutzigen Boden, um zu dokumentieren, wie es sich in der Rolle des Zorro anfühlt. Kurz danach machte ich sogar ein Selfie mit mir und dem Gerät und verkündete via Facebook die frohlockende Botschaft: "So sieht ein Saubermann aus!" Und erst nach dieser Inszenierung nahm ich das Frühlingswerk in Angriff.

"Was machst du da?“, brüllt der Nachbar

"Was machst du da?“, brüllt der Nachbar über den Zaun. „Kärchern!“, brülle ich zurück. Um mir gleich danach eine Pause zu gönnen. Für einen volksbildnerischen Vortrag sollte immer Zeit sein. Weil nämlich der Kärcher eines jener Phänomene darstellt, zu dessen Charakteristik es gehört, dass ein Firmenname zum Allgemeingut reift. So, wie Klebestreifen längst als Tixo im Volksmund Verwendung finden. Oder der Apfelsaft als Obi (vorzugsweise gspritzt) bezeichnet wird. Oder eben der Hochdruckreiniger, der als Kärcher Aha-Erlebnisse garantiert.

Das kleine Glück des Strahlemanns

Mehr noch: das Verb "kärchern“ ist nicht nur die umgangssprachliche Definition für das kleine Glück des Strahlemanns. Es ist mittlerweile auch im Duden zu finden. Dort steht es stolz über „Kardamom“ und unter "karburieren“ (ein Fachbegriff aus der Gas-Wissenschaft, der vermutlich noch einen längeren Weg zur Alltagstauglichkeit vor sich hat). Exkurs Ende.

Die Mission "Glanz oder gar nicht" muss fortgesetzt werden. Bis zum erlösenden Lob der Ehefrau: "Küss die Hand, Herr Kärchermeister."

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