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Nasenduschen - Nase zu und durch

Eine Nasendusche kann medizinisch durchaus sinnvoll sein. Beim Test überzeugten nicht alle Geräte in der Handhabung.

In der Testtabelle finden Sie diese Produkte:

  • Bad Riechenhaller - NasenDusche
  • Emser - Nasendusche Nasanita
  • Fitne - Health Care Nasendusche
  • Pari Montesol - Nasendusche

Getestet wurden die Handhabung (das Spülen und die Regulieren des Spüldrucks, das Befüllen und die Reinigung), die Bedienungsanleitung, die Verarbeitung und die Kennzeichnung der Nasenduschen.


Hier der Testbericht: Zur Erkältungszeit möchte Klaudia P. ihre Nasendusche nicht mehr missen. Vor allem wenn ihr Riechorgan verstopft ist schätzt sie die Wirkung, welche die Salzlösung hinterlässt: "Man fühlt sich über Stunden total befreit."

Genügend Zeit für Nasendusche nehmen

Am Anfang sei das durch Nasengänge und Mund laufende lauwarme Rinnsal zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig gewesen, doch mittlerweile greift P., wenn der Schnupfen sie zu sehr plagt, gar morgens und abends zu dem kleinen Plastikbehälter.

Sie rät, sich für die Spülung genügend Zeit zu nehmen und nach der Behandlung ein paar Minuten zu warten, bevor man hinaus in die Kälte geht, "denn sonst rinnt es kräftig aus der Nase".

Test: Nasenduschen aus Apotheken und Drogerien

In Apotheken und Drogerien werden verschiedene Nasenduschen-Typen angeboten. Hersteller preisen die Prozedur als "Wellness", "natürliche Hygienemaßnahme", "wohltuend und befreiend". Voraussetzung ist allerdings, dass die Nasenduschen einwandfrei funktionieren. Unsere Partnerorganisation Stiftung Warentest hat einige Modelle unter die Lupe genommen.

Praxistest: spülen, füllen, reinigen

Spülen sie gründlich? Lassen sie sich gut füllen, reinigen, allgemein leicht handhaben? Fünf Experten und zehn Nutzer ohne Vorerfahrung prüften die Geräte am eigenen Leib. Ferner wurden Gebrauchsanleitung, Kennzeichnung und Verarbeitung sowie die Qualität der zugehörigen Salze bewertet.


Sinnvoll kann eine Nasendusche sein:

  • nach Nasen-Operationen
  • für Allergiker (vor allem zu Pollenflugzeiten)
  • bei chronischer Rhinosinusitis (dauerhafter Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündung)

Ob Nasenduschen bei akutem Schnupfen oder einer akuten Nebenhöhlenentzündung hilfreich sind, ist dagegen wissenschaftlich noch umstritten (konsultieren Sie zuerst einen Arzt!).

Haben Sie positive oder negative Erfahrungen mit Nasenduschen? Als Abonnent können Sie diese in unser Konsument-Forum Gesundheit schreiben.

Nur eine "gute" Nasendusche

Vier Produkte - eines "gut"

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Salze sind einwandfrei, die Geräte nicht immer. Unter den vier in Österreich erhältlichen Produkten erwies sich nur das Modell von Emser als gut. Die Flüssigkeit läuft aus dem Nasenaufsatz des Behälters heraus, sobald man den Finger von der Luftöffnung nimmt. Der Spüldruck lässt sich durch Druck auf die elastischen Wände regulieren.

Probleme bei der Handhabung

Die anderen drei Geräte dagegen bereiteten bei der Handhabung gewisse Probleme. Manchmal ging der Deckel nur schwer auf, manchmal wurde das Zuhalten der Luftventile mit dem Finger zur kraftraubenden Aktion. Bei allen mit "durchschnittlich" bewerteten Geräten ließ sich zudem der Spüldruck nicht besonders gut regulieren, meist wegen zu harter Plastikwände. Der Preis der geprüften Nasenduschen bewegt sich zwischen 10 und 15 Euro. Die Salzpackungen kommen pro Spülgang auf etwa 30 Cent.

Bei Allergien und Rhinosinusitis

Das Prinzip geht auf alte Yoga-Reinigungsrituale zurück. Im Prinzip soll die Spülkur die Nasenschleimhaut befeuchten und von Schleim, Schmutz und Krankheitserregern säubern. Ärzte empfehlen sie oft nach Nasen-OPs. Auch für Allergiker ist der tägliche Gebrauch einer Nasendusche vor allem zu Pollenflugzeiten sinnvoll, lässt sich doch damit die Nase von Allergenen befreien. Des Weiteren hilft die tägliche Dusche bei chronischer Rhinosinusitis, also dauerhafter Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündung.

Bei Schnupfen umstritten

Anwendung teilweise umstritten: vor Behandlung den Arzt fragen

Ob Nasenduschen bei akutem Schnupfen oder einer akuten Nebenhöhlenentzündung hilfreich sind, ist dagegen wissenschaftlich noch umstritten. Experten raten jedenfalls dazu, nicht einfach loszulegen, sondern erst den Arzt um Rat zu fragen. Ebenfalls nicht belegt ist, ob die Methode Erkältungen vorbeugt. Dazu ist die Datenlage noch zu uneinheitlich. Nebenwirkungen, etwa Reizungen, können dagegen durchaus auftreten, wie Klaudia P. berichtet: "Wenn die Nasenschleimhäute sensibel sind, brennt es ziemlich, dann lasse ich lieber die Finger davon."

Vor einer Anwendung unbedingt den Arzt konsultieren sollten Patienten, die eine Nasen-OP hinter sich haben. Bei Nasenbluten sollte man die Finger von Salzlösung und Behälter lassen. Keine Gefahr sehen wir hingegen für Schwangere oder Kinder. Die Geräte sind meist ab etwa drei oder vier Jahren verwendbar, allerdings unter elterlicher Anleitung.

Gewissenhafter Umgang und anschließende Reinigung

Aber Achtung: Das Nasenduschen kann durchaus Nachteile mit sich bringen. Krankheitserreger können tiefer in die Nase oder sogar bis tief in die Nebenhöhlen geschwemmt werden. Daher sollte man nur sanft spülen und das Gerät nach jedem Gebrauch reinigen.

Richtige Lösung verwenden

Bei der verwendeten Spüllösung kommt es auf die richtige Salzkonzentration an. Sie liegt bei ungefähr 0,9 Gramm Kochsalz (Natriumchlorid) pro 100 Milliliter Wasser. Dieser Wert sollte nicht allzu deutlich unter- bzw. überschritten werden. Ein Messstrich an der Nasendusche oder vorportioniertes Salz helfen beim Dosieren. Aufgefüllt wird das Ganze mit lauwarmem Leitungswasser.

Testtabelle: Nasenduschen

Die richtige Verwendung der Nasendusche

Hygiene

Nasendusche vor und nach Gebrauch mit fließendem warmen Wasser auswaschen und möglichst kopfüber trocknen lassen. Nach einigen Anwendungen bzw. wenn die Verkühlung abgeklungen ist das Gerät in der Spülmaschine oder durch Auskochen (Gebrauchsinformation beachten!) reinigen. Manche Nasenduschen sind laut Anbieter nach etwa einem Jahr auszutauschen.

Spülen

Beim Spülen den Mund öffnen, sonst rinnt die Lösung in den Rachen. Wenn beim einen Nasenloch nichts durchkommt, gegenläufig durch das andere Nasenloch spülen. Oder wenn möglich auf die Wände der Nasendusche leichten Druck ausüben. Hilft beides nicht weiter, die Prozedur fürs Erste abbrechen und später wieder probieren.

Lösung

Immer frisch herstellen aus lauwarmem Leitungswasser und 0,9 Prozent Salz. Beim Dosieren den Messstrich am Behälter beachten oder portionierte Salze verwenden.

Portionierte Salze

Spülsalze sind meist vorportioniert erhältlich. Bad Reichenhaller und Pari Montesol bieten eine konzentrierte Sole-Lösung an. Alle Produkte enthalten Kochsalz (Natriumchlorid) sowie teilweise weitere Stoffe. Mit allen Produkten ließ sich beim Test eine einwandfreie Lösung herstellen: Salzkonzentration und pH-Wert waren korrekt, die mikrobiologische Qualität war in Ordnung. Vorportionierte Salze haben jedoch ihren Preis. Sie kosten bis zu knapp 30 Cent pro Spülung.

Speisesalz

Wesentlich günstiger ist Speisesalz. Es sollte jedoch nur nasenschonendes Salz verwendet werden, das kein Jod, Fluorid und sogenannte Trennmittel oder Rieselhilfen wie Natriumferrocyanid (E 535) enthält. Wichtig ist zudem eine sorgfältige Dosierung. Für 500 ml Wasser werden beispielsweise 4,5 g Salz benötigt. Das Salz in lauwarmem Wasser auflösen, den Spülbehälter befüllen und den Überschuss weggießen.

Zusammenfassung

  • Wirkung: In bestimmten Fällen kann eine Nasendusche lindernd wirken. Von den im Handel erhältlichen Geräten schnitt jenes von Emser am besten ab.
  • Spülsalze: Zu einigen Modellen sind vorportionierte Salze erhältlich, diese erwiesen sich im Test als einwandfrei. Es kann allerdings auch nasenschonendes Speisesalz (ohne Zusatzstoffe) verwendet werden.
  • Spüllösung: Die verwendete Spüllösung sollte immer frisch zubereitet werden, wobei auf die korrekte Dosierung zu achten ist. Überschüssige Lösung nicht aufheben.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest: vier Nasenduschen

Handhabung: Fünf Experten und zehn Nutzer ohne Vorerfahrung prüften jedes Produkt anonymisiert und randomisiert unter Beobachtung eines Experten auf die Kriterien Spülen der Nase, Regulieren des Spüldrucks, Befüllen und Reinigen der Nasendusche, allgemeine Handhabung. Als Spüllösung diente handelsübliche Natriumchlorid-Infusionslösung. Zudem wurden die Nasenduschen gemäß den Gebrauchsinformationen der Anbieter im Labor gereinigt und beurteilt.

Gebrauchsinformation: Fünf Experten und zehn Nutzer prüften die anonymisierten Gebrauchsinformationen auf Ausführlichkeit, Verständlichkeit, Übersichtlichkeit, auf Sicherheits- und Hygienehinweise. Drei Experten prüften die Leserlichkeit der Informationen in Anlehnung an DIN 1450.

Verarbeitung: Drei Experten untersuchten die Produkte durch Sicht- und Tastprüfung.

Kennzeichnung: Es wurde geprüft, ob die vorgeschriebenen Kennzeichnungselemente vorhanden waren.

Zugehörige Nasensalze: Identität und Reinheit wurde für Salze pharmazeutischer Qualität gemäß der aktuellen Fassung des Europäischen Arzneibuchs geprüft, für die übrigen Salze angelehnt an DIN-, ISO- und ASU-Methoden (ICP-MS). Ermittelt wurden Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Hydrogenkarbonat, Sulfat, Jod, Fluorid, Bromid, Blei, Kadmium, Kupfer, Arsen, Quecksilber, Uran und weitere Elemente. Trockenmasse, Chlorid und Hexacyanoferrat wurde nach SLMB bestimmt, der Kochsalzgehalt nach Codex-Standard berechnet. Die Gesamtkeimzahl wurde in Anlehnung an Kapitel 2.6.12 der aktuellen Fassung des Europäischen Arzneibuchs bestimmt. pH-Wert und Osmolalität der fertigen Nasenspüllösungen wurden geprüft.

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