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Kochtöpfe - Billig kocht am besten

  • Preiswerter Testsieger
  • Edelstahl hilft Energie sparen
  • Deckel und Griffe sind keine Nebensache

Sind Töpfe von AMC ihr Geld wert?“ Eine Frage, die wir öfter hören. Denn dieses Edelstahlgeschirr gibt es nur im Direktvertrieb und zu exklusiven Preisen.

Edelstahlkochtöpfe haben sich durchgesetzt

Grundsätzlich haben sich Kochtöpfe aus Edelstahl auf dem Markt durchgesetzt. Dieses Material ist rostfrei, haltbar und ein schlechter Wärmeleiter. Der Vorteil: Das Gefäß hält die Wärme lange. Der Nachteil: Es dauert, bis es heiß ist. Daher hat Edelstahlgeschirr einen Sandwichboden mit einer Zwischenschicht aus Aluminium oder Kupfer, das die Wärme besser weiterleitet.

AMC-Geschirr wurde den Erwartungen nicht gerecht

Die Erwartungen, die der hohe Preis weckt, konnte das AMC-Geschirr nicht erfüllen. Es schnitt gut ab, besonders energiesparend kocht man damit aber nicht. Rundum zufrieden stellte die Tester die Profi-Line von SUS Schulte-Ufer, die mit 159 Euro auch preislich punktet. Durchgeführt wurde der Test von der deutschen Stiftung Warentest.

Kochen ohne Wasser bzw. Fett bei AMC

Um den gesalzenen Preis zu rechtfertigen, propagiert AMC eine angeblich revolutionäre Kochmethode: mit geschlossenem Deckel und ohne Wasser beziehungsweise Fett. Wenn Gemüse im eigenen Saft köchelt, ohne dass wertvolle Nährstoffe ins Kochwasser und dann in den Ausguss wandern, ist dies vom ernährungswissenschaftlichen Standpunkt zu begrüßen, ebenso fettfreies oder fettarmes Braten. Doch weniger Fett bedeutet meist auch weniger Geschmack. Und der Verzicht aufs Umrühren und „Häferlgucken“ reduziert den Spaßfaktor beim Kochen enorm. Teure Töpfe brauchts dafür jedenfalls nicht. Ein Versuch zeigte: Die Methode funktioniert prinzipiell mit jedem Edelstahltopf. Allerdings braucht man doch zumindest etwas Flüssigkeit beziehungsweise Fett. Erdäpfel waren ohne Wasser zwar weich, aber angebrannt. Besser klappt das Braten ohne oder mit ganz wenig Fett. Doch Edelstahltöpfe ohne Beschichtung sind danach nur mit Brachialmethoden (Kratzschwamm und Scheuermilch) sauber zu bekommen.

Aluminiumguss immer beliebter

Aluminium ist ein guter Wärmeleiter. Geschirr aus Aluguss wird rasch heiß, dafür hält die Wärme nicht so lange, was sich bei längerem Kochen auf den Energieverbrauch ungünstig auswirkt. Außerdem darf dieses Material nicht in den Geschirrspüler, weil es mit der Waschlauge reagiert: Der Boden wird außen schwarz und färbt ab. Dennoch waren diese Prüflinge dank der Antihaftbeschichtung leicht zu reinigen. Vorsicht, die Beschichtung kann durch Metallgerät beschädigt werden. Gesundheitsgefahr besteht aber keine: Teflon zersetzt sich erst bei Temperaturen über 260 Grad, die in der Küche normalerweise nicht erreicht werden.

Stahlemail kaum noch im Einsatz

Nur noch eine Nebenrolle spielt Kochgeschirr aus Stahlemail. Zum Vergleich wurde ein Produkt mitgetestet. Beim Abschrecken kann das Email Schaden nehmen, im Geschirrspüler setzten die Griffe Rost an. Auch mit Keramik beschichteter Stahl war vertreten. Dieses Material ist unverwüstlich, der Hersteller gibt 30 Jahre Garantie.

Bauart ebenfalls entscheidend

Über die Qualität entscheidet nicht das Material allein, sondern auch die Bauart. Der Deckel muss dicht schließen. Glas bietet hier den Durchblick. Praktisches Detail bei AMC und Rösle: Die Deckel lassen sich oberhalb der Griffe einhängen, wenn man sie gerade nicht braucht.

Auf Boden und Griffe beim Kauf achten

Der Boden sollte nicht zu dünn und nicht nach außen gewölbt sein. Das lässt sich beim Kauf mithilfe eines Lineals feststellen. Die Griffe sollten nicht zu klein und stabil sein, daher zur Probe kräftig daran rütteln. Sie dürfen auch nicht allzu heiß werden. Kunststoffgriffe sind günstiger, doch kann der Topf dann nicht im Backofen eingesetzt werden.

Aspekt der Energiesparung

Damit Energie gespart wird, muss das Kochgeschirr passen. Ist es kleiner als Kochplatte oder Kochfeld, verpufft wertvolle Energie. Ebenso beim Gasherd: Der Topf sollte zwei Zentimeter größer sein als der äußerste Flammenkranz bei großer Stellung. Besser breites, flaches Kochgeschirr – die typische Kasserolle – verwenden als schmale, hohe Töpfe.

Alle getesteten Modelle für jeden Herdtyp geeignet

Glücklicherweise vorbei sind die Zeiten, als für verschiedene Herde unterschiedliches Geschirr nötig war. Alle unsere Testmodelle eignen sich für Gas, Elektro- und Ceranfeld. Nur Induktionsherde benötigen Geschirr, das magnetisch ist. Über die Eignung gibt unsere Tabelle Auskunft (siehe dazu: Tabellen - "Kochtöpfe").

Kochtöpfe

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Kochtopf 3 Berndes Bonanza Günstiges und gutes Set aus Aluminiumguss mit Antihaftbeschichtung. |
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Kochtopf 3

AMC Österreich HandelsgesmbH, Richard Neutra-Gasse 8, A-1210 Wien, (01) 258 26 18-0

Berndes Heinrich Haushaltstechnik GmbH & Co KG, Postfach 1280, D-59702 Arnsberg, (0049 2932) 475-0

Fissler GesmbH, Kefergasse 2, A-1140 Wien, (01) 914 76 22-0

Geithainer: Wagner Friedrich & Sohn GesmbH & Co KG, Kirchstetterngasse 27, A-1160 Wien, (01) 493 15 28-0

Rösle: Duisberg C. KG, Porschestraße 11, A-1230 Wien, (01) 609 06-0

Silit: WMF in Österreich GmbH, Etrichgasse 13, A-6020 Innsbruck, (0512) 33 02-0

SUS: Zoller Heinrich KEG, Handelsagentur, Grauer Steinweg 38, A-6020 Innsbruck, (0512) 28 64 67

WMF in Österreich GmbH, Etrichgasse 13, A-6020 Innsbruck, (0512) 33 02-0

Preiswerte Qualität. Testsieger Schulte-Ufer Profi-Line bietet 5 Stück um 159 Euro. Teure Direktvertriebsware ist keineswegs besser. Tipp: Sets sind oft günstiger als einzelne Töpfe.

Beim Kauf auf Details achten. Dicht schließender Deckel, dicker Boden (nicht nach außen gewölbt), fest sitzende Griffe.

Energie sparen. Der Topf sollte nicht kleiner sein als elektrische Kochplatte, Ceran-Kochfeld oder Gas-Flammenkranz.

Vorsicht bei vollmundigen Versprechen. Fettarm braten und wasserlos kochen funktioniert nur mit Einschränkungen.

Im Test: Töpfe aus 12 Topfsets, davon 7 aus Edelstahl, 3 aus Aluminiumguss, 1 aus Stahlkeramik, 1 aus Stahlemaille.

Funktion beim Kochen:

Aufheizzeit: Am Topf mit einem Durchmesser von 20 cm wurde mit 1,5 kg Wasserinhalt auf einem Glaskeramikfeld ermittelt, wie lange es dauert, um das Wasser von 20 °C auf 95 °C zu erhitzen. Temperaturhaltevermögen: Abkühlzeit des Wassers von 95 °C auf 45 °C. Temperaturverteilung am Boden: Temperaturunterschied im Topfboden beim Ankochen, ermittelt im Puderzuckertest mit den 16-cm-Töpfen. Dichtheit des Deckels: Bei kochendem Wasser wurde der Wasseraustritt beobachtet, zum Beispiel Spritzwasser. Qualität der Beschichtung: Die Antihaftbeschichtungen wurden mit der Gitterschnitt-Haftprüfung nach EN ISO 2409 geprüft. Die Töpfe aus Stahlemaille und -keramik wurden mit Zitronensäure auf Säurebeständigkeit nach DIN ISO 2722, Schlagfestigkeit nach ISO 4532 und Temperaturwechselfestigkeit in Anlehnung an EN 12983 geprüft.

Energieverbrauch:

Ermittelt für den 20-cm-Topf mit 1,5 kg Wasserinhalt beim Ankochen von 20 auf 95 °C und 20 Minuten Fortkochen bei 95 °C.

Handhabung:

Fünf Prüfer beurteilten die Gebrauchsanleitung auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Verständlichkeit sowie die Reinigungsmöglichkeit, die Handlichkeit der Griffe und beim Wasserausgießen sowie die Stapelbarkeit des Sets. Die Grifftemperaturen wurden nach EN 12983–1 ermittelt. Lagen die Temperaturen an den Griffen über den Werten der EN 12983–1 und fehlte jeglicher Hinweis auf die Notwendigkeit des Gebrauchs von Handschuhen, konnte die Gebrauchsanleitung nicht besser als ausreichend sein.

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