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Bockshornklee - Geeignet zum Abnehmen?

Helfen Produkte aus Bockshornkleesamen beim Abnehmen?

Wir sagen: Es gibt keine Beweise, dass Bockshornkleesamen längerfristig helfen können, Gewicht zu verlieren.

KONSUMENT Faktencheck-Medizin: Beweislage unzureichend

 

Es mutet skurril an: In Nordafrika nehmen Frauen Bockshornkleesamen zu sich, wenn sie sich als zu mager empfinden und Gewicht zulegen möchten; bei uns hingegen werden Extrakte aus den Samen zum Abnehmen angeboten.

Bockshornklee: Wirkung kaum erforscht

Wissenschaftlich erforscht ist die Wirkung von Bockshornklee kaum. In einer Studie wurde ein möglicher Effekt auf das Körpergewicht untersucht. Dabei nahmen 20 übergewichtige Personen sechs Wochen lang ein Präparat aus Bockshornkleesamen ein, eine andere Gruppe von 20 Personen erhielt ein Scheinpräparat (Placebo).

Am Ende zeigten sich zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede was Veränderungen des Körpergewichts angeht. Abgesehen davon, dass die Studie methodische Mängel aufweist – sechs Wochen sind zu kurz, außerdem war die Teilnehmerzahl viel zu gering –, liefert sie auch keine Hinweise darauf, dass sich durch die Einnahme von Bockshornklee das Körpergewicht reduzieren lässt.

Naturheilmittel gegen Diabetes

Die Idee, die Pflanze als Schlankheitsmittel zu nutzen, entstammt der Tatsache, dass sie in vielen Ländern als Naturheilmittel gegen Diabetes gilt. Experimente im Reagenzglas sowie an Versuchstieren gaben Anlass zur Hoffnung, die Pflanze könnte die Verdauung und Aufnahme von Kohlenhydraten wie Zucker oder Stärke hemmen und so den Blutzuckerspiegel senken.

Mehr hochwertige Studien nötig

Das hätte auch Auswirkungen auf die Fettdepots an Hüften und Bauch. Derzeit existieren allerdings keine hochwertigen klinischen Studien an Diabetespatienten, die diese Wirkung bestätigen könnten. Es ist unklar, ob Bockshornkleesamen imstande sind, den Blutzucker bei Diabetikern zu senken.

Es gibt auch keinerlei Hinweise, dass sich die Pflanze als Appetitzügler eignen könnte. Eine kleine Studie, in der ein aktuell im Handel erhältliches Präparat aus Bockshornkleesamen (Fenulife) diesbezüglich untersucht wurde, konnte keine Belege liefern.

 

Stimmt das, was die berichten?

Beinahe täglich berichten Medien von Behandlungsmethoden, diagnostischen Tests und Studien. Wie aber steht es mit den Fakten hinter diesen Meldungen? Können wir glauben, was wir lesen? In unserer Rubrik "Fakten-Check Medizin" finden Sie Informationen, ob es für Medienberichte zu medizinischen Themen echte wissenschaftliche Beweise gibt. "Faktencheck Medizin" ist eine Kooperation von KONSUMENT mit Cochrane-Österreich. Cochrane-Österreich ist werbefrei, unabhängig und wird durch die Bundesgesundheitsagentur gefördert.

Lesen Sie mehr auf www.medizin-transparent.at

 

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