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Zweiklassenmedizin : nur Bares ist Wahres - Kommentar von KONSUMENT-Redakteur B. Matuschak

 
 

Gibt es in österreichischen Krankeneinrichtungen eine Zwei-Klassen-Medizin? - Ein "Aufgespießt" von KONSUMENT-Redakteur Bernhard Matuschak.

Bernhard Matuschak (Bild: Wilke)

E-Mail: Redakteur
Bernhard Matuschak

Gibt es eine Zwei-Klassen-Medizin in Österreich? Die Frage war einfach gestellt und wäre ohne großen Zeitaufwand zu beantworten gewesen. Wir haben sie Anfang Juli neben dem Gesundheitsministerium und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger auch an die österreichische Ärztekammer gerichtet.

Ärzte schweigen

Während wir von ersteren beiden eine Antwort erhielten, herrscht bei den Ärzten Schweigen im Walde. Keine Reaktion bis heute. Warum sich die Ärzteschaft um eine Antwort drückt, darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht ist den Kammervertretern das Thema oder besser unsere Frage allzu unangenehm, weil nicht so ganz aus der Luft gegriffen. Darauf deuten nicht nur unsere Testergebnisse hin.

Privatbehandlung gegen Bares

Auch die Reaktionen aus den Spitälern waren teilweise delikat. So warb ein Primar unverhohlen damit, dass sich Privatpatienten, die keinen zeitnahen Termin bekämen, ja in seiner Privatklinik operieren lassen könnten – gegen Bares versteht sich. Dass dem betroffenen Spital damit Gelder entgehen, wurde natürlich nicht erwähnt. In vier anderen Krankenhäusern gab man uns auf Nachfrage den „Tipp“, dass sich der OP-Termin vorziehen ließe, wenn wenigstens die Untersuchung gegen entsprechenden Obolus in der Privatordination des jeweiligen Primars erfolgen würde.

Einige Ärzte wurden gleich nervös, wollten den Rechtsanwalt einschalten oder witterten hinter unserer harmlosen Frage bereits die Unterstellung, sie würden eine Zwei-Klassen-Medizin praktizieren. Und ein Primar betrachtete es als unter seiner Würde, von uns befragt zu werden. Es sei nicht Aufgabe von Konsument, sich derartiger Themen anzunehmen, und man wolle sich nicht zwischen Tests zu Babywindeln und Autobatterien wiederfinden, mussten wir uns anhören.

Wartezeitenmanagement wichtig für Patienten

Die tägliche Praxis in bestimmten Spitälern und das Selbstverständnis mancher Ärzte machen deutlich, wie wichtig ein transparentes und für alle Patienten nachvollziehbares Wartezeitenmanagement ist. Es war hoch an der Zeit, dass ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht wurde!

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