Apotheken im Test: Viele Apotheker verkaufen lieber teure Originalpräparate als günstigere Generika, das zeigt unser Preisvergleich. - Das ist ärgerlich, weil sich beim Medikamentekauf viel Geld sparen ließe.
Für ihre Gesundheit greifen Frau und Herr Österreicher tief ins Portemonnaie. Über die Krankenkassenbeiträge hinaus wird pro Jahr weit mehr als eine halbe Milliarde Euro für frei verkäufliche, also nicht rezeptpflichtige Medikamente ausgegeben. Doch beim Arzneiverkauf über die Ladentheke – englisch: over the counter (OTC) – ließe sich einiges an Geld sparen.
Keine Preisregulierung
Ein Blick auf die Liste der am häufigsten verkauften OTC-Präparate in Österreich zeigt eine Dominanz der in der Regel teureren Originalpräparate. Was offenbar viele Apothekenkunden nicht wissen: Für zahlreiche OTC-Mittel sind deutlich günstigere Nachahm-Präparate, sogenannte Generika, auf dem Markt. Diese stehen sowohl hinsichtlich der Qualität ihrer Inhaltstoffe als auch was die Wirksamkeit anbelangt auf einer Stufe mit den Originalpräparaten (Originatoren).
Generika zum gleichen Preis verkauft
Dass die Hersteller die Generika zu günstigeren Preisen anbieten können, hat vor allem damit zu tun, dass kaum Entwicklungskosten anfallen und deutlich weniger Geld in die Produktplatzierung (also Werbung und Verpackungsdesign) investiert wird. Es gibt allerdings Ausnahmefälle. Der OTC-Markt ist im Gegensatz zu den rezeptpflichtigen Medikamenten keiner Preisregulierung unterworfen, die Preise müssen lediglich gemeldet werden. Deshalb kann es vorkommen, dass Generika zum gleichen Preis verkauft werden wie die Originalpräparate oder sogar teurer sind.
Aspirin und Zovirax für Preisvergleich
Der Kunde hat in der Regel keine Möglichkeit zum Preisvergleich. Er kann diese Information nur direkt in der Apotheke einholen. Im Rahmen unseres aktuellen Tests in 20 Wiener Apotheken haben wir uns angeschaut, inwieweit dem Wunsch des Kunden nach einem günstigeren und gleichwertigen Präparat nachgekommen wird. Überprüft haben wir dies anhand von zwei häufig verlangten Präparaten: dem Schmerzmedikament Aspirin (Tabletten 500 mg) und dem Fieberblasenmittel Zovirax (Creme 5 %).