Du darfst - darfst du?
|
Alois Grasböck |
Ausbreitung der rauchfreien Zonen
Ob öffentliche Gebäude, ob private Wohnungen – die rauchfreien Zonen breiten sich unentwegt aus. Selbst in kalten Nächten, in denen man keinen Hund vor die Tür schicken würde, verbannt man den Raucher auf Straßen und Balkone. Oft sind es gerade ehemalige Nikotin-Kameraden, die den Raucher mit eitler Überheblichkeit nerven: „Wenn ich aufhören konnte, dann kannst es du auch.“
Entzug im Urlaub
Noch schlimmer kann es den Raucher im Urlaub treffen. In manchen Ländern lauern Nichtraucher-Hotels auf den arglosen Touristen, und sogar in Italien kann von Dolce Vita für die Bronchien keine Rede mehr sein. In Gasthäusern herrscht Rauchverbot, was zur Folge hat, dass mancher den Espresso nach dem Essen schon mit Entzugserscheinungen in sich hineinzittert.
Druck auf Brust und Brieftasche
Von der Gesellschaft geächtet, von Strafen bedroht, von düsteren Lungenröntgenbildern erschreckt – es ist kein Wunder, wenn der Raucher einen Druck auf der Brust spürt. Der einzige, der ihn noch versteht, ist der Finanzminister. Der hat im Vorjahr, als die Tabaksteuer unter den Erwartungen blieb, gesagt: „Daher bitte rauchen Sie!“ Der Raucher könnte natürlich aufhören. Locker. Hat er schon oft gemacht. Aber irgendwer muss ja an den Staat denken.