- Wirkstoffe reizen Augen und Schleimhäute
- Ätherische Öle schützen nur wenig
- Mittel nicht dauerhaft anwenden
Kein Sommer ohne Überfall: Dämmerungs- und nachtaktive Gelsen attackieren uns beim Grillen, im Gastgarten und sogar im Schlaf. Tagaktive Mücken greifen uns beim Wandern oder Radfahren an und sind in der Regel noch aggressiver. In Europa sind die kleinen Blutsauger meistens einfach nur lästig. Anders in Gebieten, in denen Krankheiten wie Malaria, Gelb- oder Denguefieber vorkommen.
Dort können bestimmte Mückenarten die Krankheitserreger übertragen: Dämmerungs- und nachtaktive Mücken das West-Nil-Fieber, etliche Arten der Anopheles-Mücke Malaria. Gelb- und Denguefieber werden von tagaktiven Gelbfiebermücken übertragen. Diese waren ursprünglich in den Tropen und Subtropen beheimatet, kommen mittlerweile aber auch in Südeuropa vor.
Tigermücke
Doch wo es keine Tropenkrankheiten gibt, können diese Mücken sie auch nicht übertragen. Eine tagaktive Mückenart, die Asiatische Tigermücke, hat freilich im Sommer 2007 in Norditalien zweifelhafte Berühmtheit erlangt: Ein Reisender, der mit einer Infektionskrankheit (Chikungunya-Fieber) aus Indien zurückgekehrt war, wurde von einer Tigermücke gestochen, die das Virus mit dem nächsten Stich weiter trug. Dutzende Personen wurden angesteckt – das sind bislang Ausnahmen.
In Europa verbreitete Erreger wie Hepatitis oder Aids-Viren werden von Mücken nicht übertragen. Bei uns verpatzen lästige Gelsen in erster Linie laue Sommerabende.
Stiche in Kauf genommen
Wie effizient vermögen Antimückenmittel, auch als Repellents bezeichnet, die Attacken dieser Plagegeister hintan zu halten? Gemeinsam mit unseren Kollegen von der deutschen Stiftung Warentest sind wir dieser Frage gründlich nachgegangen.
Jeweils fünf Personen haben die Wirksamkeit von Sprays, Lotionen oder Gel an ihrem Unterarm erprobt. Der Testvorgang verlangte den Prüfern teilweise gehörig Mut und Überwindung ab, denn so manches Mittel erwies sich als völlig wirkungslos. Die Mücken attackierten dann schnell und heftig. Alles in allem wurden die Tester über 3.000 Mal gestochen.
Zeit bis zum ersten Stich
Aber der Reihe nach: Die getesteten Mittel sollen Gelsen von ihren Opfern fern halten. Fern halten bedeutet, dass die Mücken nicht stechen. Um die Wirksamkeit der Repellents fest zu stellen, wurde zunächst die Zeit bis zum ersten Stich gemessen.
Bei den aggressiveren, tagaktiven Mücken wurde der Test nach drei erfolgten Stichen, bei den trägeren, dämmerungsaktiven Mücken nach zwei erfolgten Stichen abgebrochen. Auch die Zeit bis zum Abbruch wurde ermittelt. Sie ist in der Tabelle als „durchschnittliche Wirksamkeit“ angegeben.
Je länger die Testpersonen vor dem ersten Stich geschützt waren, desto besser wurde die Wirksamkeit des Mittels bewertet. Konnte ein Mittel die aggressive, tagaktive Gelbfiebermücke über drei Stunden vom Stechen abhalten oder war auf der Packung ein Schutz gegen Malaria ausgelobt, wurde das Produkt auch an Malariamücken (Anopheles gambiae) getestet.
Die meisten Mittel, die tagaktive Mücken gut abwehrten, wirkten auch gut bis sehr gut gegen die Stiche von Malariamücken.