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Geschirrspül-Tabs - Glanz auch ohne Marke

  • Gereinigt haben fast alle gut
  • Nicht jedes ist sanft zum Geschirr
Der Markt ist heiß umkämpft. Beim letzten Test 3/96 hatte Benckisers Calgonit die Nase vorn. Nun hat die Konkurrenz aufgeholt: Somat aus dem Hause Henkel ist diesmal der Beste. Im Härtetest sind insgesamt sieben Produkte in Tablettenform, zwei davon sind nicht nur Reiniger, sondern haben den Klarspüler gleich „eingebaut“ – so genannte 2-in-1-Produkte.

Superenzyme für hohe Reinigungskraft

Geballte Chemie geht beim Spülen ans Werk. Die ist auch nötig, damit alles sauber wird. Allerdings verzichten die Hersteller inzwischen auf Chlorverbindungen, setzen an deren Stelle umweltfreundlichere Perborate und Perkarbonate ein. Als Enthärter enthalten die meisten Produkte wieder Phosphat. Dieses hat traurige Berühmtheit erlangt, weil durch einen zu sorglosen Umgang damit in Wasch- und Reinigungsmitteln Gewässer überdüngt wurden und übermäßiges Algenwachstum angeregt wurde. In der Umweltbilanz schneidet Phosphat verglichen mit vielen seiner Ersatzstoffe besser ab, weil es beispielweise Tenside einsparen hilft.

Härtetest an Resten und Eingebranntem

Wie gut die Chemie wirkt, mussten die Reiniger an jeder Menge Schmutz beweisen: von verkrusteten Resten faschierten Fleisches über eingetrocknete Teeflecken bis zu angebrannter Milch und angelegten Eiresten war alles dabei, was zu Hause für Ärger sorgt. Damit wurden die Testkandidaten mit Ausnahme von Claro gut fertig. Calgonit und Somat zeigten im Detail die besten Leistungen. Besonders bei stärke- und eihaltigen Speiseresten, beispielsweise Reis und Omelette, konnten sie punkten. Sie können den Schmutz nahezu vollständig ablösen. Die Tabletten von Schlecker AS und dm sind bei der Stärke noch eine Spur besser, können aber bei den Eiresten nicht mithalten. Henkel und Benckiser verfügen über neu entwickelte Superenzyme, sie waschen einfach schon so gut, dass die übrigen Produkte keine Chance haben.

Silber und Kalk

Somat und Claro gehen besonders sanft mit Silberbesteck um; Calgonit zeigt da Schwächen: Nach etlichen Spülgängen zierten dunkle Beläge die Löffel und Gabeln und ließen sich auch mit einem Silberputztuch nicht vollständig entfernen. Als einziges Mittel konnte Somat die Kalkrückstände in der Spüllauge sehr effektiv neutralisieren. Auf den schwarzen Tellern und den Kristallgläsern waren keine weißlichen Beläge zu finden. Die Verhinderung von Belägen ist eigentlich die Aufgabe der Enthärtungsanlage der Geschirrspülmaschine, doch in Gegenden mit sehr hartem Wasser muss das Reinigungsmittel unterstützend wirken. Das können alle – je nach Geschirrart halt mal besser, mal schlechter.

2 in 1: noch nicht ausgereift

Tabs mit eingebautem Klarspüler – das klingt einfach und praktisch. Eine Tablette in die Dosierkammer – fertig, und das Nachfüllen des Klarspülers fällt weg. Der Klarspüler sorgt dafür, dass das letzte Spülwasser flecken- und streifenfrei vom Geschirr abläuft. Als Erstes kam Henkel Somat 2 in 1 auf den Markt, dann zog Benckiser mit Calgonit Powerball 2 in 1 nach. Im Reinigungstest schnitten beide Produkte genauso ab wie die konventionellen Reiniger ihrer Hersteller.

Somat 2 in 1:

Ausgerechnet die Klarspülung war bei beiden das Problemkind. Bei Somat ist der Klarspülkern mit Wachs umhüllt, und dieses soll durch die Waschtemperatur zum richtigen Zeitpunkt zum Schmelzen gebracht werden. Bei 55 Grad funktioniert es am besten, darüber und darunter gibt es Probleme. Im 40-Grad-Schonprogramm beispielsweise wird der Wachskern nicht geschmolzen und landet in den Sieben des Geschirrspülgerätes. Im schlechtesten Fall verstopfen die Wachsreste womöglich den Ablauf.

Diesbezügliche Beschwerden von Kunden wurden von Henkel mit der Empfehlung abgefertigt, man möge halt zusätzlich Klarspüler verwenden. Wenn das so ist, sollte Henkel den Kunden eine Pipette mitliefern, damit man drei Milliliter Klarspüler für einen Spülgang ausmessen kann.

Calgonit Powerball 2 in 1

Der Calgonit Powerball 2 in 1 funktioniert nach einem anderen Prinzip: Die Hülle des Klarspülers richtet sich nach dem Säurewert der Waschlauge und sollte sich am Beginn des Klarspülganges auflösen. Das funktionierte am besten bei älteren Maschinen, wo kürzere Programme typisch sind. Bei lang laufenden Programmen – wie zum Beispiel bei Öko-Maschinen – klappte es gar nicht und bei den allerneuesten Modellen mit Sensortechnik nur zufällig, denn die variieren ständig die Programmdauer, die Temperatur und die Wassermenge, je nachdem wie schmutzig das Geschirr ist.

Fazit

Die herkömmliche Variante Reiniger mit separatem Klarspüler ist zuverlässiger und schont die Umwelt, weil man nur so hoch dosieren muss wie notwendig. Für das billigste Produkt plus Klarspüler extra muss man pro Spülgang mit 1,18 Schilling rechnen (wir schlugen 10 Groschen für Klarspüler pro Spülgang auf), die 2-in-1-Produkte kommen auf 1,87 oder 2 Schilling, und im ungünstigsten Fall muss noch zusätzlich Klarspüler dazu. Betrachtet man allerdings das Verhältnis von Spülergebnis und Kosten, sind die Tabletten von dm und Schlecker AS unschlagbar.

Wenn das Geschirr nicht richtig sauber wird, muss es nicht die Schuld des Reinigers sein.

  • Beladen Sie die Maschine so, dass jedes Stück fest steht und von allen Seiten umspült werden kann.
     Bereiten Sie das Geschirr vor: Grobe Essensreste abwischen, Angebranntes sofort per Hand reinigen oder etwas einweichen, damit es sich löst.
  • Wenn die Maschine fertig ist, Tür öffnen, damit der heiße Dampf abziehen kann, weil es das Geschirr schont. Das ist überflüssig, wenn die Maschine über eine Gebläsetrocknung verfügt.
  • Enthärtung richtig einstellen: Das Wasserwerk gibt Auskunft, wie hart Ihr Wasser ist. Füllen Sie regelmäßig Regeneriersalz nach. Sie können dafür ebenso Produkte für Ionenaustauscher verwenden, die sind meist viel billiger.
  • Klarspüler ist nicht zwingend notwendig, verwenden Sie ihn nur, wenn störende Tropfenränder auf dem Geschirr zu sehen sind, die sich mit einem Tuch nicht abreiben lassen.
  • Weißliche Beläge auf Gläsern oder dunklem Geschirr lassen sich mit einem in Essig getränkten Tuch wieder entfernen. Verfärbungen auf Besteck rücken Sie am besten mit einem Silber- oder Edelstahltuch auf den Leib.

Calgonit: Reckitt Benckiser Austria GesmbH, Taxach,
Rifer Hauptstraße 21, A-5400 Hallein, (06245) 893-0
Claro Products GmbH, Walter-Simmer-Straße 4,
A-5310 Mondsee, (06232) 26 26-0
dm Drogerie Markt GesmbH, Kasernenstraße 1,
A-5071 Wals-Siezenheim, (0662) 85 83-0
Schlecker AS: Propack GmbH, Boveristraße 15,
D-68522 Ladenburg, (0049 6203) 95 08 40
Somat: Henkel Waschmittel GmbH,
Erdbergstraße 29, A-1031 Wien, 0800 71 10 45

Die Spitze hat ihren Preis.

Somat von Henkel ist Sieger, knapp gefolgt von Benckisers Calgonit. Gut geschlagen und wohlfeil: dm und Schlecker AS.

Noch nicht ausgereift.

2-in-1-Produkte (Klarspüler eingebaut) funktionieren nicht. Gerade kam das erste 3-in-1-Produkt (zusätzlich mit Enthärter) auf den Markt – siehe „Scheinwerfer“, Seite 5.

Pulver zum feiner Dosieren.

Für einen 40-Grad-Gläserwaschgang oder eine kleinere Geschirrspülmaschine braucht man keine ganze Tablette. Vorbildlich Claro, weil es über eine Bruchkerbe verfügt.

Geschirrspülgerät spielt eine Rolle.

Die Reinigungsleistung hängt natürlich auch vom Gerät ab – siehe Test in „Konsument“ 9/00. Stärkste Verschmutzung konnten nicht alle beseitigen.

Gemeinsam mit der Stiftung Warentest wurden sieben Maschinengeschirrspülmittel in Tablettenform, darunter zwei mit eingebautem Klarspülkern, getestet.

Reinigungswirkung: Geprüft wurde an Maßgedeck und Serviergeschirr, Teetassen und Bechergläsern im 55-Grad-Programm. Angeschmutzt wurde mit Tee, angebranntem Faschiertem und Milch, Eidotter, Eimilch, Haferflocken und Reis.

Materialschonung: Geprüft wurde an Serviergeschirr, Kalknatron-, Bleikristall- und Kalikristallgläsern, Edelstahlbesteck, Tafelsilber und Kunststoff. In jeden Spülgang kamen 50 g Testschmutz aus Ketchup, Bratensauce, Senf, Kartoffelstärke, Eidotter, Milch und Margarine.

Verhinderung von Kalkbelägen: Prüfung an Porzellan, schwarzen Glastellern und diversen Kristallgläsern.

Umwelteigenschaften: Die Abwasserbelastung wurde danach beurteilt, welche und wie viel Inhaltsstoffe ins Abwasser gelangen. Ebenfalls flossen Art und Menge der Verpackung ein.

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