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Eine Frau hält sich vor Schmerzen die Hand an den unteren Rücken.
Kann sich eine Kernspinresonanztherapie Positiv auf Knieathrose und Bandscheibenvorfall auswirken? Bild: My Ocean Production/Shutterstock.com

Kernspinresonanz-Therapie - Hilfe bei Kniearthrose oder Bandscheibenvorfall?

Bessert eine Kernspin­resonanz­therapie Beschwerden bei einer Kniearthrose oder bei einem Bandscheibenvorfall?

Beweislage: niedrig. In bisherigen Studien zur MBST-Kernspinresonanztherapie hat sich kein Unterschied zu einer Scheinbehandlung gezeigt – was dafür spricht, dass die Behandlung nicht hilft. Allerdings sind die Studien zu mangelhaft, um daraus eine endgültige Beurteilung zur Wirksamkeit von MBST ableiten zu können.

KONSUMENT Faktencheck-Medizin: Beweislage niedrig

 

Einkaufen, Stiegensteigen oder Spazierengehen – solche Alltagstätigkeiten können mit einer Arthrose beschwerlich und belastend sein. Grund für die Schmerzen ist die Abnutzung der stoßdämpfenden Knorpelschicht im Gelenk. Eine Heilung der Krankheit gibt es bisher nicht. Auch Behandlungen zur Symptomlinderung sind oft unzureichend. Ähnlich geht es Patienten, die Probleme mit den Bandscheiben haben. Auch sie sind mit Einschränkungen im Alltag konfrontiert. Und auch hier gibt es kein Mittel, das die Beschwerden schnell und dauerhaft lindert.

Kernspinresonanztherapie: Besserung bei Kniearthrose oder Bandscheibenvorfall? Bild: staras/Shutterstock.com

Schmerzlinderung erhofft

Hoffnung machen den Betroffenen die Anbieter der Kernspinresonanztherapie. Die Behandlung wird auch „Multibiosignaltherapie“ genannt. Die Abkürzung MBST ist als Markenname registriert. Mithilfe von Magnetfeldern und elektromagnetischen Wellen sollen heilende Prozesse im Gewebe ausgelöst werden. Diese sollen bei Arthrose die abgenutzte Knorpelschicht wieder aufbauen bzw. bei einem Bandscheibenvorfall die Regeneration der Bandscheiben beschleunigen. In beiden Fällen sollen Schmerzen gelindert werden. Auch bei Rückenschmerzen, Sportverletzungen oder Osteoporose soll MBST angeblich helfen. Im Rahmen einer umfassenden Recherche haben unsere Kooperationspartner von Medizin-transparent: Kernspinresonanztherapiedrei eingeschränkt aussagekräftige Studien zur MBST-Kernspinresonanztherapie gefunden.

Zweifel an der Wirkung von MBST gegen Schmerzen

An jeder der Studien nahmen rund 100 Personen mit Arthrose oder Bandscheibenproblemen teil. Die eine Hälfte erhielt Behandlungen mit einem Kernspinresonanztherapie- Gerät, die andere Hälfte fungierte als Kontrollgruppe und bekam Scheinbehandlungen. Die Ergebnisse lassen Zweifel an der Wirkung von MBST gegen Schmerzen und andere Beschwerden aufkommen. In keiner Studie zeigte sich ein schmerzlindernder Effekt. Nach drei bzw. sechs Monaten waren die Schmerzen bei jenen Personen, die mit MBST behandelt wurden, genauso stark wie bei den Probanden in der Kontrollgruppe. Auch was Beweglichkeit oder Lebensqualität angeht, zeigten sich keine Unterschiede.

Weitere Studien für mehr Klarheit

Da die Studien Mängel aufweisen und die Zahl der Teilnehmer zu gering war, bedarf es weiterer, besser gemachter Studien, um endgültig Klarheit zu erhalten, ob MBST wirksam ist oder nicht. Auch die Frage nach möglichen unerwünschten Wirkungen lässt sich nicht beantworten. Der Anbieter verweist auf seiner Website auf weitere Studien, etwa zu Osteoporose und chronischen Kreuzschmerzen; diese Arbeiten entsprechen jedoch in keiner Weise wissenschaftlichen Anforderungen und wurden daher für unsere Auswertung nicht berücksichtigt.

Lesen Sie mehr: Medizin-transparent: Kernspinresonanztherapie

Stimmt das, was die berichten?

Beinahe täglich berichten Medien von Behandlungsmethoden, diagnostischen Tests und Studien. Wie aber steht es mit den Fakten hinter diesen Meldungen? Können wir glauben, was wir lesen? In unserer Rubrik "Fakten-Check Medizin" finden Sie Informationen, ob es für Medienberichte zu medizinischen Themen echte wissenschaftliche Beweise gibt. "Faktencheck Medizin" ist eine Kooperation von KONSUMENT mit Cochrane-Österreich. Cochrane-Österreich ist werbefrei, unabhängig und wird durch die Bundesgesundheitsagentur gefördert.

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